Haben Sie schon mal die Begriffe „Frauen Einkauf“ gegoogelt? Ganz oben erschien im September dazu unter News eine Mitteilung mit dem Titel „Diversität spart Geld“ – die Zusammenfassung einer Umfrage unter 200 CPOs, gemeinsam durchgeführt von der Managementberatung Oliver Wyman und dem BME.
Wichtigste Ergebnisse aus Einkäufersicht: Die Einsparungen im Einkauf sind am größten, wenn der Anteil männlicher und weiblicher Beschäftigten ausgeglichen ist. Doch nicht nur im Punkt Wirtschaftlichkeit können gemischte Teams punkten, die Umfrage stellt auch fest, dass ein wachsender Frauenanteil in den Unternehmen zu einer erhöhten Effektivität und einer gesteigerten Innovationskraft führt. Dabei sehen, laut dieser Umfrage, die (wahrscheinlich männlichen) CPOs die besonderen typischen weiblichen Stärken in ihrer Kollaborationsfähigkeit, Kreativität und Empathie – Eigenschaften, die zukünftig eine größere Rolle spielen sollen.
Schlussfolgerung: Einfach mehr Frauen einstellen, damit den Anteil der Frauen erhöhen, dann wird der Einkauf erfolgreicher. Wenn das so einfach wäre …
Zum einen ist es falsch, Diversität einfach mit „mehr Frauen“ gleichzusetzen. Ebenso unpassend ist die Stereotypisierung der weiblichen Eigenschaften, die zukünftig zu mehr Erfolg führen sollen. Frauen werden wie schon so oft vor allem als emotional bzw. beziehungsorientiert dargestellt. Diese Vereinfachungen werden dem Sachverhalt und der Realität nicht gerecht.
An Universitäten wird gerade tiefgreifender zum Thema Diversity im Einkauf geforscht. Da geht es nicht nur um Frau/Mann, schwarz/weiß, sondern um Typisierungen, Charaktere sowie um soziale und kulturelle Hintergründe. Sobald uns die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen zur Verfügung stehen, werden wir in Beschaffung aktuell ausführlich darüber berichten.