Beherrschung von Schwingung und Geräusch

Dabei ist die Fertigung von Großserien für die Automobil- und -zulieferindustrie mit einem Anteil von rund 70% die tragende Säule des Geschäftes. Immer größere Bedeutung aber gewinnen industrielle Anwendungen im Maschinen- und Apparatebau, der Elektrotechnik, der Steuerungs- und Regeltechnik oder in der Schienenverkehrstechnik.

Für diese Anwendungsbereiche steht eine breite Formteilepalette zur Verfügung, die praktisch für jedes Anforderungsprofil eine Antwort parat hat. Dabei ist Innovation und Kundennähe von entscheidener Bedeutung.

In produzierenden Betrieben gehen störende Schwingungen und Geräusche vor allem von arbeitenden Maschinen und Aggregaten aus. Starr auf dem Fundament gelagert verursachen sie oftmals hohe Lärmbelästigungen, Zerstörung der Böden sowie die Beeinträchtigung empfindlicher Geräte in näherer Umgebung.

Daraus ergeben sich Einsatzfälle für Schwingmetall-Formteile, die aus Elastomerwerkstoffen in Verbindung mit speziell gestalteten Metallteilen bestehen. Die zu schützende Umgebung wird mit Hilfe flexibler Lagerelemente von der Maschine abgeschirmt (aktive Isolation). Andererseits können aber auch empfindliche Geräte und Anlagen, etwa Meß- und Prüfstände, vor Störungen geschützt werden, die von außen einwirken (passive Isolation).

Aus dem Standardprogramm sind es vor allem Schwingmetall-Puffer- und -Schienenvarianten, die für schall- und erschütterungsisolierende Lagerungen im Maschinen- und Aparatebau, in Baumaschinen und in der Elektroindustrie sorgen. Bereifte Räder und Rollen finden vor allem im Bergbau, in der Forst- und Landwirtschaft, in Bau- und Textilmaschinen Anwendung.

Hohe Dämpfungskräfte im niederfrequenten Bereich entwickeln beispielsweise Schwingmetall-Luftlager als Lagerungselemente für stark schwingende Webmaschinen.

Die Dämfung wird durch ein geschlossenes Zwei-Kammer-System mit integrierter Drosseleinheit erzielt. Der Phasenwinkel reicht bis 25 Grad. Luftlager dämmen aktiv und passiv auftretende Schwingungen. Je nach aufliegender Masse beziehungsweise Druckbeaufschlagung liegen die erzielbaren Eigenfrequenzen zwischen 0,75 Hz und 2 Hz. Ein Niveauregulierungsventil hält die vorgegebene Traghöhe auch bei Laständerung konstant.

Der Ein- und Ausbau des Luftlagers, das Traglasten bis zu 2300 kg bewältigt, ist unkompliziert. Die drucklosen, in der Traghöhe vorjustierten Lager werden unter dem auf starren Elementen ausgerichteten Aggregat positioniert und mit Druckluft beaufschlagt. Danach werden die starren Lagerelemente entfernt.

Hydrolager kommen z.B. dort zum Einsatz, wo bei Nutzung des gesamten Drehzahlbereiches einer Antriebseinheit Resonanzstellen durchfahren werden müssen. Hydrolager entwickeln nahezu konstant hohe Dämpfungskräfte über den gesamten relevanten Frequenzbereich. Die Dämpfung wird durch eine speziell konstruierte Scheibe erzielt, die durch ein hochviskoses Medium geschleppt wird. Die Scheibe ist mit Spiel aufgehängt, um die guten akkustischen Eigenschaften des Elastomerfederkörpers nicht durch Dämpfungskräfte negativ zu beeinflussen.

Schwingmetall-Hydrolager finden unter anderem Anwendung als Kabinenlagerung für Gabelstapler oder Traktoren.

Ausdruck für die Findigkeit der Ingenieure und Konstrukteure der ContiTech Formteile GmbH ist eine patentierte Neuentwicklung, die in diesen Wochen auf den Markt gekommen ist und die Montage von Schwingmetall-Puffern für bestimmte Anwendungsbereiche nachhaltig erleichtert: Der Schwingmetall-Nietpuffer. Vor allem dann, wenn größere Mengen gleicher Puffer in schneller Abfolge zu verbauen sind, ergeben sich beträchtliche Zeiteinsparungen.

Einsatzgebiete sind u.a Befestigungen von Schallschutzwänden und Decken oder Lagerungen von Blechbefestigungen im Apparatebau. Hilfreich sind die Nietpuffer, die die gleichen schwingungstechnischen Eigenschaften wie die traditionellen Schwingmetall-Puffer mit Schraubgewinde aufweisen, ferner beim Anbringen von Verkleidungen und Schutzvorrichtungen und bei Serienmontagen generell.

Neben speziellen Kundenentwicklungen wird ein Großteil der Schwingmetall-Elemente als Standardartikel am Lager geführt. So umfaßt das Schwingmetall-Katalogprogramm mehr als 500 Artikel, die wiederum fünf Produktgruppen zugeordnet werden: Puffer, Schienen, Anschläge, Kombi-Elemente und spezielle Elemente wie Hydrolager, Hydrofedern, Luftlager, Topf-, Dach-, Glocken- und Deckenelemente.

Der Name Schwingmetall als Verbindung von Gummi und Metall wurde vor 60 Jahren von Continental erfunden und patentiert und ist heute noch als Marke geschützt. Schwingmetall ist ein Pfund am Markt, mit dem ContiTech Formteile wuchern kann. Als Marktführer für Gummi- Metallverbindungen steht der Name für ausgezeichnete Service- und Beratungsleistungen bei hoher Produktqualität.

Vertriebsleiter Frank Möllering: “ Wir setzen voll auf die Marke Schwingmetall und tun eine Menge, um uns von No- Name Produkten abzugrenzen. Markentreue ist für uns ein Erfolgsfaktor“.

Ein wichtiger Baustein des Erfolges der Marke Schwingmetall sind die Vertriebspartner. In Deutschland gibt es sechs regionale Stützpunkthändler, die für ContiTech Formteile den Vertrieb des Schwingmetall-Programmes steuern. Durch langjährige Partnerschaft verfügen sie über hohe Detailkenntnisse und führen Beratungen bei kleineren Händlern oder vor Ort beim Endanwender durch.

Für den gegenseitigen Austausch finden regelmäßige Arbeitstagungen statt. Zwei- bis dreimal pro Jahr treffen sich die Händler in Hannover, werten Erfahrungen aus und erarbeiten gemeinsam Vertriebs- und Werbekonzepte. Die Neugestaltung des Produkte-Katalogs für Endkunden zum Beispiel ist das Ergebnis solcher Treffen. So soll künftig das Schwingmetall-Handbuch als Berechnungshilfe für Schwingmetallprodukte auch auf einer CD-ROM erhältlich sein.

Geplant ist außerdem die Nutzung des Internet.

Im Ausland werden Schwingmetall-Formteile von dort ansässigen Gesellschaften der ContiTech-Gruppe vertrieben. Auch dabei werden, wenn möglich, starke inländische Vertretungen als Vertriebspartner eingebunden. Mittelfristiges Ziel ist es, in wichtigen Auslandsmärkten ähnliche Vertriebsstrukturen wie in Deutschland zu schaffen.

Neben Standardartikeln gibt es spezielle Schwingmetall-Produkte, die gemeinsam mit Kunden entwickelt und nur an diese Kunden geliefert werden.

In der Vorbereitung werden mit Hilfe eines Lastenheftes die Anforderungen und die mit dem Projekt verbundenen Ziele des Auftraggebers definiert. Dabei gilt es, alle Einflüsse auf das Produkt zu berücksichtigen.

Es folgt die Planungsphase sowie die rechnergestützte Simulation und Erprobung der Anwendung im unternehmenseigenen Technikum, bevor grünes Licht für erste Prototypen und den späteren Serienanlauf gegeben wird.

Die ContiTech Formteile GmbH ist eine von 27 Gesellschaften der ContiTech-Unternehmensgruppe, unter deren Dach die hannoversche Continental AG das Geschäft mit technischen Produkten zusammengefaßt hat. Die Gruppe beschäftigt 14.200 Mitarbeiter und repräsentiert einen Umsatz von fast 3 Mrd. DM.

ContiTech Formteile produziert in Deutschland an drei Standorten – in Hannover-Limmer, Northeim und Dannenberg – und gehört zu den führenden Herstellern von Bauteilen auf dem Gebiet der Schwingungs- und Dichtungstechnik. Synergieeffekte ergeben sich aus der Zusammenarbeit mit anderen ContiTech-Gesellschaften. Der Umsatz des Unternehmens, das rund 1.350 Mitarbeiter zählt, liegt bei ca. 200 Mio. DM.

Willbrandt & Co. 22525 Hamburg Fax 0 40/54 00 93-47

Klocke Antriebstechnik GmbH 33659 Bielefeld Fax 05 21/9 50 05-66

Franz Stubert GmbH 50829 Köln Fax 02 21/59 45 05

Hilger & Kern 58167 Mannheim Fax 06 21/33 43 86

EFFBE-Werk Fritz Brumme GmbH 65479 Raunheim Fax 0 61 42/4 03-2 22

Wilhelm Sahlberg GmbH & Co. 85622 Feldkirchen Fax 0 89/9 91 35-1 20