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Eine spannende Reise in die Zukunft: Young Professionals @Airbus

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Eine spannende Reise in die Zukunft: Young Professionals @Airbus

Eine spannende Reise in die Zukunft: Young Professionals @Airbus
Über 100 Nachwuchseinkäufer informierten sich über die Einkaufs- und Supply-Chain-Praxis bei Airbus (Bild: Airbus)
Für über 100 Nachwuchseinkäufer zeigte das BME-Event am 6. September 2016 beeindruckende Einblicke in den 3D-Druck und die Zukunft des globalen Sourcings auf dem Gelände von Airbus in Hamburg.

3D-Druck, bionisches Design, lokales Sourcing in China und Indien: Diese Entwicklungen werden den zukünftigen Einkauf bei Airbus verändern. Ein Beispiel: Was heute noch als „Buy“-Kategorie läuft, könnte morgen zum „Make“ direkt vor Ort durch den 3D-Drucker werden. Damit verändern sich der Gesamtkostenansatz (Total Cost of Ownership) genauso wie die Planung von Ersatzteilen oder Zustellzeiten. Mehr als 100 Young Professionals haben bei dem englischsprachigen BME-Event YP@Airbus in Hamburg auf dem Airbus-Gelände in Hamburg-Finkenwerder detaillierte Einblicke in den Einkauf des Luftfahrtunternehmens erhalten.
Die Dimension von Airbus verdeutlichte Andreas Wetjen, Vice President, Power on Board and Payload Systems, Airbus Procurement: „Rund drei Viertel der Wertschöpfung im Flugzeugbau entsteht bei unseren Partnern und Zulieferern. Wertmäßig entspricht das jedes Jahr in etwa dem, was es kosten würde eine Stadt wie Bremen zu bauen.“ Die Zahlen signalisieren Wachstum: Ende 2016 standen 6.759 Flugzeugbestellungen in den Büchern. Ein Beispiel für die Entwicklung ist die A320-Familie (Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge). Wurden 2015 noch im Durchschnitt 42 Flugzeuge dieser Baureihe pro Monat gefertigt, so steigert Airbus die Fertigung bis zum Jahr 2019 auf 60 Flugzeuge pro Monat. Die Wachstumsstrategie geht dabei Richtung Asien und Nordamerika. Neue Lieferanten werden insbesondere in China aufgebaut. Eigenständige Einkaufsbüros sind in Nordamerika, Indien, im Nahen Osten, China und Ostasien entstanden. Von Europa aus erfolgt die zentrale Steuerung. „Das wird auch so bleiben, Airbus ist ein europäisches Unternehmen“, erklärte Klaus Richter, CPO der Airbus Group in der Fragestunde mit den Nachwuchseinkäufern.
Bionischer Spoiler verringert Gewicht und Treibstoffverbrauch
Fast direkt vor der Haustür, im Botanischen Garten in Kiel, fand Bionik-Designer Oliver Seack im Februar 2013 eine Anregung zur Verminderung des Gewichts für die Spoiler an den Tragflächen, die bei der Landung zum Bremsen aufgeklappt werden. Es entstand die Idee, die Blätter der Seerosenpflanze Victoria direkt vor Ort in Kiel näher zu untersuchen. Sie weisen auf der Blattunterseite eine ausgeklügelt verzweigte Verrippung auf, die zum einen die Transportwege für die Stoffwechselprodukte/Nährstoffe minimiert und zum anderen dem Blatt eine hohe Stabilität verleiht. So hoch, dass das Blatt selbst kleine Hunde oder Kinder tragen kann ohne sich einzuwölben. Dr. Jens Telgkamp, bei Airbus für den 3D-Druck verantwortlich, unterstrich das hohe Potenzial, dass sich durch die Verbindung von 3D-Druck und bionischem Design ergibt: „Mit einem gängigen Fertigungsverfahren war es bisher nicht möglich, eine solche Form nachzubauen.“ Die Verbindung ermögliche neue, geometrische Freiheiten, die es bisher nicht gegeben habe.
3D-Druck eröffnet neue Anwendungen im Flugzeugbau
Seack forscht nun mit einem 25 köpfigen Team daran, inwieweit es möglich ist, einen Spoiler mit einem von der Riesenseerose Victoria inspirierten Gerippe für den Einbau in das Flugzeug mittels 3D-Druck zu produzieren. Zwei bereits im 3D-Drucker produzierte Prototypen brachte er auf das BME-Event mit. Das biologische Prinzip der Pflanze, Transportwege mittels Verzweigungen in der Verrippung zu minimieren, will Airbus auf seine Flugzeuge übertragen, um Luftlasten effizienter durch die Flugzeugstrukturen zu führen. „Bionisches Design ist nicht eine Kopie der Prozesse in der Natur, sondern wir wollen das Prinzip verstehen, dass hier zugrunde liegt. Darauf bauen wir unsere eigenen Ideen und Anwendungen auf“, erklärte der Ingenieur. Für die Nachwuchseinkäufer ein beeindruckendes Schauspiel, die zudem per Video in die Verfahrenstechnik des 3D-Drucks genauere Einblicke erhielten. „Vielleicht sind wir eines Tages dazu in der Lage, ein Flugzeug selber auszudrucken“, zeigte Bernd Schmeling, Einkaufsleiter für die beweglichen Teile der Tragflächen, wie Vorflügel, Landeklappen, Querruder und Spoiler, eine Zukunftsvision auf. „Wir wollen den jungen Leuten auf einem solchen Event zeigen, wo die Reise hingeht.“
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