Kompetenzzentrum für Logistik und Mobilität

27 Monate nach dem ersten Spatenstich ist im Quartier Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen für 52 Millionen Euro ein Gebäude entstanden, in dem bis zu 500 Experten und Wissenschaftler von bis zu 40 Unternehmen und 20 Universitäten an Lösungen für eine nachhaltige Logistik und Mobilität arbeiten können.

HOLM bietet im Erdgeschoss und auf sechs Etagen insgesamt 17 000 m² Nutzfläche an. Dazu zählen ein Audimax für maximal 500 Personen, drei Hörsäle im ersten Stock für bis zu 45 Personen sowie zahlreiche Büroräume, Projektarbeitsplätze und öffentliche Vernetzungsflächen. Die HOLM GmbH hat das Gebäude für die Dauer von 30 Jahren gemietet. Das House of Logistics and Mobility finanziert sich über Mieteinnahmen von Unternehmen und Universitäten, Geld von Förderpartnern, Einnahmen aus Veranstaltungen und durch projektbezogenes Fördergeld. Das Zentrum soll eine Plattform bieten, auf der Experten, Manager, Wissenschaftler und Vertreter aus Politik und Gesellschaft an Lösungen für eine nachhaltige Logistik und Mobilität arbeiten, die im Idealfall auch als Blaupausen für die Anwendung in anderen Ländern dienen können.

„Mit der Eröffnung des HOLM wächst das Mobilitäts- und Logistik-Know-how hier am Standort Gateway Gardens“ sagte Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand von DB Mobility Logistics. „Mit unserem neuen Nachbarn gewinnen wir ein Kompetenzzentrum für Fragen der Logistik und Mobilität und haben auch die Möglichkeit, uns auf Expertenebene mit anderen Unternehmen und mit der Wissenschaft auszutauschen.“ Zugleich biete das House of Logistics and Mobility durch die Veranstaltungsflächen einen Ort, um Fachkongresse zu veranstalten und Expertenkreise einberufen zu können. Die neue Zentrale von DB Mobility Logistics liegt ebenfalls am Frankfurter Flughafen in den Gateway Gardens.

Mit Eröffnung des neuen Gebäudes werde der ganze Fokus auf die inhaltliche Arbeit des HOLM gerichtet, so HOLM-Geschäftsführer Oliver Kraft bei der Eröffnungsfeier. Mit dem Projekt „SoCool@EU“ ist ein Instrumentarium entwickelt worden, um die Wettbewerbsfähigkeit von Logistikregionen in Europa zu ermitteln und zu fördern. „Co-gistics“, ein EU-Projekt mit 33 Partnern, hat zum Ziel, den Verbrauch von Kraftstoff und den Ausstoß von CO2 im Straßengüterverkehr um fünf bis zehn Prozent zu senken.

Co-gistics. FrankfurtRheinMain zählt zu den Pilotgebieten von Co-gistics, im HOLM kooperieren T-Systems, Fraport, DB Schenker und Deutsche Post DHL. Weitere Projekte sind die „Frankfurter Wirtschaftsverkehre“ mit dem Ziel, eine stadtverträgliche Logistik auf der letzten Meile aufzubauen, ein „Persönlich-Adaptiver Mobilitätsmanager“, eine App, mit der die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel und die Abrechnung der einzelnen Reisen für den Nutzer stark vereinfacht wird, und eine „Lkw-Zulaufsteuerung“ mit dem Ziel, den Lkw-Zulauf zu den Cargo Cities am Frankfurter Flughafen und zur Messe zu optimieren. Hinzu kommen Expertengruppen, die Themen wie „Humanitäre Logistik“, „Big Data in der Logistik“ und „Digital Supply Chain“ erarbeiten werden.

Zehn Hochschulen haben zur Eröffnung bereits einen Mietvertrag unterzeichnet, mit zehn weiteren Hochschulen sollen Verträge in den nächsten Wochen geschlossen werden. Zugleich verhandelt man mit 19 Unternehmen über Verträge, die zum Teil unterzeichnet worden sind. Gateway Gardens, der Standort des Gebäudes, ist mit 700 000 m² projektierter Bruttogeschossfläche auf einem Areal von 35 Hektar eine der größten Quartiersentwicklungen in einer Airport City in Europa. Heute arbeiten bereits mehr als 4000 Menschen in den hier ansässigen Unternehmen, mit dem vollen Ausbau des Stadtteils werden es bis zu 18 000 Menschen sein.

Ulrike Dautzenberg