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Logistik: Doing the right things –doing things right

Die Fachhochschule Kempten
Logistik: Doing the right things –doing things right

Als eine der ersten Hochschulen in Deutschland führte die Fachhochschule Kempten im Jahr 1981 Logistik als Studienschwerpunkt im Studiengang Betriebswirtschaft ein. Die kontinuierliche Nachfrage der Studierenden, aber insbesondere auch die des Arbeitsmarktes, bestätigen bis heute diese Entscheidung.

Prof. Dr. Lienhard Hopfmann, Prof. Dr.-Ing. Dietmar Kaiser

Die Zielsetzung des Studienschwerpunktes Logistik in Kempten orientiert sich an unserem Leitbild: Doing the right things – doing the things right. Einerseits sollen die Lehrinhalte den aktuellen Vorstellungen der Praxis gerecht werden, andererseits müssen die Studierenden in die Lage versetzt werden, selbständig neue und innovative Lösungen für individuelle Problemstellungen erarbeiten zu können.
Das Lehrangebot
Der Fachbereich Betriebswirtschaft hat soeben eine neue Studienordnung verabschiedet, die, wenn alles nach Plan abläuft, ab dem WS 1999/2000 Gültigkeit hat. Neben obligatorischen Fächern wie Mathematik, BWL, VWL, Recht etc., wird den Studierenden schon im Grundstudium mit dem Fach „Grundlagen des Prozeßmanagements“ der interdisziplinäre Charakter der Logistik vermittelt. Wirtschaftsinformatik und eine solide Fremdsprachenausbildung ergänzen das notwendige Profil. Zum bestandenen Vordiplom gehört das erste Praxissemester, das eine Orientierung über die vielfältigen Tätigkeitsfelder in der BWL ermöglicht.
Das Hauptstudium umfaßt im 4. Semester die betriebswirtschaftlichen Funktionslehren wie Marketing, Personalführung, Kosten- und Leistungsrechnung, Steuern usw. In den nachfolgenden Semestern können die Studierenden zwei Schwerpunkte vertiefen. Darüber hinaus dienen (Wahl-)Pflichtfächer der Förderung der sozialen Kompetenz. Kommunikations- und Moderationstraining stehen hier ebenso auf dem Stundenplan wie Führungspsychologie oder Projekt- und Teamarbeit.
Das zweite Praxissemester kann so gewählt werden, daß der Studierende gezielt vor oder nach Belegung eines Schwerpunktes die dazugehörigen praktischen Erfahrungen sammeln kann. Problemlos läßt sich auch ein Auslandssemester in dieses Studienkonzept integrieren. Die FH Kempten unterhält derzeit zu 43 ausländischen Partnerhochschulen Beziehungen. Mit der Diplomarbeit, in der Regel als Projektarbeit im Unternehmen endet das Studium.
Fächer im Studienschwerpunkt Logistik
Logistiksysteme und -controlling
Vertiefung der im Grundstudium und Praktikum erworbenen Kenntnisse, anhand einer umfassenden, systematischen Darstellung des aktuellen Standes der Logistik.
Schwerpunkte liegen auf den funktionalen Tätigkeitsfeldern der Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistik. Ergänzt werden diese durch die Querschnittsaufgaben der Lager-, Kommissionier-, Transport- und Entsorgungssysteme. Besondere Vertiefung erfährt das Logistikcontrolling durch seine Bedeutung bei der Planung, Implementierung und Kontrolle von Logistikstrategien.
Neben der systemtheoretischen Darstellung der Logistik werden die Inhalte durch zahlreiche Beispiele aus der Praxis in Form von Fallstudien, Gruppenarbeiten sowie Exkursionen und Gastvorträgen komplettiert.
Informatik in der Logistik
Der interdisziplinäre und prozeßorientierte Charakter der Logistik unterstreicht die Notwendigkeit einer schnellen, aktuellen Informationsversorgung.
Ausgehend vom systemtheoretischen Ansatz wird die Bedeutung inner- und zwischenbetrieblicher Informationsflüsse erarbeitet. Einfache Simulationsstudien am PC helfen dabei, die Komplexität der Realwelt auf entscheidungsrelevante Variablen im Modell abzubilden. Mit einer vielschichtigen, pragmatischen Empfehlung zur Systementwicklung logistischer DV-Realisationen schließt der erste Teil der Veranstaltung.
Der zweite Teil dient dem intensiven Kennenlernen der logistischen Module des SAP/R3 Systems. Umfangreiche Übungen am Rechner, anhand eines Beispielunternehmens, geben einen Einblick in die Möglichkeiten dieses DV-Systems.
Logistikseminar
Die Fähigkeit zum selbständigen Erarbeiten von Lösungen komplexer Probleme und deren plausible Präsentation werden heute von einem Dipl.-Betriebswirt als selbstverständlich vorausgesetzt. Zielsetzung des Seminars ist einerseits das Training dieser Fähigkeiten, andererseits wird der Studierende mit innovativen Themen der Logistik konfrontiert.
In Form von Studienarbeiten sind allein oder in kleinen Gruppen entweder theoretische Themen, DV-orientierte Lösungsansätze oder auch Befragungen zu erarbeiten und schriftlich auszuformulieren. Im Anschluß findet in den wöchentlichen Veranstaltungen die mündliche Präsentation sowie die damit verbundene Diskussionsleitung statt.
Verpackung, Identifikation, Verkehr und Instandhaltung
Diese Bereiche zählen zu den sogenannten Unterstützungsprozessen der Logistik.
In der Lehre werden die einzelnen Verpackungsarten und deren Anwendungen im Rahmen von Transportketten vorgestellt und mit den einschlägigen Verpackungsvorschriften in eine kritische Beziehung gebracht.
Einen großen Rationalisierungsfortschritt erlebt die Logistik derzeit durch die rasant verlaufende Einführung von Identifikationssystemen in Industrie-, Handels- und logistischen Dienstleistungsunternehmen innerbetrieblich wie außerbetrieblich. Diese Systeme sind die Eingangsvoraussetzung für eine vollautomatische Betriebsdatenerfassung (BDE) und damit wesentlicher Bestandteil unserer Informationsgesellschaft. Auf dem Lehrgebiet Identifikationstechnologien werden die verschiedenen mechanischen, optischen, magnetischen, elektromagnetischen und akustischen Identifikationssyteme gegenübergestellt und zu den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten in Beziehung gebracht. Insbesondere werden auch die Chancen einer Dezentralisierung von Entscheidungsebenen im Rahmen logistischer Steuerungsmaßnahmen, z.B. durch speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), behandelt.
Im Rahmen des Lehrgebiets Verkehr behandelt das Teilgebiet Fördertechnik die innerbetriebliche Hardwareseite der Logistik, das Teilgebiet Transport dagegen die außerbetriebliche Hardwareseite der Logistik (Verkehrsmittel und -hilfsmittel). Die Lehre befaßt sich mit Fördergütern, Förderhilfsmitteln und Fördermitteln.
Das Lehrgebiet Instandhaltung bezieht sich auf die Nutzungsphase der Güter, vor allem teurer Geräte, die dafür notwendige logistische Unterstützung durch Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen und die konzeptionelle Planung dieser logistischen Unterstützung bereits in der Definitions- und Entwicklungsphase der Güter.
Die Lehre bezieht auch Gastdozenten aus Herstellerunternehmen und Anwendern mit ein.
Praxisbezug
Die FH Kempten legt Wert auf Praxisorientierung. Der theoretische Unterricht wird durch die Integration nachfolgender Elemente bereichert:
•Exkursionen und Betriebsbesichtigungen,
•Gastvorträge,
•Praxissemester,
•Diplomarbeiten/Projekte.
Exkursionen haben einen hohen Stellenwert im Schwerpunkt Logistik. Kein noch so gut aufbereiteter theoretischer Unterricht kann die Spezifika individueller Lösungen in der Praxis so plausibel nachvollziehen wie das Erleben vor Ort. Zusätzlich fördern mehrtägige Exkursionen auch den Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Studierenden. Fahrten ins Ausland, zur Partnerhochschule nach Györ in Ungarn mit Besuchen dortiger Firmen, aber auch in den „hohen“ Norden nach Hamburg zur Erkundung der Seeschiffahrtslogistik sollen hier als Beipsiele dienen.
Gastvorträge sind ebenso ein fester Bestandteil der Veranstaltungen. Sie gewährleisten den frühzeitigen Bezug zur Praxis und geben darüber hi-naus auch Einblick in die aktuellsten Technologien der Logistik. Erfreulicherweise besteht hier eine große Bereitschaft seitens der Industrie und anderer Unternehmen, sich auch an einer relativ kleinen Fachhochschule zu engagieren. Beispiele dafür sind hier die Präsentation der neuesten Identifikationstechniken, DV-gestützte Simulationen, aktuelle Managementtechniken.
Eine der Stärken eines Fachhochschulstudiums sind die integrierten Praxissemester. Insbesondere das zweite Praxissemester vermittelt dem Studierenden intensive Kontakte zum späteren Tätigkeitsfeld eines Logistikers. Anspruchsvolle Projekte in Unternehmen (im In- und Ausland), die unseren Studenten/innen übertragen werden, bestätigen einerseits den soliden Sockel der Ausbildung, andererseits erkennt der Studierende die ausgeprägte Vielfalt und Individualität logistischer Herausforderungen. Häufig wird im Praktikum bereits der Einstieg für die spätere Diplomarbeit, wenn nicht sogar für den ersten Arbeitsplatz gelegt.
Die Diplomarbeit, als letzte Prüfungsleistung nach erfolgreich abgelegten Prüfungen, wird fast ausschließlich in der Praxis erstellt. Projekte zu aktuellen Fragestellungen der Logistik, wie ECR (Efficient Consumer Response), Data Ware-housing, ISO 9000ff., aber auch Implementierung von Softwarelösungen (SAP etc.) gehören hier ebenso zum Themenspektrum wie die Optimierung von Durchlaufzeiten oder Lagerkonzeptionen.
Realisiert werden können solch umfangreiche Aktivitäten nur durch eine intensive Unterstützung durch die Praxis, die an der Fachhochschule Kempten im Kontaktkreis Logistik institutionalisiert ist.
Der Kontaktkreis Logistik
Im Studienschwerpunkt Logistik existiert seit 1981 der Kontaktkreis Logistik. Mitglieder sind Repräsentanten aus Industrie, Handel, Logistikunternehmen, öffentlichen Institutionen im In- und Ausland, die in verantwortlichen Positionen der Logistik, aber auch anderen Bereichen Kontakt zur Fachhochschule Kempten halten.
Zielsetzung ist, den Studierenden mögliche Ansprechpartner aus der Praxis zu benennen, sei es bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz, einer praxisorientierten Diplomarbeit oder auch der ersten Arbeitsstelle.
Darüber hinaus ergeben sich vielfach Möglichkeiten, den theoretischen Unterricht mit Gastvorträgen, Exkursionen oder Projektarbeiten zu bereichern.
Die Mitgliedschaft beinhaltet für die beteiligten Unternehmen keine weitere Verpflichtung. Einmal im Jahr findet eine Veranstaltung bei einem Mitgliedsunternehmen statt, zu der alle Mitglieder, aber auch die Studierenden eingeladen werden. Dies ermöglicht einen intensiven Dialog zwischen Hochschule und Praxis. Die letzte Veranstaltung dieser Art wurde im Februar 1999 von der Spedition Ansorge als Diensleister der Nestlé AG im Maggi Werk in Singen ausgerichtet. Das Jahr zuvor waren wir Gäste der Audi AG in Ingolstadt.
Weiterhin finden regelmäßig Vorträge an der FH Kempten statt, zu denen die Mitglieder ebenso eingeladen werden.
Wir denken, daß diese relativ unverbindliche Form der Zusammenarbeit über die Klammer des Kontaktkreises Logistik sich in der Vergangenheit zum Nutzen unserer Studierenden sehr gut bewährt hat. Alle interessierten Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich an dieser Form der Kooperation zu beteiligen.
Angebote für Praktikantenplätze, Diplomarbeiten, Exkursionen, aber auch potentielle Arbeitsstellen werden jederzeit gerne entgegengenommen.
Serie Hochschule
Bereits erschienen:
TU München, Universität Stuttgart, Universität der Bundeswehr München, FH Pforzheim, TU Darmstadt, Universität Erlangen-Nürnberg, FH Ludwigshafen, FH Osnabrück, FH Furtwangen, Universität Dortmund, FH Lübeck, Universität GH Duisburg, TU Berlin.
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