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„Lösungen für die Zukunft gesucht“

9. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr in Bonn
„Lösungen für die Zukunft gesucht“

„Lösungen für die Zukunft gesucht“
Über 200 Teilnehmer diskutierten auf dem 9. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr in Bonn Chancen und Risiken des Schienengüterverkehrs (Bild: BME/Rösch)
In Bonn ist am 27. Januar 2016 das 9. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr zu Ende gegangen. Das Motto der zweitägigen Fachveranstaltung (26.–27.1.16) im Maritim-Hotel der Bundesstadt wurde von den Organisatoren mit Bedacht gewählt. Denn: „Lösungen für die Zukunft“ sind dringend erforderlich, will die Bahn als wichtigster Verkehrsträger der deutschen Wirtschaft, ihrem gesellschaftlichen Auftrag weiter gerecht werden.

Vor diesem Hintergrund diskutierten Politik, Bahnanbieter, Dienstleister und Verlader die Chancen und Risiken des Schienengüterverkehrs. Unter den mehr als 200 Teilnehmern waren auch neun ausstellende Logistik-Dienstleister und Partner des BME.
„Die Schiene ist ein attraktiver Verkehrsträger. Sie transportiert Waren und Güter sicher, kostensparend und nachhaltig zum Bestimmungsort. Trotzdem ist die kurz- und mittelfristige Prognose zunächst verhalten“, betonte der fachliche Leiter des BME-/VDV-Forums, BME-Logistik-Experte Gunnar Gburek, zur Eröffnung des zweitägigen Events*.
So hätten beispielsweise die Lokomotivführer-Streiks des vergangenen Jahres dazu geführt, dass die verladende Wirtschaft zunehmend auf andere Verkehrsträger ausweicht. Zudem kämpften alle am Schienengüterverkehr Beteiligten mit den Infrastrukturproblemen der Bahn.
„Die zahlreichen Brückensperrungen in Deutschland sorgen für wachsende Probleme in den Unternehmen – und das sowohl bei Verladern als auch Logistik-Dienstleistern“, hob Gerd Deimel, Lanxess-Manager und Sprecher der Infrastruktur-Initiative des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), in seiner Keynote hervor. Allein durch die dreimonatige Sperrung der A1-Rheinbrücke für Lkw entstehe der Volkswirtschaft ein Schaden von 242 Millionen Euro. Der Verschleiß deutscher Brücken schreite voran. Es bestehe daher dringender Handlungsbedarf.
Die Bundesregierung habe das Problem erkannt und in den vergangenen Monaten enorm aufgeholt. Das werde am „Brückenertüchtigungsprogramm“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erkennbar, das laut Deimel voranschreite. Gleiches gelte im Eisenbahnbereich, wo die Brücken ebenfalls ein Sanierungs-Brennpunkt bleiben.
„Neben dem schlechten Zustand der Eisenbahnbrücken ist ein starker Rückbau der gleisgeführten Infrastruktur eine weitere Schwachstelle“, fügte Deimel, der auch Sprecher der Initiative Infrastruktur im Verband der Chemischen Industrie (VCI) ist, hinzu.
Die Bundesregierung unternehme alles, „um die notwendigen Investitionen in das Bahnnetz zu sichern“, versicherte Hugo Gratza, Leiter Unterabteilung Eisenbahnen im BMVI in seinem Statement gegenüber den mehr als 200 Tagungsteilnehmern.
Dabei gehe allerdings „Erhalt vor Neubau“. Für den Zeitraum 2014 bis 2017 habe das Kabinett Merkel die gesamten Verkehrsmittel um fünf Milliarden Euro aufgestockt; auf die Schiene entfielen davon eine Milliarde Euro. Aus dem sogenannten Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) fließen laut Gratza zwischen 2016 und 2018 weitere 3,09 Milliarden Euro in die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, davon 995 Millionen Euro in das Schienennetz.
ZIP, dessen Ziel die Stärkung der Wirtschaft durch Investitionen ist, habe ein Gesamtvolumen von zehn Milliarden Euro. Mit den Geldern für den Bereich Schiene sollen unter anderem der Seehafen-Hinterlandverkehr verbessert, kleine Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut und die digitalen Kapazitäten im Schienengüterverkehr gesteigert werden. Gratza informierte weiter, dass zur Realisierung bedarfsgerechter Aus- und Neubaumaßnahmen im Schienennetz jährlich rund 1,5 Milliarden Euro eingesetzt werden.
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