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Kompetenz in Wirtschaft und Technik

Die Hochschule für Technik Esslingen
Kompetenz in Wirtschaft und Technik

Der Fachbereich Betriebswirtschaft der Hochschule für Technik Esslingen (HTE) setzt sich zum Ziel, den Studierenden eine umfassende wirtschaftlich-technische Grundlagenausbildung zu vermitteln und in der Spezialisierung dem Bedarf von Industrie und Dienstleistungssektor Rechnung zu tragen.

Prof. Dr. Dieter Kluck

Wir erreichen dies durch einen Lehrkörper, der bewusst unterschiedlichste praktische Erfahrungen vereint, durch die große Auswahl an Wahlfächern und umfangreiche DV-Einrichtungen, ein Qualitätsmanagementsystem, einen KVP-Prozess, ein vielfältiges Lehrangebot und einen intensiven Austausch mit unterschiedlichsten Unternehmen. Dadurch sind unseren Studenten die Vorgehensweisen der Klein- und Mittelbetriebe genauso vertraut wie die der Großunternehmen.
Geschichte der HTE
Die Hochschule Esslingen liegt im schönen Neckartal, 20 km südlich von Stuttgart. Im Jahre 1868 wurde an der Königlich-Württembergischen Baugewerkeschule in Stuttgart eine Abteilung für die Ausbildung von Maschinenbau-Ingenieuren eingerichtet. Das große Interesse ließ die Kapazitäten in Stuttgart bald an ihre Grenzen stoßen.
Im Jahre 1914 wurde die Königlich-Württembergische Maschinenbauschule, an der damals ca. 600 junge Menschen studierten, von Stuttgart nach Esslingen verlegt. In den folgenden Jahren erweiterte man das Ausbildungsspektrum durch Elektrotechnik, Feinwerktechnik, Nachrichtentechnik sowie Heizungs- und Lüftungstechnik.
In Esslingen wurde 1971 das Fächerspektrum um die Fachbereiche Technische Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen ergänzt. 1988 folgten die Fachbereiche Elektronik/Mikroelektronik und Maschinenbau/Fertigungssysteme.
Die HTE belegt in Bezug auf Lehre, Praxis und Zusammenarbeit mit der Industrie seit Jahren einen der vorderen, vielfach den 1. Platz bei Benchmarks im Hochschulbereich. Heute studieren ca. 3.500 junge Leute an verschiedenen Standorten der HTE.
Der Fachbereich BWL
Der in der Vergangenheit am stärksten expandierende Fachbereich ist der für Betriebswirtschaft. Er umfasst derzeit vier Studiengänge und zählt die meisten Bewerber – mit 600 Studenten ist er der größte Fachbereich. Die Studiengänge sind:
–Technischer Betriebswirt (Abschluss: Dipl.-Betriebswirt)
–Wirtschaftsingenieurwesen (Abschluss: Dipl.-Wirtschaftsingenieur)
–Aufbaustudiengang Wirtschaftsingenieurwesen (Abschluss: Dipl.-Wirtschaftsingenieur)
–International Industrial Management (MBA, englischsprachig).
Der Fachbereich BWL richtet als einziger FH-Bereich in Deutschland einen englischsprachigen MBA aus, der international seitens der Studierenden und der Lehrenden besetzt ist. Studierenden aus Europa, USA und Südostasien wird der MBA durch die Hochschule selbst verliehen.
Der Fachbereich ist einer der wenigen in Deutschland, die nach DIN ISO 9000ff zertifiziert sind. Das Qualitätsmanagementsystem ist online verfügbar und wird auch online gepflegt. Damit steht ein „lean QMS“ für die Studenten und Professoren am Fachbereich zur Verfügung. Die Abläufe von „A wie Anmeldung zu Prüfungen“ bis „Z wie Zulassung zur Diplomarbeit“ sind im Internet verfügbar. Hier soll auf dem Campus das vorgelebt werden, was unsere Absolventen in der Industrie erwartet.
Darüber hinaus hat der Fachbereich BWL ein eigenes erprobtes Eignungsfeststellungsverfahren, um außer der Note weitere Kriterien als Voraussetzung zur Vergabe von Studienplätzen anzuwenden. So werden 40% der Studienplätze nach Kriterien wie Motivation, unternehmerisches Denken, Entwicklungspotential etc. vergeben.
Als weiterer Baustein der Ausbildung sind Projektwochen am Ende des Studiums eingeplant. Hier sollen mit industriellen Partnern innerhalb einer vorgegebenen Zeit (3 Wochen) praxisrelevante Lösungen erarbeitet werden. Dabei wird neben dem „Training on the Job“ auch die soziale Kompetenz einem letzten Testfall unterzogen. Das Team arbeitet dabei in Projekt- und Gruppenatmosphäre.
Das Einsatzfeld von Wirtschaftsingenieuren und Technischen Betriebswirten ist sehr breit, daher sind auch die Anforderungen an den akademischen Nachwuchs vielschichtig. Der selbständig denkende Unternehmertyp mit guten analytischen Anlagen ist gesucht, mit Vertiefung in Vertrieb, Produktion und Management. Von der Neuplanung eines Fertigungswerkes über den Hochlauf von neuen Produkten, die Einführung von SAP bis hin zu Prozessanalysen in Industrie und Verwaltung und die Erstellung von Vertriebskonzepten ist der Absolvent des Fachbereiches BWL den komplexen und sich verändernden Aufgabenstellungen gewachsen.
Die Schwerpunkte, die im Hauptstudium gewählt werden können sind: Produktionsmanagement, Technischer Vertrieb, angewandte Wirtschaftsinformatik, Internationales Management, Change Management.
Das Lehrangebot
Die Grundlagen werden in den Fächern Mathematik, BWL, Kostenrechnung, Mechanik, Elektrotechnik, Informatik und einer Reihe sogenannter Soft-Skill-Fächer wie Rhetorik, Betriebspsychologie, Lernendes Unternehmen oder Interpersonal Skills gelegt. Die Vertiefung im Hauptstudium geht in die Richtung CAD/CAM, Fertigungssysteme, Controlling, Logistik, Beschaffung, Marketing und dann die Schwerpunkte Vertrieb (Vertriebsmanagement, Technischer Vertrieb, Marktforschung), Produktionsmanagement (Prozessmanagement, Informationslogis-tik, Materialwirtschaft, Produktionsmanagement) und Angewandte Wirtschaftsinformatik (Softwareentwicklung, Wirtschaftsinformatik).
Die Vermittlung der Schwerpunkte erfolgt in einem Stufenkonzept, das den Studenten die Möglichkeit der schrittweisen Vertiefung, aber auch die Auswahl verschiedener Leistungsniveaus ermöglicht. Im Schwerpunkt Produktionsmanagement, dem auch die Inhalte der Logistik und Materialwirtschaft zugeordnet sind, werden auf der Stufe 1 die Grundlagen in Beschaffung, Marketing, Materialwirtschaft und Logistik vermittelt. In Stufe 2 ergibt sich die Vertiefung in Materialwirtschaft, Logistik und Produktion, in Stufe 3 erfolgt die Ausprägung in Form spezieller Fragestellungen und umfangreicher Übungen und Gruppenarbeiten, während Stufe 4 die Umsetzung der fachlichen und sozialen Kompetenz in einem benoteten Industrie-Projekt vorsieht. Insgesamt ergeben sich dadurch mindestens 24 Semes-terwochenstunden plus die Möglichkeit, weitere Wahlfächer dazuzuwählen.
Neben üblichen Vorlesungen werden Seminare, Laborübungen und Projekte angeboten. Der Anteil des Selbststudiums wird gestärkt durch das Aufbereiten und Präsentieren bestimmter Aufgabenstellungen und durch die Bearbeitung von Industrieprojekten. Die Diplomarbeiten werden fast ausschließlich in der Praxis in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen durchgeführt. Die Anforderungen durch die umliegenden Unternehmen wie Daimler-Chrysler, Audi, Robert Bosch, IBM, Hewlett Packard, Festo, Porsche, Debis, Trumpf, Index, Kaiser etc. fordern ein breites Ausbildungsangebot und lassen die wirtschaftlich-technische Entwicklung schnell in die Lehrstoffpläne des Fachbereiches einfließen.
Kompetenz-Center
Das Kompetenz-Center Logistik und Produktionsmanagement soll im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen die Bereiche der industriellen Materialbeschaffung, die innerbetriebliche Logistik, die Fertigung und die Fertigungsabläufe bis hin zum Endprodukt umfassen. Ergänzende Faktoren sind die Fabrik- und Standortplanung sowie der Aufbau eines produktions- und prozessorientierten Controlling.
Die Aufgaben des Kompetenz-Center Logistik und Produktionsmanagement sind:
•die physische Kette/Wertschöpfungskette von der Beschaffung über die Fertigung bis zur Auslieferung der Produkte darzustellen,
•die Informationsverarbeitung im Unternehmen und nach außen abzubilden,
•die Grundlagen der Beschaffung als Marktfunktion zu vermitteln,
•die Grundlagen und Vertiefung logistischer Fragestellungen,
•die Planungen in der Produktion zu erläutern,
•die Optimierung des Supply Chain Management herbeizuführen,
•die Simulation von Materialfluss und Auftragsplanung einzusetzen.
Dabei werden in Zukunft die Bereiche Beschaffung und Logistik stärker ausgebaut. Das verarbeitende Gewerbe hat erkannt, dass neben der kaufmännischen Funktion des Einkaufens auch zunehmend das technische Verständnis und das systemübergreifende Wissen bei der Beschaffung von Produkten und Materialien sowie ihre marktgestaltenden Aufgaben stärker benötigt werden. Der Einkäufer, der dem Lieferanten auch die Neugestaltung des Produktes skizzieren und die langfristigen Perspektiven vermitteln kann, gewinnt wachsende Bedeutung. Dies hat durch die steigende Internationalisierung der Märkte, durch die Verschiebung zu einer niedrigeren Fertigungstiefe und die zunehmende Komplexität der Produkte (marktabhängig) eine Vielzahl an Schnittstellen zur Folge.
Durch das Zusammenschließen mehrerer Unternehmen zu weltumspannenden Konzernen ergeben sich neue Beschaffungsmärkte und ein kompliziertes Liefergeflecht. Dieses Liefergeflecht muss durch eine transport- und informationsorientierte Logistik gestaltet werden.
Ebenso sind Fragen der mittelständischen Industrie, die Konzepte und Lösungen zur Schaffung neuer Beschaffungs- und Absatzmärkte benötigen, Teil der Anforderungen an die Absolventen und damit Aufgabe des Kompetenz-Centers. Verstärkt wird die Nachfrage nach akademischem Nachwuchs durch den Bedarf an jungen Mitarbeitern mit Querschnittswissen und 2-3 Vertiefungen in speziellen Disziplinen.
Das Kompetenz-Center für Logistik und Produktionsmanagement sieht daher in Zukunft folgende Aufgabenschwerpunkte, die auch als Forschungsschwerpunkte gesehen werden können:
•Ganzheitliche Betrachtung der Logistikfunktionen, Simulation und Optimierung logistischer Abläufe, optimale Auftragsplanung im Rahmen des PPS,
•Supply Chain Management im dynamischen Umfeld,
•Ansätze und Konzepte für Benchmarking im Einkauf und Lieferantenbewertung,
•KVP/CIP in Einkauf und Logistik,
•Prozess- und informationsorientierte Beschaffung,
•Prozessoptimierung für lo-gistische Abläufe (Kosten, Durchlaufzeit, Transparenz, Qualität, Standardisierung),
•Verfahren zur Steuerung von Fertigungsaufträgen (Operations Research, Fuzzy-Logic, Chaos-Theorie),
•Logistische Beherrschung der Teilevielfalt in Produktion und beim Ersatzteil-Service.
Bisher sind folgende Arbeiten durchgeführt worden: Anwendung SAP R/3 im Sinne Supply Chain Management, Entwicklung Software zur Auswahl der geeigneten Planungsverfahren in der Produktion (KANBAN, BoA, KOZ), Entwicklung Kennzahlen zur Lieferantenbeurteilung, Excel-gestützte Auswahl von Lagerhaltungsstrategien, Make-or-Buy-Entscheidung in einem Ersatzteil-Werk, Fertigungssteuerung mittels Linearer Programmierung, Entwicklungsstrategie Endbevorratung von Bauteilen, Vergleich Direktbelieferung und Zentrallager-Konzept.
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen
Die Zusammenarbeit ist insbesondere im Rahmen der Praktika und der Diplomarbeiten gegeben. Das Thema Drittmittelforschung i.S. des Theorietransfer ist in den doch eher pragmatisch ausgerichteten Studien-gängen noch entwicklungsbedürftig. Ein Modell wird im Rahmen der Kooperation mit der Tochtergesellschaft eines großen Konzerns durchgeführt. Hier werden Projekte der Distributionslogistik von Ersatzteilen durchgeführt. Ziel ist die Ermittlung neuartiger flexibler Strukturen, Aufbau einer Wissensdatenbank und Aufbau neuer Geschäftsfelder für Konzerntöchter, die wie Kleinunternehmen mit flachen Hierarchien am Markt operieren sollen. Diese Ansätze könnten in einem späteren Stadium auch auf andere Fragestellungen und Unternehmen übertragen werden.
Auslandskontakte über Austausch-Hochschulen gibt es in den USA, Großbritannien und Spanien, und die Unternehmenskontakte vorwiegend in den USA, Mittelamerika und Spanien.
Serie Hochschule
Bereits erschienen:
TU München, Universität Stuttgart, Universität der Bundeswehr München, FH Pforzheim, TU Darmstadt, Universität Erlangen-Nürnberg, FH Ludwigshafen, FH Osnabrück, FH Furtwangen, Universität Dortmund, FH Lübeck, Universität GH Duisburg, TU Berlin, FH Kempten, Universität Mannheim, WHU Koblenz, BA Heidenheim, FH Nürtingen.
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