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Kernprozesse des strategischen Einkaufs

Lieferantenmanagement erfolgreich umsetzen – Teil 1
Kernprozesse des strategischen Einkaufs

Kernprozesse des strategischen Einkaufs
Die Bedeutung der Lieferanten im Wertschöpfungsprozess hat sich für die beschaffenden Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Die erfolgreiche Gestaltung der Lieferantenbeziehung ist für Unternehmen wettbewerbsentscheidend. Der strategische Einkauf spielt hierbei eine tragende Rolle und muss die richtigen Entscheidungen treffen.

Martin Berr-Sorokin Sven Hermann

Erfolg haben auf Dauer nur die Unternehmen, die im Rahmen ihrer betrieblichen Optimierungen die gesamte Wertschöpfungskette im Blick haben. Der Einkauf nimmt dabei eine entscheidende Rolle ein. Schließlich liegt der extern zugekaufte Wertschöpfungsanteil oft höher als der selbsterbrachte. In den meisten Unternehmen ist davon auszugehen, dass das Beschaffungsvolumen im Zuge von Outsourcing und Konzentration auf Kernkompetenzen weiter steigen wird. Dass dadurch dem Einkauf und somit auch den Lieferanten eine besondere Rolle zukommt – dieser Logik ist schwer zu widersprechen.
Lieferanten als strategische Partner
Letztlich geht es um die Überlegung: „Make or buy“. Fällt die Entscheidung auf „buy“, so übernimmt der Lieferant die Rolle des Herstellers im Wertschöpfungsprozess. Der Lieferant wird damit zum wichtigen oder gar zum strategischen Partner für das Unternehmen. Gerade dieses Partnerverständnis und die Erkenntnis der gewachsenen Bedeutung von Lieferanten müssen sich in den Unternehmen und Einkaufsabteilungen durchsetzen. Viele Unternehmen haben sich bisher meist nur um ihre internen Prozesse gekümmert. Das Verständnis von Partnerschaft darf sich nicht darauf beschränken, alle paar Monate Preisverhandlungen zu führen. Zunehmend wird es wettbewerbsentscheidend sein, gemeinsam mit seinen Partnern Optimierungen und Innovationen umzusetzen. Längst sind nicht alle Potenziale durch eine enge Verzahnung der unternehmensübergreifenden Prozesse ausgeschöpft. Das Management der Schnittstellen zu den Lieferanten muss im Fokus der Aufgaben des Einkaufs stehen. Ganzheitliches Lieferantenmanagement stellt für Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor dar.
„Einkaufen kann jeder“ trifft schon lange nicht mehr zu. Das erfolgreiche Management der Lieferantenbeziehungen erfordert neben erhöhtem Fach-, Methoden- und Kommunikationswissen der Mitarbeiter im Einkauf das Vorhandensein leistungsfähiger Informationssysteme. Auf dieser Basis werden strategische und operative Aufgabenstellungen umgesetzt. Beides bedingt eine feste Verankerung des Einkaufs im Unternehmen und eine Ableitung der Einkaufsstrategie aus der Unternehmensstrategie. Die einzelnen Phasen des ganzheitlichen Lieferantenmanagements lassen sich als Kernprozesse des strategischen Einkaufs beschreiben.
Ganzheitliches Lieferantenmanagement
Letztlich geht es um die Transparenz hinsichtlich des existierenden Lieferantenstamms und neuer potenzieller Lieferanten. Die entscheidenden Parameter, die die Leistungsfähigkeit eines Lieferanten kennzeichnen, müssen bekannt sein. Dazu zählen alle relevanten Unternehmensdaten und Anforderungskriterien zur Qualifizierung der Lieferanten. Informationen über die Einkaufsvolumina und existierende Rahmenverträge müssen transparent und konsistent zugänglich sein. Leistung muss zudem messbar sein. Die Lieferantenperformance wird nach crossfunktionalen Kriterien bewertet. Auf dieser Basis erfolgen die Klassifizierung der Lieferanten und die Gestaltung des Lieferantenportfolios.
Dann geht es um Entscheidungen. In Abhängigkeit der Lieferantenleistung, der strategischen Bedeutung des jeweiligen Lieferanten und aller weiteren relevanten Einflussfaktoren müssen die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Eine erfolgreiche Lieferantenentwicklung erfordert ein begleitendes Maßnahmencontrolling.
Die siebenteilige Reihe „Lieferantenmanagement erfolgreich umsetzen“ behandelt die Kernprozesse des strategischen Einkaufs und die aktive und partnerschaftliche Einbindung der Lieferanten in die Systeme und Strukturen des Unternehmens anhand von Praxisbeispielen. In der nächsten Ausgabe (Teil 2) wird das Thema „Lieferantenqualifizierung“ als wesentlicher Teilprozess des strategischen Einkaufs behandelt.-

Key Notes

  • Wettbewerbsvorteile durch ganzheitliches Lieferantenmanagement
  • Steuerung der Lieferantenbeziehungen durch den strategischen Einkauf
  • Transparenz schaffen, Leistung messen und langfristig optimal entscheiden

  • Die Autoren

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