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Erfolgreich mit Social Media

Aktionismus schadet dem Image
Erfolgreich mit Social Media

Social Media hat die Geschäftswelt grundlegend verändert. Unternehmen können über Social Media wie Facebook, Twitter, Xing und Co. ihre Kunden direkt erreichen. Doch viele scheitern schon beim Einstieg, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Worauf muss ein Unternehmen achten, wenn es in die sozialen Netze einsteigen will? Der Beitrag von der Social-Media-Expertin Claudia Hilker, die viele Unternehmen dazu berät und drei Bücher darüber geschrieben hat, gibt viele Tipps und konkrete Handlungsempfehlungen, wie Unternehmen der Social-Media-Einstieg erfolgreich gelingt.

Bei Konzernen liegt eine Herausforderung in der Größe. Oftmals betreiben die Abteilungen ihre Marketing-Aufgaben mit „Silo-Denke“, das heißt sie sind nicht vernetzt. Jeder kocht sein eigenes „Süppchen“ in Direktmarketing, PR und Werbung. Manchmal starten Mitarbeiter einfach ohne Abstimmung mit der Firmenleitung eigene Aktionen in Social Media. Da legt ein Sachbearbeiter eine Facebook Fanpage an, ein Vertriebsmitarbeiter gründet eine Xing-Gruppe und ein IT-Kollege eine Google+ Page. Für den Kunden sieht das Erscheinungsbild in Social Media dann aus wie „Kraut und Rüben.“

Für Social Media bedarf es einer gemeinsamen Strategie im Unternehmen, damit das Markenbild auch einheitlich professionell online präsentiert wird. Die Schäden durch wilden Aktionismus später wieder zu bereinigen, kostet das Unternehmen viel Zeit und Geld. Deshalb ist es besser, die Social-Media-Strategie gleich am runden Tisch mit Geschäftsführung, Marketing, Kommunikation, Vertrieb und Personalwesen gemeinsam zu entwickeln.
An einem Strang ziehen Wenn es Niederlassungen im In- oder Ausland gibt, stellt sich die Frage: Soll jede Niederlassung einen eigenen Auftritt in Facebook, Twitter, Xing bekommen oder nur die Zentrale? Wer betreut die Präsenzen? Welche Themen und Formate werden wo publiziert? KMU-Unternehmen haben zumeist ein Ressourcen-Problem. Wenn es keine Marketing-Mitarbeiter gibt, dann ist das Engagement zumeist nach kurzer Zeit wieder beendet, weil es im Tagesgeschäft einfach untergeht. Bei KMU kann das Social Media Engagement nur funktionieren, wenn dem Thema wirklich eine hohe Priorität eingeräumt wird. Eine Strategie mit Zielen, Verantwortlichkeiten und Prozessen ist erforderlich.
Typische Fehler, die Sie beim Social-Media-Engagement vermeiden sollten:
  • 1. Zögerlich: Viele Unternehmen sind nur halbherzig, unentschlossen und mit „angezogener Handbremse“ dabei. „Abwarten und Tee trinken“ ist nicht immer die beste Lösung, weil dann die Mitbewerber vorbei preschen und die Poleposition bereits vergeben ist.
  • 2. Planlos: Praktikanten erstellen Onlineprofile auf Social-Media-Kanälen, die verwaisen. Dann wundert man sich, warum kein Erfolg eintritt. Viele Unternehmen haben kein Know-how, keine Ziele, keine Erfahrung und unterschätzen den Zeitaufwand.
  • 3. Falsche Steuerung: Wenn der Einsatz von Social Media in der Werbe- oder IT-Abteilung betrieben wird, dann verpufft das Investment ohne Erfolg. Der Social-Media-Einsatz sollte in der Chef-Etage entschieden und aus der Marketing-Kommunikation gesteuert werden und die anderen Abteilungen aktiv einbeziehen wie: Einkauf, Vertrieb, Personal, Support, F&E.
  • 4. Einfallslos: Einige Unternehmen wollen bei Social Media einfach nur mitmachen, aber die Präsenz alleine reicht nicht aus. Die Netzwerke müssen auch mit aktuellen, relevanten und interessanten Inhalten bespielt werden. Das heißt: Sie brauchen regelmäßige Highlights durch virale Marketing-Aktionen mit Social Media Content: Texte, Grafiken, Audio und Filme.
  • 5. Angstvoll: Social Media brauchen Freiraum, um Spontaneität und Kreativität zu entwickeln. Authentische, offene und vertrauensvolle Gespräche finden in angstvollen Unternehmenskulturen nicht statt. Erfolgreiche Rahmenbedingungen für Social Media sucht man dort vergeblich.
  • 6. Geizig: Social Media brauchen kontinuierliche Ressourcen in Form von qualifizierten Mitarbeitern mit Budget, Konzept und professionellem Social Media Content.
  • 7. Monologe: Ego-Meldungen und Werbung eignen sich nicht zum Social-Media-Einsatz für Unternehmer. Zunächst heißt es: zuhören, dann folgt der offene Dialog und schließlich die Moderation mit Diplomatie.
  • 8. Juristische Härte: Probleme sollten möglichst ohne Abmahnungen oder Prozesse geklärt werden. Wer sich mit Bloggern per Anwalt auseinandersetzt, verliert schnell die Sympathien in Social Media und in der Öffentlichkeit.
  • 9. Ungeduld: Viele Unternehmen erwarten von Social Media zu schnell zu große Erfolge. Social-Media-Engagement braucht aber zum Gelingen einen cleveren Plan, regelmäßigen Zeiteinsatz und ein kontinuierliches Engagement.
  • 10. Zugeknöpft: Unternehmen müssen sich bei Social Media transparent und offen präsentieren. Nicht jeder Unternehmer ist bereit dazu. Viele haben Angst, Geheimnisse preiszugeben. Doch das erwartet niemand. Es geht um den offenen Dialog auf Augenhöhe und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Was Sie in der Strategie-Entwicklung berücksichtigen sollten: In der Social-Media-Strategie werden Ziele, Maßnahmen und Budget definiert. Es muss eine realistische Lösung für das Unternehmen gefunden werden. Synergien können nur dann genutzt werden, wenn der Maßnahmen-Mix, die Strukturen und die Prozesse mit einbezogen werden. Vorhandener Content sollte gesichtet werden, ob er sich für Social Media eignet. Social Media muss als fester Bestandteil im Marketing definiert sein und in die Unternehmenskommunikation fest eingebunden werden.
Am besten funktioniert es, wenn die Geschäftsleitung von Social Media überzeugt ist und das Engagement als Vorbild vorantreibt. Wer in Social Media aktiv ist, sollte regelmäßig die Trends und Mitbewerber verfolgen, woraus man viel lernen kann. Häufig ergeben sich somit gute neue Ideen für Optimierungen, um noch erfolgreicher zu werden.
Fazit: Social Media ist kein Sprint, sondern ein Marathon: Entwickeln Sie Ihr langfristiges Social-Media-Engagement mit einer individuellen Strategie, damit Sie noch erfolgreicher werden! Fehler rächen sich schnell und können den Geschäftserfolg kosten.
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