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Neben dem Preis zählen die Folgekosten

Effizienter Staplereinsatz
Neben dem Preis zählen die Folgekosten

Mit den Gesamtkosten eines Staplers verhält es sich wie mit einem Eisberg. Sichtbar ist zunächst nur die Spitze – in Form des Anschaffungspreises.

Linde AG, Werksgruppe Flurförderzeuge und Hydraulik, 63736 Aschaffenburg, www.linde-stapler.de Herbert Kunkel

Die Folgekosten während der Nutzungsdauer bleiben verborgen, obwohl sie ein Vielfaches des Anschaffungspreises betragen. Laufende Kosten und Leistungsfähigkeit des Staplers sind es aber, die über die Investition entscheiden sollten. Das gilt beim Kauf ebenso wie bei den Finanzierungsformen Miete, Leasing und Rental.
Vier Kostenblöcke
Die Gesamtkosten eines Staplers oder Lagertechnikgerätes teilen sich in vier große Blöcke auf. Bei der Anschaffungsentscheidung rücken Finanzierungsfragen wie Kaufpreis, Abschreibungsraten oder Leasingvereinbarungen in den Mittelpunkt. Mit steigender Einsatzzeit verliert der Anschaffungspreis jedoch immer weiter an Bedeutung. Grund: Auf die Betriebsstunde umgerechnet steht der Anschaffungswert nur mit Pfennigbeträgen im Soll. Dann kommen die Personalkosten als dominierender Kostenfaktor ins Spiel. Hier ist entscheidend, wie effektiv das Flurförderzeug den Fahrer bei seiner Arbeitsleistung unterstützt und damit die Wirtschaftlichkeit steigert. Zu den Personalkosten addieren sich Servicekosten für Wartung und Reparaturleistungen. Als vierter Kostenblock kommen die Energiekosten hinzu.
Technik und Ergonomie
Nach Berechnungen der Linde AG, Werksgruppe Flurförderzeuge und Hydraulik, machen die Personalkosten beim Ein-Schicht-Betrieb mindestens 80% der Gesamtkosten aus und übertreffen damit alle weiteren Kosten wie Finanzierung, Service und Energie um das Vierfache. Dieses Verhältnis erhöht sich im Mehr-Schicht-Betrieb um ein Vielfaches. Echte Kostenkiller setzen deshalb bei den Personalkosten an und versuchen, dem Fahrer einen optimalen Arbeitsplatz zu schaffen, der die Voraussetzungen für Sicherheit, Leistungsfähigkeit und damit im Ergebnis höchstmögliche Umschlagleistung schafft.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist deshalb die ergonomische Gestaltung des Fahrerplatzes. Sind die Bedienelemente den Arbeitsprozessen des Staplerfahrers optimal angepasst, verringern sich die aufzuwendenden Kräfte. Die körperliche Belastung des Fahrers sinkt. Das hat zur Folge, dass er während seiner gesamten Arbeitszeit konzentriert und fit bleibt und mehr Transport- bzw. Ein- und Auslagerungsvorgänge pro Stunde schafft. Bedienelemente, Instrumente, Armstützen, Sitze, Hubmastbetätigung und Lenkung – jedes Detail am Linde-Stapler oder Lagertechnikgerät, welches für Bedienung und Handhabung relevant ist, folgt Erkenntnissen langjähriger Entwicklung und intensiver Marktstudien.
Mit der Hubmastbetätigung Linde Load Control (LLC) und mit dem hydrostatischen Antrieb für verbrennungsmotorisch angetriebene Stapler macht es der Flurförderzeughersteller dem Fahrer so einfach wie möglich.
Über einen Joystick gelingt dem Anwender die feinfühlige Bedienung der Hubmastfunktionen. Die Anordnung der beiden Steuerhebel ist bei den Frontstaplern in eine breite Armlehne integriert, die in Länge und Höhe stufenlos verstellbar ist. Bei den Schubmaststaplern sind die beiden Steuerhebel in die Armablage und das Armaturenbrett integriert. Der Arm bleibt somit auf der Lehne ruhen, während sich die Steuerhebel selbst mit den Fingerspitzen präzise führen lassen.
Der hydrostatische Antrieb für verbrennungsmotorisch angetriebene Stapler ergibt folgende Vorteile: Die einfache, kräftesparende Doppelpedalsteuerung ermöglicht den Umschlag von bis zu sechs Paletten mehr pro Stunde im Vergleich zu Wettbewerbsfahrzeugen. Das Prinzip der Doppelpedalsteuerung ist dabei denkbar einfach: Für Vorwärtsfahrten wird das rechte Pedal mit Pfeil nach vorne getreten. Zum Bremsen nimmt der Fahrer den Fuß vom Pedal und das Fahrzeug bleibt stehen. Für Rückwärtsfahrten wird das linke Pedal mit Pfeil nach hinten getreten. Auf diese Weise gibt es keine Kupplungs-, Schalt- oder Bremsmanöver, die Zeit kosten und die Aufmerksamkeit des Fahrers beeinträchtigen könnten.
Service- und Energiekosten im Griff
Der Wegfall kostspieliger, wartungsintensiver Bauteile wie Schaltung, Kupplung, Differential und Bremsen impliziert aber auch Vorteile in punkto Servicekosten. Was nicht vorhanden ist, kann nicht verschleißen und erspart Aufwendungen für Reparatur- und Instandhaltung. Das gilt um so mehr für Spitzenbelastungen, wie sie beim Drei-Schicht-Betrieb von Speditionen oder in Warenverteilzentren auftreten. Dann machen sich lange Wartungsintervalle (bei verbrennungsmotorischen Linde-Staplern nur alle 500 Einsatzstunden) positiv bemerkbar. Denn selbst wenn sämtliche Wartungs- und Reparaturkosten durch einen Full-Service-Vertrag abgedeckt sind, lassen sich Standzeiten und damit verbundene Ausfallkosten kaum vermeiden. Eine geringe Reparaturanfälligkeit übt zwar einen positiven Einfluss auf die Servicekosten aus, ist aber nicht allein entscheidend. Weitere Einflussgrößen sind die Geschwindigkeit der Ersatzteilversorgung sowie die leichte Zugänglichkeit von Verschleißteilen im Stapler, wie es der Flurförderzeughersteller mit der komplett kippbaren Fahrerkabine des E-Staplers E 30/600 umgesetzt hat.
Der vierte große Kostenblock, die Energiekosten, wird oft unterschätzt. Praxisbeispiele des Gabelstaplerherstellers kommen zu der Erkenntnis, dass sich ein Liter Differenz im Kraftstoffverbrauch auf ein Drittel der jährlichen Gesamtkosten für Kraftstoff summiert. Gleichzeitig legen Treibstoffverbrauch oder Batteriekapazität fest, wie oft das Fahrzeug betankt oder die Batterie aufgeladen werden muss. Dies wiederum bedeutet Standzeiten, die sich unmittelbar auf die Umschlagleistung auswirken.
Fazit
Die Anschaffungsentscheidung sollte nicht allein am Preis, sondern an den Personal-, Service- und Energiekosten als wesentliche Einflussgrößen festgemacht werden. Im Falle des Eisberges wäre damit der unter der Meeresoberfläche liegende Teil zu erkunden. Gleichzeitig darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Kosten nur eine Seite der Medaille darstellen. Die Vorteilhaftigkeit des Flurförderzeuges zeigt sich erst, wenn Gesamtkosten und erzielbare Umschlagleistung in Relation gesetzt werden. In diesem Sinne impliziert der Eisberg nicht nur Kosten, sondern schließt die Leistungsfähigkeit der Stapler mit ein.
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