Operative Exzellenz steht heute in vielen Konzernen ganz oben auf der Agenda. Aber – was verbirgt sich dahinter, und wie erreicht man den hochgesteckten Anspruch? In der deutschsprachigen Fachliteratur findet man jenseits von Berater-Werbeschriften nicht viel Brauchbares dazu. Anders im angloamerikanischen Raum: Hier gehört Operations Management zu den Pflichtfächern von MBA-Programmen. Die vorliegenden beiden britischen Bücher können hierzu gut herangezogen werden. Sie wenden sich an den Chief Operating Officer (COO) und Studierende.
In der Tat gibt es in immer mehr deutschen Unternehmen heute den Chief Operating Officer (COO), der im Übrigen auch oft für Einkauf und Supply Chain Management verantwortlich zeichnet. Der COO steht naturgemäß immer im Mittelpunkt des täglichen betrieblichen Geschehens. Seine Aufgabe ist es, alle die Geschäftsprozesse im Unternehmen zu steuern, die die dazu dienen, dass Produkte und Dienstleistungen erstellt und den Abnehmern zur Verfügung gestellt werden. Ein optimales Operations Management ist also ein Muss im Hinblick auf hohe Effizienz und die Erreichung der strategischen Ziele des Unternehmens.
Es kann also kein Zweifel bestehen, dass Operations Management insbesondere ein ganzheitliches Operations Management etwas sehr Wichtiges ist. Umso mehr ist zu beklagen, dass die deutschsprachige Literatur sich dem Thema nicht oder nur in einzelnen Facetten annimmt. In der angloamerikanischen Literatur ist das anders. Hier sind in den vergangenen Jahren etliche gute, alle sehr ähnlich aufgebaute Lehrbücher zum Thema erschienen. Die beiden vorliegenden Bücher, die bereits in der siebten bzw. dritten Auflage erschienen sind, zählen dazu.
Die Autoren behandeln in beiden Schriften didaktisch vorbildlich aufbereitet und stets mit konkreten anschaulichen praktischen Beispielen aus Industrie- und Dienstleistungsunternehmen hinterlegt in 21 Kapiteln (Slack u.a.) bzw. 18 Kapiteln (Greasley) die vielfältigen Handlungsfelder des Operations Management. Nach den Begriffsdefinitionen gehen sie auf die Fragen der Gestaltung des Rahmens (der Koordinaten) der operativen Prozesse wie Prozessgestaltung, Produkt- und Servicegestaltung, Gestaltung von Supply Netzwerk, Layout , Prozesstechnologie und Arbeitsorganisation ein. Hieran schliessen sich Teile über das Management der Prozesse der Leistungserbringung an mit den Themenfeldern Kapazitätsplanung, Bevorratungsmanagement, Supply-Chain-Management, Enterprise Resource Planning (ERP-Nutzung), Synchronisation von Prozessen nach Lean-Prinzipien sowie Projekt- aber auch Qualitätsmanagement an.
Operation Management. Hier werden Basics für die Studierenden gut lern- und lehrbar vermittelt. Es wird aber auch auf den neuesten Start of the Art eingegangen, was gestandenen Praktikern, die einmal in der täglichen operativen Hektik innehalten wollen, entgegenkommt.
Beide Lehrbücher zeigen dem Leser auf, wie man im Operations Management kontinuierliche Verbesserungen zur Steigerung der Performance auf dem Weg hin zur operativen Exzellenz einleiten und forcieren kann. Slack u.a. gehen im letzten Teil dem wichtigen Zusammenhang zwischen Operations Management und Corporate Social Responsibility ein. Die Lektüre lohnt sich. Die Kapitel beider Bücher sind so aufgebaut, dass sie auch je nach Bedarf einzeln gelesene werden können. Insgesamt sind beide recht volumige Schriften Fundgruben für COOs und solche, die dies werden wollen. Die Lektüre ist geeignet zum Auffrischen und hilft in jedem Falle auch dabei, die Wirkzusammenhänge der Handlungsfelder des Operations Managements besser zu verstehen. Beide Bücher beinhalten aussagekräftige Glossare und Online-Zugänge zu Video-Clips etc. Nach der Lektüre kann man Slack & Co. nur zustimmen: Operations Management – it’s important, it’s exciting, it’s challenging, and everywhere you look! Auch Einkäufer sollten genau hinschauen.
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