Startseite » Allgemein »

Fleißige Bienen – das Rückgrat stärken

Die „normalen“ Mitarbeiter beachten
Fleißige Bienen – das Rückgrat stärken

Führungskräfte konzentrieren sich bei ihrer Führungsarbeit oft auf die sogenannten High- und Low-Performer in ihrem Bereich. Recht wenig Beachtung schenken sie hingegen den Mitarbeitern, die schlicht ihre Aufgaben erfüllen. Dabei halten sie den Betrieb am Laufen und leisten den größten Beitrag zur Wertschöpfung.

Im Betriebsalltag konzentriert sich die Aufmerksamkeit vieler Führungskräfte auf die zwei Mitarbeitergruppen: zum einen die Low-Performer – also die Mitarbeitern, den man salopp formuliert, regelmäßig auf die Füße treten muss – zum anderen die High-Performer – also die Mitarbeiter, die fachlich fit und hochmotiviert sind.

Eher wenig Beachtung schenken die Führungskräfte hingegen den „grauen Mäusen“, die kompetent und ausdauernd sowie ohne zu murren und große Forderungen zu stellen, ihre Arbeit verrichten. Sich mit diesen Mitarbeitern zu befassen, besteht auch kein Anlass: Sie funktionieren ja.
Dabei bestünde hierzu Anlass. Denn die „grauen Mäuse“ oder sachgemäßer formuliert „fleißigen Bienen“ machen in der Regel mindestens zwei Drittel der Beschäftigten aus. Sie sind zudem zwar nicht das Herz und Hirn, aber das Rückgrat jedes Unternehmens. Und sie leisten aufgrund ihrer Zahl und Zuverlässigkeit meist den größten Beitrag zur Wertschöpfung der Organisation. Also sollten Führungskräfte diesen Mitarbeitern auch die verdiente Beachtung schenken – auch wenn es darum geht, die Leistung ihres Bereichs zu steigern. Denn zum Steigern ihrer Leistung sind die „fleißigen Bienen“ in der Regel fähig und bereit. Unter folgenden Voraussetzungen:
  • Ihre Führungskraft nimmt die Leistung der „fleißigen Bienen“ überhaupt wahr und wertschätzt sie,
  • sie sucht den Dialog mit ihnen und
  • ihre Anforderungen und Erwartungen sind realistisch.
Anders ist es, wenn Führungskräfte die „fleißigen Bienen“ mit überzogenen Forderungen konfrontieren wie: „Im kommenden Jahr muss Ihr Output um 50 Prozent steigen“. Eine solche Forderung wird als Affront erlebt. Nicht nur, weil die „fleißigen Bienen“ sie als Ausdruck mangelnder Wertschätzung ihrer bisherigen Arbeit erfahren. Die „fleißigen Bienen“ erleben einen so überzogenen Anspruch auch als mangelnde Rücksichtnahme auf ihre persönlichen Interessen. Also beginnen sie (innerlich) zu rebellieren und zu opponieren. Das heißt, das Rückgrat der Organisation wird geschwächt.
Anders reagieren diese Mitarbeiter jedoch, wenn sich eine Führungskraft mit ihnen zusammensetzt und zum Beispiel sagt: „Herr Maier, Sie haben bisher von 100 Angeboten im Schnitt 27 in Aufträge umgewandelt. Eine gute Quote. Erachten Sie es unter gewissen Umständen als möglich, im Schnitt 30 von 100 Angeboten in Aufträge umzuwandeln?“ Dann antwortet jede „fleißige Biene“ ja.
Also steht die Führungskraft nur noch vor der Herausforderung, mit dem Mitarbeiter zu klären, was die „Voraussetzungen“ sind. Das können unterschiedliche Dinge sein. „Wenn ich besser im Verhandeln geschult wäre, …“, „Wenn ich mehr Entscheidungsspielräume hätte, …“ Die Aufgabe der Führungskraft ist es dann, die nötigen Voraussetzungen zu schaffen. Tut sie dies, kann sie sich auf die „fleißigen Bienen“ verlassen – auch weil diese die Erfahrung gesammelt haben:
  • Ich und meine Leistung werden wahrgenommen und gewertgeschätzt.
  • Mein Chef fordert nichts von mir, was unrealistisch ist. Und:
  • Er bietet mir die nötige Unterstützung.
Ungeachtet dessen sollte die Führungskraft am Ball bleiben – also regelmäßig die einzelnen Mitarbeiter fragen „Wie läuft’s? Schaffen Sie es?“. Und wenn das Signal „Nein“ oder „Ich weiß nicht“ lautet? Dann sollte sie dem Mitarbeiter das Angebot unterbreiten: „Lassen Sie uns noch mal zusammensetzen …“. Dies ist wichtig! Und hier liegt in der Regel das Problem. Spricht man mit Führungskräften hierüber, dann erwidern sie meist: „Zu einem so intensiven Betreuen so vieler Mitarbeiter fehlt mir die Zeit.“
Eine Möglichkeit wäre diese Aufgaben an die die High-Performer zu delegieren. Hierdurch würden die Führungskräfte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie selbst würden entlastet und den High-Performern, die sich herausfordernde Aufgaben wünschen, würde eine Chance geboten, sich zu bewähren und noch stärker zu profilieren.
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 3
Ausgabe
3.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de