Anlässlich der Hannover Messe (13.–17.4.2015) hatte der BME seine Mitglieder einmal mehr zu einem Fachtreffen unter Einkäufern eingeladen. Mehr als 100 Beschaffer aus allen Hierarchieebenen – vom Einkaufsleiter und Category Manager bis hin zum operativen Einkäufer – informierten sich auf dem traditionellen BME-Einkäufertag über aktuelle Trends in der Beschaffung.
Im Fokus standen unter anderem aktuelle Top-Kennzahlen, mit denen Einkaufsabteilungen ihre eigene Leistung überprüfen können. „Die aktuellen Ergebnisse belegen, dass die meisten ihre Bestellprozesse und Kosten im Griff haben“, sagte Volkmar Klein, Bereichsleiter der Benchmark-Services beim BME. „Was jedoch die Struktur und die Umsetzung der Einkaufsstrategie betrifft, ist noch viel Luft nach oben“, fügte er hinzu. Oliver Ellermann, Vorstand des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel, und Roland Seemann, Head of Procurement der Witzenmann GmbH, beleuchteten anschließend den von Überkapazitäten und Preisdruck gekennzeichneten Stahlmarkt. Beide Experten hoben die strukturellen Veränderungen hervor. „Anfang der 80er Jahre gab es in Europa noch 21 Edelstahlproduzenten, aktuell sind es nur noch vier“, sagte Seemann. Internationale Koordination, langfristige Absicherung an einem volatilen Markt, Bedarfsbündelung oder konsequentes Lieferantenmanagement zählten zu den Ratschlägen des Unternehmensberaters . Georg Sorge ging im Folgenden noch auf die Beschaffung von Dienstleistungen ein: „Noch sind viele Einkaufsabteilungen zu materiallastig aufgestellt“, sagte er und mahnte die Einkäufer dazu, sich zukünftig stärker mit diesem Bereich zu beschäftigen, um gemeinsam mit den Fachabteilungen Synergien zu schaffen. Aktuelle Entwicklungen im Einkauf und daraus resultierende Folgen für das Berufsbild waren abschließend das Thema eines gemeinsamen Vortrags von Stephan Buntrock, Aerzener Maschinenfabrik GmbH, und Alexander Sehr, Teamleiter Lehrgänge und Zertifizierungen, BME Akademie GmbH. Die Anforderungen an den Einkauf nehmen demnach stetig zu und das Tätigkeitsprofil wird umfassender. Aus dem Bestellabwickler habe sich eine Funktion als Schnittstellenmanager mit hoher Entscheidungskompetenz und viel Verantwortung entwickelt – mit den entsprechenden Folgen bei den Gehältern, die laut aktueller BME-Studie vom Bildungsniveau und der Branche abhängig sind.
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