Die Lokführerstreiks in diesem Frühjahr halten das ganze Land in Atem. Neben bezifferten 100 Mio. Euro Schaden bei der Bahn, ganz zu schweigen vom immensen Imageschaden, haben die Streiks vor allem Auswirkungen auf die deutsche Industrie. Die IHK beziffert die Gesamtkosten eines einzelnen mehrtägigen Ausstands auf eine halbe Milliarde Euro. 17 Prozent des Güterverkehrs, vor allem besonders schwere und große Güter werden in Deutschland auf der Schiene transportiert und in der Chemiebranche sind Zugtransporte aufgrund von Sicherheitsbestimmungen teilweise sogar vorgeschrieben.
Auch vom BME hieß es: Unsere Einkäufer und Logistiker sind gestählt aus den zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre hervorgegangen. Deshalb wissen Sie genau, wie sich Lieferketten auch bei Störfällen wetterfest machen lassen. Allerdings stellt der jetzt ausgerufene Mega-Streik der Bahn eine neue Qualität dar. Bisher ließen sich auch mehrere Streiktage von den Unternehmen durchaus verkraften, weil das Ende des Arbeitskampfes stets in Sicht war. „Das ist jetzt völlig anders und so von der Wirtschaft nicht hinnehmbar“, sagte Gunnar Gburek, Bereichsleiter Logistik beim BME, weiter. Die Lokführergewerkschaft GDL lasse insbesondere Einkauf und Logistik im Regen stehen.
Um in Zeiten von Just-in-time-Produktion Stillstände oder Produktionsausfälle zu vermeiden, versuchen Unternehmen in solchen Situationen, schnell zu reagieren und ihre Transporte auf Ausweichrouten beziehungsweise alternative Transportmittel oder Dienstleister umzubuchen. Oft mangelt es aber an einem detaillierten Überblick, wo sich Güter genau befinden, wo sie wann benötigt werden, bis hin dazu, welcher Dienstleister überhaupt in der Lage ist, auf entsprechende Störungen zu reagieren und zudem noch die notwendigen Kapazitäten verfügbar hat.
Je eher ein Unternehmen reagiert, desto höher die Chance, sich geeignete Ausweichrouten und Kapazitäten zu sichern. Hierfür ist es nötig, dass Unternehmen nicht mehr nur als einzelne Einheiten agieren, sondern als Netzwerke. Technologien wie die Cloud können hier Möglichkeiten schaffen. In Cloud-basierten Unternehmensnetzwerken nutzen Unternehmen und ihre Partner, Zulieferer wie Logistikdienstleister, eine gemeinsame, immer aktuelle Dateninstanz, auf die jeder autorisierte Teilnehmer Zugriff hat und Transportdaten in Echtzeit einsehen kann.
Logistiker können im System erkennen, wo sich Güter momentan befinden. Daneben werden entsprechende Störungsmeldungen automatisch generiert. Ausweichrouten und Transportmittel aller Dienstleister stehen dem Entscheider zur Verfügung, sodass er die günstigsten Routen und besseren Konditionen auswählen und so Risiken in seiner Supply Chain reduzieren kann.
Beispielsweise mithilfe der Cloud-basierten Plattform von GT Nexus können Logistiker sich unterwegs auf der Plattform einloggen und eine Übersicht der betroffenen Warenströme erhalten. So könnten frühzeitig freie Kapazitäten auf alternativen Transportrouten gesichert und Verspätungen und Ausfälle minimiert werden. sas
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