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Wenn der Roboter die Weihnachtsgeschenke bringt

ZF-Zukunftsstudie
Wenn der Roboter die Weihnachtsgeschenke bringt

Wenn der Roboter die Weihnachtsgeschenke bringt
(Bild: Peter Heimpel)
Die Auslieferung per Drohne wird eher ein Nischendasein führen, aber fahrende Zustellroboter gehören in wenigen Jahren sowohl in Metropolen als auch in ländlichen Regionen zum Alltag. Das sind Ergebnisse der dritten ZF-Zukunftsstudie, die sich mit dem Thema „Logistik auf der letzten Meile“ befasst. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) hat in einem 360-Grad-Ansatz Erwartungen der Endkunden, gesetzliche und räumliche Rahmenbedingungen sowie technische Trends und deren Auswirkungen untersucht.

Das Angus-Steak oder der Frisee-Salat aus dem Internet verändern die Logistik in der Großstadt. Vor allem in dichtbesiedelten Zentren muss sich die „letzte Meile“ verkürzen und intelligenter werden. E-Commerce-Angebote werden vor allem von den jungen Bewohnern der ständig zunehmenden Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte genutzt. Nicht nur bei Frischware fordern die Kunden eine immer schnellere Zustellung. „Same day delivery“ ist Standard, „same hour delivery“ der Trend. Ohne kürzere Logistikwege sind diese Anforderungen nicht zu realisieren – lokale Distributionszentren werden daher näher zum Kunden rücken und dezentraler organisiert sein müssen.
Auch auf dem Land und in der mittelgroßen Stadt wird die prompte Belieferung gewünscht. Hier sind Logistikdienstleister jedoch aufgrund der deutlich geringeren Besiedelungsdichte einem enormen Kostendruck ausgesetzt. Zeitkritische Dienstleistungen – wie die Belieferung mit frischen Lebensmitteln – können dort mit den aktuellen technologischen Lösungen nicht in gleicher Weise angeboten werden.
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen vom Fraunhofer-Institut: „Die Transportlogistik steht generell im Spannungsfeld zwischen Kundenanforderungen, neuen Technologien sowie räumlichen und politischen Umfeldbedingungen.“ Ursache für wachsenden Kosten- und Innovationsdruck sind daher nicht nur steigende Ansprüche der Konsumenten. Schon heute werden in zunehmendem Maße Belieferungsverkehre eingeschränkt, Vorgaben für die Antriebstechnik verschärft oder Gebühren für den Zugang zu bestimmten innerstädtischen Bereichen verlangt. Ein effizientes und sauberes Logistikkonzept für Städte und Großstädte ist daher dringend erforderlich.
Intelligente Algorithmen können in Zukunft frühzeitig Bestellungen und Transportanforderungen antizipieren – im Idealfall befindet sich die Ware bereits während der Bestellung in unmittelbarer Nähe des Kunden. Das Wissen über Sendungen und deren Empfänger hilft, Transporte flexibel und zugleich effizient zu gestalten.
Die Autoren der ZF-Zukunftsstudie gehen davon aus, dass neue Technologien, die innovative Transportformen ermöglichen oder Transporte sogar überflüssig machen, für die größten Veränderungsimpulse sorgen. So wird sich der 3D-Druck weiter durchsetzen. Viele Güter können mittels additiver Verfahren vor Ort hergestellt werden und vermeiden so zeitkritische Transportwege. 3D-Druckläden analog der Copy-Shops in Zeiten, in denen noch nicht in jedem Haushalt ein kopierfähiger Tintenstrahldrucker stand, könnten hier ein Weg sein.
Autonome Auslieferungsroboter – Drohnen nur in Ausnahmefällen
Dem autonomen Fahren schreibt die Studie eine wichtige Rolle zu – ohne, dass der Zusteller überflüssig wird. Seine Aufgaben ändern sich, etwa wenn ihm das Transportfahrzeug auf seinem Weg von Haus zu Haus automatisch folgt. In ländlichen Gebieten können autonome Zustellfahrzeuge den hohen Kostendruck mindern, der durch den zunehmenden Fahrermangel immer mehr auf den Logistikdienstleistern lastet. Auch in Städten können bodengebundene Transportroboter auf der letzten Meile eingesetzt werden. Mit bis zu 400 Millionen Paketzustellungen rechnen die Forscher deutschlandweit bis 2030. Transport-drohnen werden dagegen aufgrund von Sicherheitsrisiken kaum über ein Nischendasein hinaus kommen.
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