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Brennpunkt TCO: Wer billig kauft, kauft teuer

Gasflaschen
Brennpunkt TCO: Wer billig kauft, kauft teuer

Brennpunkt TCO: Wer billig kauft, kauft teuer
Worthington Stahlflaschen mit „Longlife Powercoat“-Beschichtung sind besonders widerstandsfähig und langlebig (Bild: WCA)
Wenn man die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) betrachtet, zeigt sich einmal mehr, dass man mit hochwertigen Produkten langfristig besser fährt. Der Druckbehälter-Hersteller Worthington hat in einer langjährigen Studie die TCO von Stahlflaschen genauer unter die Lupe genommen.

Wenn es Zielsetzung ist, die Kosten zu reduzieren, dann ist es kurzsichtig, sich bei der Investition in Druckbehälter nur an den Verkaufspreisen zu orientieren. Stattdessen muss die Anschaffung von Stahlflaschen als langfristiges Thema betrachtet werden. Denn über die Jahre hinweg können hier enorm hohe Wartungskosten anfallen. Wer sich dessen bewusst ist und diese Überlegung kurzfristigen Kostenersparnissen bei der Anschaffung gegenüberstellt, wird eine profunde Kaufentscheidung treffen, mit dem Ziel, die Gesamtbetriebskosten (TCO) zu minimieren.

Studie zu TCO am Beispiel Stahlflaschen

Worthington Industries hat bei der Herstellung von industriellen Druckbehältern die Gesamtbetriebskosten stets im Fokus. Das Industrieunternehmen hat anhand einer Studie über 15 Jahre die Kosteneffekte von standardisierten 50 Liter/200 bar bzw. 300 bar Industriegas-Stahlflaschen berechnet und transparent gemacht. Die Ergebnisse der Worthington Studie zeigen klar auf, wie sich die Gesamtbetriebskosten zusammensetzen und liefern einen wertvolle Unterstützung, um Kaufentscheidungen treffen zu können.

Gewicht als entscheidender Faktor

Die TCO von Stahlflaschen basieren auf drei Hauptfaktoren: dem Gewicht einer Stahlflasche, den Transportkosten und der Wartung. Eine leere 50-Liter/200-bar-Stahlflasche wiegt zwischen 44 und 60 Kilogramm, wobei die Worthington-Produkte mit 44 Kilogramm zu den leichtesten am Markt zählen. Sie wiegen mindestens 5 Kilogramm weniger als jene des Mitbewerbs. Üblicherweise werden diese Flaschen auf Lkw mit einer maximalen Ladekapazität von 24 Tonnen transportiert. Sobald das durchschnittliche Gewicht für Fahrer, Paletten und zusätzliches Equipment abgezogen ist, kann der Lkw mit rund 262 bis 348 befüllten Stahlflaschen (je nach Nettogewicht der Flasche) beladen werden. Das Gesamtgewicht der Füllung aller Flaschen – meist Sauerstoff, Stickstoff und Argon – wird hier mit 5.005 Kilogramm angesetzt.

Ladekapazität optimal nutzen

Betrachtet man nun den Zeitraum von 15 Jahren, spielen die Gewichtsunterschiede von Flaschen verschiedener Hersteller eine wesentliche Rolle bei der effizienten Nutzung der Ladekapazität. Denn eine nicht optimal genutzte Ladekapazität resultiert in einer höheren Anzahl von Lieferfahrten. Diese zusätzlichen Fahrten verursachen Extrakosten wie Ausgaben für Treibstoff und Personal. Wenn man für den Zeitraum von 15 Jahren 120 veranschlagte Flaschenfüllungen und 800 Kilometer Wegstrecke vom Gaslieferanten zum Lieferort sowie Treibstoffkosten von 1,50 Euro pro Kilometer ansetzt, ergeben sich zusätzliche Kosten pro Stahlflasche von 38,05 Euro.

Transport- und Opportunitätskosten

Wenn für die gleiche Anzahl von Flaschen mehr Fahrten benötigt werden, erhöht das nicht nur die direkten Kosten für Treibstoff und Personal, sondern es ist auch die Abnutzung von Lkw und Paletten sowie anderer ergänzender Hilfsmitteln fürs Be- und Entladen einzurechnen. Da die indirekten Kosten schwierig zu berechnen sind, wurde in der Studie eine konservative Kalkulationsmethode verwendet. Berücksichtigt wurden hierfür die zusätzlichen Kosten pro Flasche, basierend auf dem Gewicht der Flaschen des TCO-Berechnungsmodells, nämlich 2,20 Euro für Flaschen bis zu 50 Kilogramm und 11,00 Euro für Flaschen, die 60 Kilogramm wiegen.

Zusätzlich zu diesen Transportkosten, die je nach unterschiedlichen Flaschentypen von Markt zu Markt variieren, sind wartungsabhängige Opportunitätskosten unvermeidbar. Wenn die Lieferungsrate des Flaschenherstellers unter 99 Prozent liegt, können gelegentlich Pönalen und administrative Kosten anfallen. Auch hinterlassen unpünktliche Lieferungen ein schlechtes Bild des Lieferanten und verursachen zusätzliche Kosten durch Verlust an Reputation.

Lebensdauer und Wartungsaufwand

Der letzte Faktor, den es bei der Evaluierung der TCO von Gasflaschen zu berücksichtigen gilt, ist deren Lebensdauer. Jene, die mindere Qualität aufweisen, müssen häufiger gewartet werden als hochwertige Flaschen, um weiterhin einsatzfähigfähig zu bleiben. Einen großen Einfluss auf den Wartungsaufwand hat die Lackbeschichtung der Flaschen. Worthington legt hohen Wert auf die Oberflächen seiner Produkte und bietet eine besonders haltbare „Longlife Powercoat“-Beschichtung an, welche die 15-jährige Nutzungsdauer der Flaschen ohne Wartung überdauert.

Stahlflaschen, die keine hochqualitative Lackbeschichtung aufweisen — was bei den meisten marktüblichen Produkten der Fall ist — müssen üblicherweise zwei Mal innerhalb der 15-Jahresspanne nachlackiert werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf durchschnittlich 12,00 Euro pro Flasche. Zusätzlich fallen für die Wartungsarbeiten Stillstandszeiten von rund 4 Wochen an, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen und einen Geschäftsentgang verursachen. Setzt man die Mietkosten von Stahlflaschen mit 0,50 Euro pro Tag und die Transportkosten zu und von der Wartungsstätte mit 1,72 Euro an, ergibt sich eine Sollsumme von 16,79 Euro pro Flasche während der Stillstandszeit.

Zusätzlich zu den oben genannten Punkten beinhaltet das Berechnungsmodell von Worthington auch Nebenkosten, die im Zusammenhang mit Marketing, Sicherheit sowie Umwelt anfallen. Summiert man alle in Betracht gezogenen Kosten, lässt sich deutlich feststellen, dass schwerere Stahlflaschenprodukte im Laufe der Zeit signifikant höhere TCOs verursachen.

Gesamtkosten

Diese Zahlen sprechen besonders für sich, wenn sie mit den typischen Einkaufsmengen von Stahlflaschen multipliziert werden.

Fazit der Studie: Auch wenn es auf den ersten Blick attraktiv sein sollte, Stahlflaschen um fünf, zehn oder zwanzig Euro billiger einzukaufen, sollte man zuerst über die Total Cost of Ownership einer Stahlflasche nachdenken. Eine kurzfristige Ersparnis von hundert oder tausend Euro kann langfristig Millionen kosten – ganz nach dem Motto: Wer billig kauft, kauft teuer.


Das Unternehmen

Worthington Industries

… ist ein weltweiter Konzern im Bereich der Metallverarbeitung mit einem Umsatz von 3,4 Mrd. USD im Jahr 2015. Das in Columbus, Ohio ansässige Unternehmen ist Nordamerikas führender Stahlverarbeiter mit einem umfassenden Produkt- und Serviceangebot für unterschiedliche Märkte wie Automotive, Bauwirtschaft oder Landwirtschaft. Worthington Industries ist ein globaler Anbieter bei Druckbehältern für industrielle Gas- und Kryogen-Anwendungen, CNG- und LPG-Behälter, Transport- und Alternative-Fuel-Tanks sowie Öl- und Gas-Equipment. Worthington beschäftigt rund 10 000 Mitarbeiter und betreibt 80 Werke in 11 Ländern.


Georg Dutzi, Journalist, Österreich

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