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Leichte Boxen für schwere Teile

Sicherheitsexperte Schmersal setzt auf Schwerlastbehälter von Bito
Leichte Boxen für schwere Teile

Das Unternehmen Schmersal hat sich in der Produktion von seinen sperrigen und schweren Gitterboxen größtenteils verabschiedet. Stattdessen setzten die Wuppertaler jetzt auf leichte Schwerlastbehälter aus Kunststoff, die sich platzsparend stapeln lassen.

Bei der Herstellung von Schaltgehäusen und Hebel aus Grau- und Temperguss setzte Schmersal für den Transport von Rohteilen im Produktionsbetrieb bisher auf schwere und unhandliche Gitterboxen sowie Schwerlastbehälter aus Metall. Die waren allerdings selbst im leeren Zustand ohne Hilfsmittel wie Stapler oder Handhubwagen kaum zu bewegen. Mit den Schwerlastbehältern aus Kunststoff des Typs Bitobox SL 86 der Bito-Lagertechnik hat der Experte für Sicherheitstechnik aus Wuppertal nun eine wirtschaftliche Alternative im Einsatz. Die Boxen lassen sich platzsparend auf Europaletten stapeln, nehmen hohe Lasten bis zu 500 kg auf und können zudem ergonomisch gehandhabt werden.

Das Rohmaterial für die Gehäuse und Deckel der Schaltgeräte wird am Wareneingang angeliefert. Früher legten die Werker die Metallteile in schwere Gitterboxen und Schwerlastbehälter aus Stahl mit den Europalettenmaßen von 800 x 1200 mm und fuhren sie mit einem Stapler oder einem Handhubwagen ins Lager. Wurde das Material für einen Bearbeitungsauftrag angefordert, nahmen die Mitarbeiter die gefüllten Boxen und transportierten sie auf die gleiche Weise in die Werkshalle zu den Bearbeitungszentren. Nach der Bearbeitung kamen die Teile zurück in die Gitterboxen, die anschließend für die Oberflächenveredelung abgeholt wurden. „Die Gitterboxen nahmen viel Platz weg, weil wir sie nicht stapeln konnten“, bemängelt Adrian Hergarten, der Meister für Lagerwirtschaft bei Schmersal. „Außerdem waren sie sehr unhandlich.“ Selbst im leeren Zustand wiegt eine Gitterbox bis zu 90 kg. Ohne Flurförderzeug geht da nichts.
Schwerlastbehälter aus Kunststoff. Die Wuppertaler suchten nach einer wirtschaftlichen Alternative. „Bei unserer Recherche stießen wir im Internet auf die Firma Bito-Lagertechnik in Meisenheim und deren Schwerlastbehälter aus Kunststoff“, so Hergarten. Musterbehälter wurden angefordert und auf ihre Praxistauglichkeit hin geprüft. „Wir konnten mit unserer Lösung schließlich überzeugen“, sagt Bito-Gebietsverkaufsleiter Manuel Krebs, der das Projekt bei Schmersal betreut hat. Der Komplettanbieter für Lagertechnik erhielt den Auftrag, 350 Schwerlastbehälter in der Ausführung SLK 86626K zu liefern. Diese Version besitzt eine Grundfläche von 800 x 600 mm, was einem halben Europalettenmaß entspricht. Die nutzbare Innenhöhe kommt auf 573 mm. Außerdem besitzen die Boxen eine längsseitige Sicht- und Entnahmeöffnung. Von den gelieferten 350 Modellen gingen 50 Stück an die brasilianische Tochtergesellschaft. Vor Kurzem hat Schmersal weitere 70 Schwerlastbehälter aus Meisenheim angefordert.
Die Box ist als einteilige, starre Konstruktion ausgeführt. Dadurch sind eine hohe Belastbarkeit und eine lange Lebensdauer gesichert. Hergestellt werden sie aus Polypropylen. Sie sind robust und lassen sich flexibel im Lager und für Transportaufgaben einsetzen. Mit einer Belastbarkeit von 500 kg vertragen sie eine vergleichbare Beladung wie Gitterboxen, sind aber im Leerzustand deutlich leichter. Ein Schwerlastbehälter einschließlich Kufen kommt auf 17,6 kg und lässt sich von einem Mitarbeiter im Leerzustand manuell bewegen. Somit eignen sich die Modelle auch für eine staplerlose Fertigung. Zudem sind sie mit ihren Abmessungen kleiner als Gitterboxen, was im Lager und in der Produktionshalle erheblich Platz spart. Im Vergleich zu den Gitterboxen lassen sich sogar zwei Behälter nebeneinander stellen. „Für uns war es entscheidend, dass wir die Behälter auf Europaletten stapeln können, da wir sie später in unserem Hochregallager im Schmalgangprinzip lagern wollen“, sagt Hergarten. „Die Boxen lassen sich zudem nach dem Motto „1+3“ stapeln“, erklärt Bito-Experte Krebs. Das heißt, dass sich auf den unteren Behältern drei Boxen mit einer Inhaltsbelastung von je 500 kg statisch stapeln lassen. Eine Box verkraftet also in Ruhe eine Last von 1500 kg. Die dynamische Auflast während eines Transports liegt bei 1000 kg.
Die Schwerlastbehälter werden den Rohmaterial-Lieferanten von Schmersal direkt zur Verfügung gestellt. Hergarten zeigt auf einen mit Gussteilen gefüllten Behälter, der in Kürze zu einem der Bearbeitungszentren transportiert wird. Der Inhalt hat ein Gewicht von 326 kg. „Eine Gitterbox hätte mit dieser Beladung zu viel ungenutzten Raum“, sagt Hergarten. Über eine längsseitige Klappe, die sich an jedem Behälter befindet, können die Mitarbeiter die Boxen leicht beladen. Zur einfachen Entnahme können sie die Klappen mit einer Hand verschließen. Die Klappdeckel sind anscharniert und können damit nicht verloren gehen. Die durchdachte Scharnierkonstruktion verhindert ein lästiges Verhaken. Die Behälter sind mit Kufen ausgestattet und lassen sich so mit Staplern effizient handhaben. Sollten die Gabeln der Stapler die Kufen beschädigen, lassen sie sich einfach austauschen. Auf Rollenbahnen haben die Kufen zudem gute Laufeigenschaften. Grundsätzlich ist die Behälterlösung für die automatisierte Intralogistik geeignet.
Insgesamt ist das Handling bei Schmersal einfacher geworden, denn die Mitarbeiter können das Material einfach und ergonomisch entnehmen. Dank der glatten Innenflächen und fehlender Kanten lassen sich die Boxen bequem reinigen.
Letzteres ist in der Produktion der Wuppertaler allerdings nicht ganz so wichtig, denn die Komponenten werden nach der formgebenden Bearbeitung oberflächenveredelt, damit sie später im Einsatz nicht rosten. Allerdings sind noch einige Schwerlastbehälter aus Metall in Betrieb, weil die Bauteile vor dem Lackieren bei 300° C wärmebehandelt werden. Das ist erforderlich, damit der Lack später auf der Oberfläche besser haften kann. Dazu werden die Komponenten samt Behälter in den Temperofen geschoben. „Die Boxen erfüllen alle unsere Anforderungen, doch für diese hohen Temperaturen sind sie nicht geeignet“, schmunzelt Hergarten. ag
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