Die Corona-Krise bedeutet für eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen erhebliche wirtschaftliche Einschnitte. Visable, Anbieter der B2B-Plattformen Europages und „Wer liefert was“ (wlw), hat gemeinsam mit YouGov im Juli 2020 eine deutschlandweite Umfrage unter 541 Führungskräften durchgeführt.
Mit dem COVID-19-bedingten Shutdown wurden viele Unternehmen dazu gezwungen, ihre Einkaufsstrategie deutlich zu verändern. Die einst bewährten Lieferketten brechen kurzfristig weg und Engpässe müssen mit neuen Partnern überwunden werden. Dadurch rücken bei mehr als einem Fünftel (21 Prozent) der Befragten lokale, nationale und Anbieter aus den umliegenden europäischen Märkten mit kürzeren Lieferwegen stärker in den Fokus. 12 Prozent vermeiden sogar die Zusammenarbeit mit Lieferanten aus den USA oder Asien. „In Krisenzeiten zählen andere Kriterien als der niedrigste Preis. Kurze und vor allem verlässliche Lieferwege, zollfreier Warenverkehr in der EU sowie eine einheitliche Währung sind plötzlich wichtiger“, erklärt Peter F. Schmid, CEO von Visable.
Was einem Großteil der deutschen Arbeitnehmer in den letzten Wochen im Kleinen sicher schon auffiel, bestätigt nun die Umfrage. Fast die Hälfte aller Befragten (44 Prozent) gab an, dass die Krise die Digitalisierung in ihren Unternehmen voranschreiten lässt. Bei 21 Prozent davon sogar deutlich. Video-Telefonie gehört bei 49 Prozent der Befragten mittlerweile zum Arbeitsalltag.
Mehr als jeder vierte (27 Prozent) nutzt jetzt in seinem Unternehmen Cloud-Systeme. Sogar eigene Online-Formate wie Webinare wurden von 17 Prozent nach Ausbruch der Pandemie kurzfristig ins Leben gerufen. Sinkende Budgets, weniger Messen, mehr online – so lassen sich die Umfrageergebnisse zu den geplanten Entwicklungen im Bereich Marketing zusammenfassen. Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) plant für das kommende Jahr mit weniger Marketingbudget als in 2020, um entstandene Umsatzeinbußen der Krise auszugleichen. Peter F. Schmid sieht sich durch die Ergebnisse bestätigt: „Meine Prognose: Jede vierte Messe wird es nach der Krise so nicht mehr geben.“ (sd)