Startseite » Allgemein »

Arbeitswelt 4.0 fordert Führungskräfte heraus

1. Mitteldeutsches Einkaufsleitertreffen in Leipzig
Arbeitswelt 4.0 fordert Führungskräfte heraus

Arbeitswelt 4.0 fordert Führungskräfte heraus
Vollbesetztes Plenum auf dem 1. Mitteldeutschen Einkaufsleitertreffen in Leipzig. (Bild: Frank Rösch/BME)

„Industrie 4.0 wird ohne Arbeit 4.0 nicht funktionieren. Die digitalisierte Arbeitswelt stellt nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Führungskräfte vor neue Aufgaben“, sagte Dr. Ulrich Goldschmidt, Vorsitzender des Verbandes der Führungskräfte, auf dem 1. Mitteldeutschen Einkaufsleitertreffen der BME-Regionen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am 11. Mai 2017 in Leipzig.

Auch ohne das Internet der Dinge sei Führung für Manager heute schwieriger als noch vor ein paar Jahren. Die Beschäftigten sind laut Goldschmidt besser ausgebildet, kritischer – insbesondere gegenüber althergebrachten Hierarchiestrukturen – selbstbewusster und verfügen über bessere Kommunikationsmittel. Das mache Führung komplexer und schwieriger. Aufgrund des anhaltenden Stellenaufbaus in Deutschland könnten sich viele Arbeitnehmer ihre Jobs mittlerweile aussuchen. Das verstärke den Druck auf die Unternehmen, ihre Attraktivität zu erhöhen. Im Social-Media-Zeitalter seien die Erwartungen der Mitarbeiter an eine Führungskraft enorm gestiegen. Von ihr würden vor allem offene Kommunikation, regelmäßiges Feedback an ihre Teams und Offenheit für Kritik erwartet.

Führungskräfte seien nicht mehr als „Oberspezialisten“ oder als „Macher“ gefragt. Sie hätten heute im Idealfall die Rolle eines Fußballtrainers. Die Führungskraft müsse nach Goldschmidts Ansicht „die eigenen Mitarbeiter befähigen, eine optimale Leistung, individuell und im Team, zu erbringen und dazu immer besser zu werden“. Führungskräfte müssten dafür die Bedingungen schaffen, indem sie unter anderem für ein motivierendes Arbeitsklima sorgten. In der digitalisierten Arbeitswelt seien kompetente Mitarbeiter in agilen Organisationen tätig. Deshalb würde „heroische“ Führung ins Leere stoßen Es sei vielmehr Zeit für non-heroic Leadership. Goldschmidt: „Führung heißt Dienen, Dienstleistung an den Mitarbeitern.“ „Mit dem zunehmenden Anteil jüngerer Mitarbeiter und den neuen Möglichkeiten zur Kommunikation erhalten Bewerber und Mitarbeiter eine neue Position beziehungsweise mehr Einfluss. Dies bedeutet, dass insbesondere Führungskräfte aktiver, glaubwürdiger und zum großen Teil auch digitaler ihre Aufgaben erledigen und für ihr Unternehmen eintreten müssen“, betonte Dr. Peter Wald, Professor für Personalmanagement an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK). Globalisierung und Digitalisierung führten zu einer neuartigen Führungssituation. So ärgerten sich Führungskräfte heute über Bewerbungen und Aussagen im Intranet. Sie hätten auch das Gefühl, die Mitarbeiter wüssten mehr als sie selbst. Wald: „Führung mithilfe digitaler Hilfsmittel ist Realität. Gleichzeitig kommunizieren acht von zehn Unternehmen häufig noch per Fax.“ Führungskräfte sollten die neuen Kommunikationskanäle noch stärker für ihre Arbeit nutzen. So ließen sich „Arbeitsaufgaben vom Chef per Online Task delegieren und Meetings über Online Tools organisieren“. Wald warnte aber auch davor, die digitalen Hilfsmittel unkontrolliert einzusetzen: „Bei ihrer Nutzung sollten User unbedingt die Compliance-Spielregeln einhalten“, fügte er hinzu. Nicht jedem sei beispielsweise bekannt, dass die dienstliche Nutzung von WhatsApp im Unternehmen aus Datenschutzgründen nicht erlaubt sei.

„Industrie 4.0 schreitet unaufhaltsam voran und verändert auch die Arbeitswelt in den neuen Bundesländern. Für die Führungskräfte bedeutet die fortschreitende Digitalisierung, ihre Leitungsaufgaben nicht nur innerhalb des Unternehmens zu erfüllen, sondern künftig noch stärker entlang der gesamten Lieferkette“, sagte Dr. Gert Pfeilschmidt, Vorstandsvorsitzender der BME-Region Chemnitz-Sachsen. Das neue Veranstaltungsformat habe den 40 teilnehmenden Einkaufsleitern und Geschäftsführern wertvolle Anregungen zur Optimierung ihrer Führungsaufgaben gegeben. „Der rege Zuspruch bestärkt uns, 2018 ein 2. Mitteldeutsches Einkaufsleitertreffen zu organisieren. Thema, Ort und Termin werden wir rechtzeitig bekanntgeben“, fügte Pfeilschmidt hinzu.

Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 4
Ausgabe
4.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de