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Metallhalbzeug richtig einkaufen

Material- und Verarbeitungswert
Metallhalbzeug richtig einkaufen

Der Materialeinkauf in metallverarbeitenden Unternehmen verantwortet den größten Kostenblock in den meisten Betrieben, und hierbei nimmt die Beschaffung von Metall in den unterschiedlichsten Formen eine herausragende Stellung ein. Ob Bänder, Bleche, Rohre, Stangen, Platten oder Profile – fast jedes Produktionsunternehmen bezieht hiervon pro Jahr erhebliche Mengen. Jede Möglichkeit der Einsparung greift hier nachhaltiger als wenn es gelingt, die Konditionen für den Bezug von B- oder C-Materialien zu verbessern.

Günter Juris

Trotzdem werden die Chancen einer besseren Gestaltung dieses Kostenblocks oft nur einseitig und mitunter auch nur halbherzig genutzt. Das hat mehrere Gründe:
•die Annahme, man habe hier das Optimum der Möglichkeiten erreicht;
•der Glaube, man könne hier doch nichts gestalten;
•die Meinung, hier ändere sich im Laufe der Zeit doch nichts Wesentliches.
Zusammengefaßt sind eigene Bequemlichkeit und Beharrungsvermögen zu überwinden, wenn Verbesserungen erreicht werden sollen. Sicherlich ist es mühsam und bisweilen unbequem und schmerzhaft, gerade hier den Hebel zur Rationalisierung anzusetzen, doch es wird vielen Unternehmen nicht erspart bleiben, wenn sie im nächsten Jahrzehnt bestehen wollen.
Ausgangssituation
Ausgangspunkt soll die Lage eines mittelständischen Unternehmens sein, eines metallverarbeitenden Betriebes in der Rolle eines Zulieferers, ein Stanzbetrieb oder ein Hersteller von Drehteilen. In welcher Situation befindet sich ein solches Unternehmen?
Auf der einen Seite hat es mit Materiallieferanten zu tun, die allein aufgrund ihrer Größe eine wesentlich höhere Marktmacht repräsentieren als es selber. Und auf der Gegenseite befinden sich seine Kunden, die auch häufig wesentlich größer sind als es selber. In dieser Lage heißt es für den Zulieferer, sich durch Geschick und Ideenreichtum zwischen diesen beiden Blöcken auf Dauer erfolgreich zu behaupten.
In den letzten Jahren haben die Kunden des Zulieferers die Preise massiv gedrückt, und unser Betrieb mußte nun versuchen, diesen Preisdruck an seine Materiallieferanten weiterzugeben – und hier ist er vielfach auf Granit gestoßen. Die Situation wird noch prekärer, denn der Kunde des Zulieferers hat häufig von denselben Materiallieferanten Rohmaterial in erheblich größeren Mengen bezogen und hat seine Bezugskonditionen als Obergrenze in den Preisverhandlungen mit seinem Zulieferer gesetzt, oder er hat versucht, dem Zulieferer seinen eigenen Rohmateriallieferanten vorzuschreiben.
Marktteilnehmer
Unser Beispielbetrieb, ein Verarbeiter von Bändern aus Kupfer, Messing, Bronze und Stahl, hat den Markt für sein Material aufgeschlüsselt, indem er sich die handelnden Unternehmen näher angesehen hat, um seine eigene Position genauer bestimmen zu können, mit dem Ziel, für seine Zwecke die adäquaten Marktpartner zu finden.
Die Übersicht zeigt die wesentlichen Teilnehmer im Markt für NE-Metalle und ihre Legierungen wie Kupfer, Messing, Bronze, soweit sie für unseren Zulieferer von Interesse sind.
Auf der einen Seite sieht man die Kette der produzierenden Unternehmen, bezogen auf Kupfer zunächst die Hersteller des Rohmetalls, ferner Produzenten der Kupferkathoden.
Auf der nächsten Stufe finden wir Halbzeughersteller, die unter anderem die Kupferkathoden einschmelzen und in der Weiterverarbeitung hieraus Walzplatten und Rundbarren fertigen, die dann bis hin zu Kupferbändern, -blechen, -rohren und -stangen verarbeitet werden.
Diese Materialien benötigt unser Zulieferer, der aus den Bändern Teile stanzt und weiterbe- bzw. verarbeitet. Die Teile werden auf der nächsten Stufe zu Komponenten oder Aggregaten zusammengefügt, ehe sie dann letztendlich beim Hersteller des Endproduktes Verwendung finden.
In dieser Kette fallen auf den unterschiedlichen Stufen Metallabfälle (Altmetall) an, insbesondere im Stanzbetrieb. Der Anteil beträgt häufig 50% des eingesetzten Bandes oder mehr und wird entweder an die Halbzeugwerke zurückgeliefert, dort eingeschmolzen und neu vergossen oder geht einen Umweg über die Schiene des Altmetallhandels.
Und damit befinden wir uns im zweiten Bereich der Marktteilnehmer – dem Handelsbereich. Gehandelt wird im Wesentlichen mit den drei Metallausprägungen:
–Altmetall,
–Halbzeug und
–Rohmetall.
Bezogen auf unser Beispiel wären dies:
–Altmetall aus der Stanzerei,
–Bleche, Bänder, Rohre, Stangen, Profile,
–Kupferkathoden.
Für unseren Zulieferer ergeben sich als direkte Marktpartner neben seinem Kunden:
–die Halbzeughersteller,
–die Halbzeughändler,
–die Altmetallhändler.
Daß und in welchem Umfang er auch die Metallhändler in seine Einkaufsentscheidungen einbeziehen kann, wird noch im weiteren Verlauf untersucht.
Metallbörse
Das bisher ausgesparte Zentrum in dieser Übersicht bilden die Metallbörsen, hier im wesentlichen die LME, London Metal Exchange. Sie wird zur Preisfindung, Absicherung und gleichzeitig auch zur physischen Versorgung mit Rohmetall benutzt. An der LME werden die wichtigsten Nichteisenmetalle in festgelegten Qualitäten börsentäglich gehandelt. Zur Zeit sind dies:
–Kupfer Grade A,
–Blei,
–Zink Special High Grade,
–Zinn,
–Aluminium High Grade,
–Aluminium Legierung,
–Nickel.
Handelswährung ist der US$.
Es finden zwei Börsensitzungen mit festgelegter Dauer je Metall statt (Mittags- und Nachmittagsbörse). Die LME ist eine typische Präsenzbörse, bei der die Teilnehmer in einem Kreis (Ring) sitzen und die Geschäfte abwickeln. Die Teilnehmer (Ringmitglieder) sind genau festgelegt.
Das hier gehandelte Rohmetall Kupfer sind meist Kupferkathoden in festgelegter Qualität in Losgrößen von 25 t je Vertrag (Kontrakt). Diese Kontrakte werden für unterschiedliche Termine, zum Beispiel prompt oder Lieferung in drei Monaten, gehandelt. Die täglichen Schlußnotierungen der Mittagsbörse für Kupferkathoden sind die weltweit anerkannte Preisbasis für Kupfer aller Marktteilnehmer.
Preisbildung
Die Art der Preisbildung für das Rohmetall an der LME hat für unseren Stanzbetrieb eine ganz wesentliche Konsequenz: Der Preis, den er beim Halbzeugwerk für sein Kupferband bezahlt, setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, dem täglich wechselnden Metallwert und einem sogenannten Bearbeitungsanteil für die Herstellung des Bandes. Der Metallwert, in diesem Fall die Kupfernotierung, schwankt in recht erheblichem Umfang.
Die Notierungen für promptes Kupfer und Kupfer zur Lieferung in drei Monaten in US$ je metr. t, dargestellt nach den Settlement-Notierungen der LME (Mittagsschlußkurse) schwankten im ersten Quartal 1997, einem relativ ruhigen Zeitraum, um immerhin 14%. Schwankungen in größerem Ausmaß innerhalb kürzester Zeit sind durchaus nichts Ungewöhnliches.
Im betrachteten Zeitraum lag die prompte Notiz jeweils höher als die Dreimonatsnotiz (Backwardation), der gegenteilige Fall (Contango) ist ebenso möglich, zumeist auch der Normalfall.
Maßgeblicher Metallwert für den deutschen Metallverarbeiter ist nun die aus der Settlementnotierung für Kupfer (US$ je t) abgeleitete DEL-Notiz (DM je 100 kg), die ebenfalls täglich ermittelt wird. Sie zeigte im gleichen Zeitraum folgenden Verlauf:
Maximum 443,82 DM je 100 kg,Minimum 364,28 DM je 100 kg,Durchschnitt 417,00 DM je 100 kg,Schwankung 22 %.
Neben der DEL-Notiz gibt es für einige wesentliche Legierungen weitere deutsche Metallpreise, denen bei der Preisbildung eine ähnliche Rolle zukommt. Beispielsweise ist die Basis für den Metallwert der Messinglegierung CuZn37 die sogenannte 63/37-Notiz; für den Bronzebereich existiert eine 94/6-Notiz. Der Preis für das Metallhalbzeug setzt sich somit zusammen aus dem Metallwert und dem Bearbeitungspreis.
Metalldeckung
Der Anteil des Metallwertes am Gesamtpreis des Kupfer- bzw. Messingbands ist zumeist recht groß und kann durchaus 50% und mehr betragen. Gleichzeitig ist es für kleine Zulieferbetriebe oft typisch, daß aufgrund ihrer relativ geringen Wertschöpfung der Metallanteil in ihrem verkauften Produkt ebenfalls erheblich ist, so daß sie die Möglichkeit brauchen, Schwankungen des Metallpreises, denen sie ausgesetzt sind, an ihre Kunden weiterzugeben.
Dies geschieht üblicherweise so, daß für den Verkauf der zu diesem Zeitpunkt gültige Wert der DEL-Notiz oder einer Messingnotiz zugrunde gelegt wird. Somit kann sich der Zulieferer gegen die Schwankungen des Metallwertes absichern, wenn es ihm gelingt, daß mengen- und auch zeitmäßig der Metallwert quasi ein durchlaufender Posten wird. Dieses sogenannte Deckungsprinzip ist die Basis für fast alle Marktteilnehmer im NE-Metallbereich. Besonders streng richten sich die Teilnehmer am Anfang der Kette wie zum Beispiel Halbzeugwerke, Händler danach, denn vorhersehbar sind die Schwankungen des Metallwerts nicht.
Doch je weiter die Kette der Verarbeiter vom Rohmetall entfernt ist, desto abgeschwächter ist dieses Deckungsprinzip nur noch anzuwenden und an die nächste Stufe weiterzugeben, so daß letztendlich das Risiko, in welchem Umfang auch immer, bei einem Marktteilnehmer hängenbleibt. Und dies darf eben nicht schon unser Stanzbetrieb sein, für den diese Schwankungen existenzbedrohend sein können. Jedes Unternehmen muß daher individuell seine eigene Variante des Deckungsprinzips entwickeln.
Vollpreisgeschäft
Eine einfache Möglichkeit des Einkaufs von Metallhalbzeug ist der Einkauf zum sogenannten Vollpreis. Der Zulieferer kauft das benötigte Messingband beim Halbzeugwerk und bezahlt Metallwert und Bearbeitungsanteil. Entstehende Abfälle (Altmetall) werden an das Halbzeugwerk zurückgeliefert, und der Kunde erhält eine wertmäßige Gutschrift, das heißt er verkauft das Altmetall zum Tagespreis, der sich ebenfalls an den Börsennotierungen der LME orientiert. Ebenso kann der Zulieferer es auch an den Altmetallhandel verkaufen.
Beistellung
Das an das Halbzeugwerk zurückgelieferte Altmetall kann jedoch auch mengenmäßig gutgeschrieben werden.
Beispiel:
Zurückgeliefert werden Stanzabfälle CuZn37, insgesamt 4500 kg
Gutgeschrieben wird im Verhältnis 110:100, d.h. Abbrand wird abgezogen.
Mengenmäßige Gutschrift CuZn37 von 4.091 kg aufgeteilt auf:
Kupfer 2.577 kg,
Zink 1.514 kg.
Beim nächsten Kauf von Messingband kann unser Stanzbetrieb dann folgendes tun: Er bezahlt das Metall damit, daß er von seinem Metallguthaben aus der Abfallrücklieferung die entsprechende Menge dem Halbzeugwerk zur Verfügung stellt (Beistellung) und in diesem Umfang auch nur den Bearbeitungspreis bezahlt. Sein mengenmäßiges Metallguthaben verringert sich entsprechend. Ist sein Mengenkonto aufgebraucht, kann er es durch entsprechende Vollpreisabschlüsse und Altmetallrücklieferungen wieder auffüllen. Man spricht hier von einem Umarbeitungsgeschäft in Form der Altmetallbeistellung.
Zu beachten ist, daß die Halbzeugwerke Wert darauf legen, in diesem Rahmen nur Altmetall zurückzuerhalten, das auch aus ihrer Produktion stammt und nicht etwa zu diesem Zweck von Fremden zugekauft wurde. Sie versuchen, den Altmetallrückfluß durch entsprechende Kontrollen und Festlegung von Quoten (zum Beispiel maximal 50% der Neumetallieferungen an den betreffenden Abnehmer) zu steuern.
An dieser Stelle setzt nun die Überlegung ein, den Kauf einer Menge Kupferband grundsätzlich zu trennen in Kauf des Metalls und Kauf des Bandes zum Bearbeitungspreis ohne Metall und sich hierzu unterschiedlicher Marktteilnehmer zu bedienen. Dieser Weg führt hin zum Verfahren der Neumetallbeistellung.
Der Ablauf ist nun folgender: Der Stanzbetrieb kauft bei einem Metallhändler Rohmetall in Form von Kupferkathoden und beauftragt diesen, zu einem bestimmten Termin dieses Material an den Lieferanten des Stanzbetriebes zu liefern. Der Stanzbetrieb erhält die Kupferkathoden dann auf seinem mengenmäßigen Metallkonto beim Halbzeugwerk gutgeschrieben und bezieht dann anschließend sein Kupferband zum Bearbeitungspreis.
Dieses Verfahren der Neumetallbeistellung kann für unser Beispielunternehmen mehrere Vorteile bieten:
Es ist möglich, hiermit eine Preisabsicherung im Sinne des Deckungsprinzips durchzuführen. Das Metall wird für einen bestimmten Termin gekauft und die Entscheidung, bei welchem Halbzeugwerk oder -händler dann einmal das Kupferband gekauft wird, kann später getroffen werden. Hierdurch wird das einzelne Unternehmen gleichzeitig flexibler hinsichtlich seiner Lieferantenwahl.
Angesichts der Tatsache, daß sich der Kreis der Halbzeugwerke mittlerweile reduziert hat, bringt die Möglichkeit, zusätzlich andere Lieferanten für das Metall zu berücksichtigen, mehr Wettbewerb. Zusätzlich sind eventuell Preisvorteile beim Metall möglich, wenn man – gerade in Zeiten von Terminabschlägen – den Metallhandel verstärkt nutzt.
Es bleibt für jedes Unternehmen letztlich eine Rechenaufgabe, ob dieses Verfahren praktikabel und sinnvoll ist. Diese Rechenaufgabe lohnt sich auf alle Fälle, denn gerade in diesem Bereich ist es immer heilsam, ausgefahrene Wege einmal zu verlassen und sei es auch nur, um den Wettbewerb wieder etwas zu beleben.
Nicht verschwiegen werden soll, daß diese Methode der Neumetallbeistellung nicht bei allen Halbzeugwerken auf uneingeschränkte Zustimmung stößt; denn man möchte den Materialfluß stärker selbst gestalten, mit allen Chancen für das eigene Metallergebnis. Natürlich kann man das Neumetall auch beim Halbzeugwerk unabhängig vom Halbzeug kaufen.
Beistellung durch den Kunden
Eine weitere Möglichkeit für den Materialeinkauf stellt die Neumetallbeistellung durch den Kunden dar.
Wie zu Anfang erwähnt, gibt es durchaus den Fall, daß Stanzbetrieb und Kunde beim gleichen Halbzeugwerk kaufen. Das bedeutet, daß auch der Komponentenhersteller dort ein mengenmäßiges Metallkonto unterhält. Er könnte somit aus seinem Konto für den Stanzbetrieb Metall freistellen lassen. Das hätte zur Folge, daß der Stanzbetrieb sein Kupferband vom Halbzeugwerk zum Bearbeitungspreis erhält, in seinem Teilepreis an seinen Kunden, den Komponentenhersteller keinen Metallanteil verrechnet und insofern auch kein Metallpreisrisiko tragen muß. Die Disposition und der Kauf des Rohmetalls ist dann Sache des Komponentenherstellers.
Eine weitere Konsequenz ist jedoch auch, daß hiermit der Komponentenhersteller den Lieferanten für den Stanzbetrieb festlegt! Zu Ende gedacht kann dies dazu führen, daß für den Stanzbetrieb nicht nur das Metall, sondern das Halbzeug insgesamt durch den Komponentenhersteller zur Verfügung gestellt wird und er zum reinen Lohnfertiger wird. Auch bei diesem Verfahren muß jeder Betrieb für sich individuell Vor- und Nachteile abwägen ehe er sich entscheidet, sofern die Entscheidung noch bei ihm selber liegt.
Horizontale Kooperation
Die bisher genannten Möglichkeiten haben einen Marktfaktor nicht berücksichtigt. Unser Stanzbetrieb als Zulieferer steht ja nicht allein, sondern ist umgeben und bedrängt von einer Vielzahl von Wettbewerbern, deren Probleme gleich und ähnlich gelagert sind. Und hier setzen die ganzen Überlegungen unter der Überschrift „Kooperation zum Überleben“ ein. Welche Möglichkeiten der Kooperation bieten sich denn hier für den Materialeinkauf – und sind sie überhaupt realistisch?
Das Grundmuster scheint relativ einfach: Mehrere Zulieferer bündeln ihre Materialmengen, um gemeinsam Preisvorteile und Rationalisierungsmöglichkeiten in der Abwicklung zu nutzen. Ob dies eine Zusammenfassung von Metallmengen oder Materialmengen bedeutet, ist im Endeffekt nur eine Frage der Ausprägung. Fraglich hierbei ist, inwieweit die wesentliche Voraussetzung, die Kooperationsbereitschaft der Beteiligten, vorhanden ist. Hier haben einige Untersuchungen gezeigt, daß gerade im Bereich des Materialeinkaufs die derzeitigen Realisierungschancen relativ gering sind. Man kooperiert im Bereich des Marketing, der Werbung und anderen Bereichen, aber der Materialeinkauf als häufig größter Kostenblock wird nicht angepackt. Woran liegt das?
Viele Unternehmen glauben, daß hier wesentliches Fertigungs-Know-how enthalten ist, das man nicht preisgeben will. In einigen Bereichen mag das durchaus zutreffen, doch wenn man bedenkt, wieviel Rohmaterial schlicht und ergreifend nach gängigen DIN-Vorschriften eingekauft wird, kann dieses Argument für die Mehrzahl der Fälle nicht gelten. Zielsetzung muß es sein, alle Möglichkeiten der Rationalisierung auch im Materialeinkauf gründlich zu prüfen und regelmäßig neu zur Entscheidung zu stellen, um Gewohnheit und Bequemlichkeit nicht zu Kostentreibern werden zu lassen.
Hilfsmittel zur Marktinformation Metallpreisinformationen
Wichtig ist es in diesem Zusammenhang, die richtigen und zweckmäßigen Hilfsmittel für die Abwicklung der Geschäftsvorgänge zur Verfügung zu haben. Eine Voraussetzung, um in jeder Lage die wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung treffen zu können ist, über die Preisentwicklung auf den Metallmärkten aktuell und umfassend informiert zu sein. Jedes Unternehmen sollte sich hierzu ein eigenes Informationssystem aufbauen und pflegen und gleichzeitig die Kosten hierfür überschaubar halten. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten:
–den Zukauf bei externen Informationsanbietern,
–die eigene Auswertung der Metallnotierungen aus der Wirtschaftspresse,
–die Information durch die Lieferanten und Metallhändler,
–die Auslagerung der eigenen Informationserfassung an ein Serviceunternehmen.
Zukauf bei externen Informationsanbietern
Dies ist sicherlich die aktuellste und umfassende Informationsquelle, die – zugeschnitten auf den eigenen Bedarf – sich aller Möglichkeiten internationaler Nachrichtenagenturen bedient. Für kleinere und mittlere Unternehmen kann allerdings der Aufwand hierfür schnell sehr hoch werden, denn neben den monatlich zu zahlenden Servicegebühren ist oft der Zusatzaufwand im eigenen Unternehmen zu berücksichtigen, der entsteht, wenn die Fülle von Informationen ausgewertet und den Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt werden muß.
Eigene Auswertung der Metallnotierungen
Die gängigste Methode kleinerer und mittlerer Unternehmen; wie man glaubt, kostengünstig und genügend. Die Wirtschaftspresse wird sowieso abonniert, und eben mal die paar Metallnotierungen täglich abschreiben und auswerten wird oft als Kostenfaktor bagatellisiert. Doch wenn einmal hochgerechnet wird: Täglich 15 Minuten Metallnotierungen erfassen und auswerten mal 20 Arbeitstage je Monat mal Stundensatz 50 DM, sind das schon leicht 250 DM jeden Monat.
Information durch Lieferanten und Metallhändler
Ein Service, der – zweckmäßig genutzt – aktuell die entsprechenden Informationen liefert. Objektivität und Umfang sind zwar begrenzt, doch in Kombination mit der eigenen Auswertung der Wirtschaftspresse ein gängiges Verfahren.
Auslagerung derInformationserfassung
Dies ist eine neue und vielversprechende Möglichkeit, in diesem Bereich Kosten zu senken und maßgeschneiderte Informationen nach eigenen Wünschen aufbereitet zur Verfügung gestellt zu bekommen.
Vor derartigen Überlegungen sollte jedes Unternehmen zunächst den tatsächlich erforderlichen Informationsumfang für sich festlegen, denn gerade in diesem Bereich ist man sehr schnell dabei, alles für wichtig zu halten und letztendlich mit hohen Kosten doch nur Zahlenfriedhöfe zu produzieren. Ein Beispiel für ein kleines Informationssystem aus vorhandenen Zahlenangaben der Wirtschaftspresse soll im Folgenden kurz erläutert werden.
Unser Beispielbetrieb fertigt Stanzteile aus Kupfer und Messing. Somit benötigt er folgende Angaben:
Börsennotierungen der LME:
Kupfer HG prompt, Brief
Kupfer HG 3 Monate, Brief
Zink HG prompt, Brief
Zink HG 3 Monate, Brief
Währungsdaten Frankfurt:
US$ prompt, Brief
US$ 3 Monate, Brief
Deutsche Metallnotierungen:
DEL-Notiz, bzw. MK-Cu
63/37-Notiz
Als Hintergrundinformationen die Metallbestände in den Lagerhäusern der LME von, Kupfer, Zink.
Einige Beispiele sollen zeigen, welche Auswertungshilfen aus diesen Zahlen gewonnen werden können:
Beispiel 1:
Ein Zulieferer muß Neumetall in Form von Kupfer hinzukaufen. Er benötigt die Abdeckung in 3 Monaten und möchte das Angebot seines Lieferanten beurteilen.
Stichtag 11.03.97: DEL 428,80 DM je 100 kg
Der Lieferant bietet an:
Kupfer prompt 430 DM je 100 kg
Kupfer 3 Monate 427 DM je 100 kg
Der Zulieferer rechnet nach:
LME Kupfer prompt 2.410 US$ je t
US$ prompt 17.118 DM
LME Kupfer prompt 412,54 DM je 100 kg
LME Kupfer 3 Mon. 2.340 US$ je t
US-$ 3 Mon. 17.022 DM
LME Kupfer 3 Mon. 398,31 DM je 100 kg
Der Unterschied zwischen promptem Kupfer und dem Dreimonatswert beträgt 14,23 DM je 100 kg bzw. 3,24 %. Bezogen auf das Angebot seines Lieferanten, ist somit der Preis für das Dreimonatskupfer wesentlich zu teuer. Der Preis müßte bei ca. 415 DM je 100 kg liegen.
Beispiel 2:
Ein Stanzbetrieb hat die Wahl, Stanzabfälle CuZn37 an sein Halbzeugwerk zurückzuliefern gegen mengenmäßige Gutschrift im Verhältnis 110:100 oder alternativ diese an einen Händler zu verkaufen. Dann müßte er allerdings Neumetall CuZn37 hinzukaufen, um sein Konto abzudecken. Wie soll er sich entscheiden?
Stichtag 11.03.97: Notiz 63/37 392 DM je 100 kg
Der Händler bietet für das Altmetall: 358 DM je 100 kg
Das Neumetall 1:1 (ohne Abbrand) kostet beim Halbzeugwerk 379 DM je 100 kg
Der Stanzbetrieb rechnet nach:
Das wertmäßige Äquivalent für die mengenmäßige Gutschrift beträgt
379 DM/1,1 345 DM je 100 kg
Der Stanzbetrieb wird in diesem Falle wahrscheinlich das Altmetall an den Händler verkaufen. Aus dem Vergleich der 63/37-Notiz mit dem Neumetallangebot kann der Stanzbetrieb ablesen, inwieweit es sich um ein günstiges Angebot handelt, wenn er regelmäßig diese Vergleiche anstellt. Zusätzlich kann er über die vorliegenden LME-Notierungen für Kupfer und Zink, zusammen mit den Devisen für den US-$ auch wieder Vergleiche zwischen promptem Messingzukauf und Zukauf auf Termin anstellen.
Aus diesen beiden Beispielen ist ersichtlich, wie wichtig eine regelmäßige Überprüfung der Preisentwicklung und Kontrolle der eigenen Handlungsweise ist, denn die gezeigten Unterschiede in den Preisen können auch wesentlich höher ausfallen.
Mengenkontrolle
Die Ausführungen zum Deckungsprinzip haben gezeigt, wie wichtig in diesem Zusammenhang eine genaue mengenmäßige Verfolgung aller Materialströme ist.
Hierzu gehört eine exakte innerbetriebliche Materialverfolgung auch und gerade bezüglich der anfallenden Altmetalle. Sortenreine Trennung ist eine Voraussetzung, genaue Gewichtserfassung ist die zweite.
Auch im Wareneingang gehört eine exakte Mengenerfassung zur Grundvoraussetzung eines ordnungsmäßigen Geschäftsbetriebs. Das heißt auch, daß eine reine Übernahme der im Lieferschein angegebenen Gewichte natürlich unzureichend ist. Auch eine Kontrollverwiegung mit der eigenen Waage muß nicht immer ausreichen. Eine zusätzliche Maßkontrolle des Halbzeugs mit gleichzeitiger Errechnung des Gesamtgewichts mit Hilfe des spezifischen Gewichts läßt oft schon im Vorfeld Differenzen erkennen, die ansonsten die spätere Fertigung behindern. So können beispielsweise Gewicht laut Lieferschein und Gewicht gemäß Eingangswaage übereinstimmen; wenn jedoch ein etwas dickeres Blech als bestellt geliefert wird, wird dieser Fehler ohne weitere Eingangskontrolle meist viel später erkannt.
Eine wirksame Mengenkontrolle setzt voraus, daß im Vorfeld mit allen Lieferanten klar geregelt ist, welche Gewichte – Abgangs- oder Eingangsgewichte – gelten. Gerade im Fall von Altmetallrücklieferungen, bei denen oft der Empfänger auf seinem Gewicht besteht, ist eine Regelung zu treffen.
Deckungsprinzip
Einkauf MessingbandBearbeitungsanteil plus Messingnotiz
Verkauf MessingstanzteilBearbeitungswert plus Messingnotiz
Die Weitergabe eines Metallwertes allein reicht nicht, es muß auch derselbe sein!
Der in den täglich abgeschlossenen Verkäufen enthaltene Metallanteil muß sofort nach Art, Menge und Zeit entsprechend gegengedeckt (eingekauft) werden.
Ein weiterer, nicht unerheblicher bmessungsbereich der Kleinarmaturendichtungen liegt bei einem Außendurchmesserbereich ab 9 mm bis zu 30 mm und einer Profilstärke von 1,5 mm bis 5 mm. Kleimm und einer Profilstärke von 1,5 narmaturen finden z.B. in der gesamten chemischen Industrie zur Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht unerheinem chemischen Industrie .mm bis 5 mm. Kleinarmaturen finden z.B. in der gesamten chemischen Industrie zur Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht uner.
Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht unerheblicher bmessungsbereich der Kleinarmaturendichtungen liegt bei einem Außendurchmesserbereich ab 9 mm bis zu 30 mm und einer Profilstärke von 1,5 mm bis 5 mm. Kleinarmaturen finden z.B. in der gesamten chemischen Industrie zur Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht unerheinem chemischen Industrie .mm bis 5 mm. Kleinarmaturen finden z.B. in der gesamten chemischen Industrie zur Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht uner
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Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht unerheblicher bmessungsbereich der Kleinarmaturendichtungen liegt bei einem Außendurchmesserbereich ab 9 mm bis zu 30 mm und einer Profilstärke von 1,5 mm bis 5 mm. Kleinarmaturen finden z.B. in der gesamten chemischen Industrie zur Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht unerheinem chemischen Industrie .mm bis 5 mm. Kleinarmaturen finden z.B. in der gesamten chemischen Industrie zur Regelung der Prozeßabläufe Verwendung. Ein weiterer, nicht uner
Die zweite Folge zum Thema „Metallhalbzeug richtig einkaufen“ beschäftigt sich mit einer Einkaufssoftware des Autors, einschließlich Hilfsprogramm und Checkliste und erscheint in der nächsten Ausgabe. Interessierte Leser können unter der Faxnummer 0 23 72/6 07 89 Handbuch und Software-Programm gegen Unkostenbeitrag anfordern.
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