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Die Fertigung wird mobil

Belüftungs- und Heizungstechnik für mobile Fertigungshalle
Die Fertigung wird mobil

Der Windkraftanlagen-Spezialist Max Bögl will mit einer neuen mobilen Fertigung starke Präsenz auf dem Weltmarkt zeigen. Modularer Bestandteil der Produktionshalle ist die Hallenheizungs- und -belüftungstechnik von LK Metallwaren.

Um den Herausforderungen des Bedarfs für hohe Nabenhöhen außerhalb Europas gerecht zu werden, bietet die Firmengruppe Max Bögl ihr Hybridturmsystem nun mit einer mobilen Fertigung an. Das neue Werk für Windenenergieanlagen mit Nabenhöhen zwischen 140 und 180 m ermöglicht die Fertigung der schweren Betonsegmente direkt vor Ort. Anfang 2018 wird die Produktion des internationalen Hybridturmsystems in Thailand starten. Dafür laufen gerade alle Vorbereitungen zur Errichtung der mobilen Fertigung am Standort Huai Bong.

„Das war schon eine besondere und bisher einzigartige Herausforderung für uns“, erinnert sich Roland Lehmeier, Leiter Betriebsinstandsetzung, Transport und Geräte bei Max Bögl an den Anfang der Entwicklung des mobilen Werkes zurück. „Es gab keinen fertigen Plan, der sich aus der Schublade ziehen ließ, sondern das Projekt erforderte neue innovative Lösungen.“

Speziell für tropisches Klima

Das mobile Fertigungswerk besitzt eine modulare Aufbaustruktur, die eine hohe Flexibilität gewährleistet, heißt es. Dieser Mobilität und Flexibilität musste auch der Anbieter LK Metallwaren gerecht werden, der die Halle mit einer effizienten Belüftung und Heizung ausstattete. „Einerseits müssen die Anlagen ebenso wie die gesamte Halle mobil und verschiffbar sein“ erläutert Harald Wimmer, Vertriebs- und Marketingleiter bei LK Metallwaren, die Herausforderungen. „Anderseits ist das tropische Klima in Thailand mit heißen Temperaturen und mit hoher Luftfeuchtigkeit zu berücksichtigen“, gibt er zu bedenken.

Nach einer ausführlichen Analyse und Aufbereitung der Kundenbedürfnisse entschieden sich die Ingenieure für den Verbau der Lüftungsanlage RK-K in den Ausführungen RK 200 und RK 320 mit und ohne Heizeinsatz aus dem Hause des Schwabacher Hallenheizungsanbieters.

Die Lüftungsanlage RK-K ist speziell für Hallen geeignet, die einen stetigen Luftaustausch erfordern. Die Nennluftleistung der Lüftungsanlage RK 200 beträgt beispielsweise 45 000 m³/h sowohl für die Zu- als auch die Abluft. Das mobile Fertigungswerk von Max Bögl umfasst ein Hallenvolumen von rund 100 000 m³, bei einer Hallenhöhe von 9 bis 13 m, aufgeteilt in unterschiedliche Produktionsbereiche. Die Montage der Lüftungsanlagen erfolgt außerhalb des Gebäudes. Die Anschlussleitungen an Zu- und Abluftführung werden sowohl direkt im oder außerhalb des Gebäudes installiert, um den unterschiedlichen Platzbedürfnissen Rechnung zu tragen.

Durch den hohen Anlagenwirkungsgrad von 99 % ist eine effiziente Betriebsweise der dezentralen Lüftungsanlagen gegeben.

Durch den Einsatz eines modernen effizienten Leichtölbrenners wird dem Zuluftstrom nur die benötigte Wärmemenge zugeführt, die erforderlich ist, um die gewünschte Ausblastemperatur zu erreichen. In Thailand ist aber vor allem Abkühlung gefragt: So nutzt die Anlage beispielsweise die kühleren Nachttemperaturen, um bis zum Morgen für ein angenehmeres Hallenklima zu sorgen. Hinzu kommt, dass bei der Herstellung der Betonfertigteile ebenfalls Wärme entsteht, die an die Hallendecke steigt. Durch den permanenten Luftaustausch lässt sich ein Stau hoher Temperaturen unter dem Hallendach vermeiden. Die Anlagen transportieren die heiße Luft nach Draußen und sorgen darüber hinaus für einen steten Zustrom frischer Außenluft. Mit einer Regelungsmöglichkeit von 40 bis 100 % ist die Einhaltung genauer Temperaturgrenzen machbar.

Im Seecontainer nach Thailand

Die Lüftungsanlagen wurden für den Anwender als kombinierte Zu- und Abluftanlage mit integrierter Wärmerückführung ausgeführt. Die Be- und Entlüftung erfolgt dabei mit textilen Luftleitsystemen. Alle Lüftungsanlagen sowie sämtliche Kanalteile und textile Luftleitsysteme im Außenbereich sind wetterfest. Nachdem die Anlagentechnik geklärt war, verblieb allerdings noch das Problem der Verschiffung nach Übersee. Erstmals nahmen die Schwabacher Tüftler Kontakt zu einem Schifffahrtscontainer-Bauer aus Hamburg auf und schilderten ihr Anliegen. Die Lösung: Individuell produzierte Seecontainer, in der die gesamte Lüftungstechnik eingepasst wird.

Inzwischen haben die Anlagen, bereits verbaut in die 40-Fuß-Seecontainer, ihren Testlauf in Deutschland erfolgreich absolviert. Insgesamt sechs Container gefüllt mit Anlagentechnik und zusätzlich einer mit integriertem Öltank können nun die Reise nach Thailand antreten. „Die Vorschläge und die Umsetzung von LK Metallwaren zur Be- und Entlüftung unserer mobilen Halle erwiesen sich als innovativ und flexibel“, resümiert Lehmeier. „Die effizienten Anlagen sparen im Vergleich zu anderen Lösungen Kosten. Eine Kühlung der Produktionshalle beispielsweise mittels einer Klimaanlage wäre kostentechnisch gar nicht darstellbar“, betont der Instandsetzungsleiter.


Maren Kalkowsky
Fachjournalistin in Gröbenzell

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