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Out-of-Office-Teufel

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Out-of-Office-Teufel

Die Out-of-Office-Mail ist ein Teufelszeug.

Stellen Sie sich vor, Sie fahren ein gelbes Auto und tragen ein blaues Hemd. Richtig, Sie sind Briefträger! Und da stecken Sie gerade einen Brief in den Postkasten eines harmlosen Einfamilienhauses, und schwupp, springt so ein Jack-in-the-Box, deutsch (nicht so schön), gehörnter Schachtelteufel, aus dem Postkasten und lässt Sie mittels Zettel wissen: Niemand zu Hause!
Aber es kommt noch schlimmer: Nachdem Sie ohnehin in der Stimmung sind, Jack und seinem Besitzer eine runter zu hauen, dürfen Sie nicht einmal so ohne weiteres gehen. Nein, Sie müssen Jack zuvor noch zurück in die Box, den Briefkasten, stecken.
Eine Zumutung, sagen Sie. Recht haben Sie und dennoch passiert das täglich Millionen Mal. Der Schachtelteufel tarnt sich heute als Out-of-Office-Mail: Niemand zu Hause!
Ich halte diese Mails für Teufelszeug und für völlig überflüssig. Widersagen Sie und verzichten Sie aus drei Gründen darauf.
Erstens: Es kostet zwar nur eine Zehntelsekunde Aufmerksamkeit und einen (Weg-)Klick. Aber es ist ein Zeitfresser. Na, nun stellen Sie sich nicht so an, werden Sie sich vielleicht denken, die paar Klicks…
Irrtum. Es summiert sich. Tayloristen hätten vielleicht ihre Freude daran, einen Zähler in die Maus einzubauen. Jede Wette, dass da einiges zusammenkommt. Einige wenige kluge Leute haben das erkannt. Einmal habe ich auf einer Website einen bestimmten Download gesucht und nicht gefunden. Also rief ich an. Die Dame am Telefon war ehrlich erschrocken und entschuldigte sich. Ihre Seite sei eigentlich so konzipiert, dass der Besucher mit höchstens drei Klicks überall hinkomme. Man werde daran arbeiten, versprach sie. Noch besseres Beispiel: Auf der BMW-Presse-Website gibt es den „1-Klick-Download“. Da hat sich echt jemand Gedanken gemacht.
Zweitens: Die Out-of-Office-Mail hat nur selten eine Relevanz. Gut, der Empfänger meiner Mail ist erst am kommenden Montag wieder da. Na und? Sind wir nicht alle auf Dienstreisen, im Urlaub oder unglücklicherweise auch mal krank? Wenn es wirklich dringend ist, rufe ich an.
Drittens: Manchmal ist es besser, man bekommt keine Antwort. Kürzlich erhielt ich eine Mail von der Pressesprecherin eines Handelsbetriebes. Sie gehe jetzt in Mutterschutz und verabschiede sich, stand darin. Da wir gut zusammengearbeitet haben, schrieb ich schnell eine Antwort, alles Gute und ein bisschen Blabla – und drückte „Senden“. Sie ahnen es: Sekundenbruchteile später kam die Mail: Sie sei jetzt weg und Mails erreichen sie nicht mehr. Schade.
Da wünscht man sich ein gelbes Auto und ein blaues Hemd und dass man die Post unbehelligt einwerfen darf.
Ihr, Daniel Zabota
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