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Die schwierige Wahl des passenden Zulieferers

22.05.2013: Internationale Einkäufer diskutieren online
Die schwierige Wahl des passenden Zulieferers

In einem Bericht an den Britischen Premierminister, der am 12. Mai 2013 veröffentlicht wurde, hebt Lord Young die Wichtigkeit von sogenannten Micro-Businesses hervor [ www.gov.uk]. In Großbritannien machen Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern heute 95% der Gesamtunternehmen aus. In Deutschland herrscht ein ähnlicher Trend, wie Zahlen aus dem Jahre 2009 belegen. Laut dem Statistischen Bundesamt [ www.destatis.de] sind von den 3,1 Millionen umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Deutschland zwei Drittel Einzelunternehmen.

Dieser Trend hin zu kleinen Unternehmen ging auch nicht an den sozialen Medien vorbei. Diskutiert wurden die Unterschiede von großen, im Markt bereits etablierten Zulieferern und von kleinen, innovativen Unternehmen, hinsichtlich des Vorteils den beschaffende Unternehmen daraus ziehen können.
Argumente die für etablierte Zulieferer sprechen, liegen auf der Hand. Sie können die Absatzmenge liefern, die große Konzerne benötigen, um ihre Nachfrage zu decken und aufgrund der großen Absatzmengen kristallisiert sich oft ein Preisvorteil gegenüber kleineren Konkurrenten heraus. Ebenso zählen Imagegründe, größere vorhandene Ressourcen und finanzielle Spielräume zu den Vorteilen. Vor allem in Krisenzeiten hängen große Produzenten nicht gleich am Tropf ihrer Auftraggeber. Auch bei besonders komplexen Produkten sind sie im Vorteil, da sie die hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stemmen können.
Für die Diskussionsteilnehmer ist es verständlich, dass verantwortliche Beschaffungsmanager bei der Partnersuche oft den einfacheren Weg wählen und mit einem etablierten Unternehmen kooperieren, als sich auf Unbekanntes einzulassen. Schließlich steht ihr Job auf dem Spiel, sollte das Projekt scheitern. Bei einer Kooperation mit einem kleinen Unternehmen, anstatt mit einem bereits etablierten, warten auf den Manager sicherlich unangenehme Fragen.
Doch trotzdem haben kleine, aufstrebende Zulieferer eine Reihe von Vorteilen die nicht von der Hand zu weisen sind. Sie können aufgrund ihrer hohen Flexibilität und Innovativität dafür sorgen, dass der Partner ein höheres Niveau erreichen kann. Besonders wenn der Zulieferer den Auftraggeber als strategisch ansieht, kann eine Zusammenarbeit sehr fruchtbar sein. Denn er ist in schweren Zeiten eher gewillt dem Partner zu helfen, anstatt wie manche große Unternehmen nur auf die Einhaltung ihres Vertrages zu bestehen. Gerade im Dienstleistungsbereich ist die Größe eines Unternehmens nicht wichtig. Serviceleistungen sind günstiger und weniger aufwändig zu generieren als beispielsweise die Fertigung hochkomplexer Maschinen. Deshalb können sich auch kleine Dienstleister, mit wenig Kapital am Markt durchsetzen und gehörig wachsen.
Eine genaue Analyse des Geschäftsmodells, der Struktur und der Stabilität des zukünftigen Partners ist von fundamentaler Bedeutung, um das Risiko zu minimieren, dass der Partner die Aufträge am Ende doch nicht erfüllen kann. Genauso besteht das Problem, dass beim Investieren in den Zulieferer, man damit gleichzeitig der Konkurrenz helfen könnte.
Für welche Art von Zulieferer sich ein Unternehmen letztendlich entscheidet, konnte von den Diskutierenden pauschal nicht beantwortet werden, da es von der jeweiligen Branche und der Zielsetzung des Auftraggebers abhängt. Kleine sowie große Unternehmen haben jedoch eine Vielzahl von Vor- und Nachteilen, weshalb eine Entscheidung vorher gut überlegt werden muss. Kommunikation, zu jederzeit und auf allen Ebenen, ist wie so oft der Schlüssel zum Erfolg. ft
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