Die Branchenumfrage des Industrieverbands Papier- und Folienverpackung trägt den Stempel des Corona-Jahres. Die Erwartungen sind deutlich getrübt. 78 Prozent der Unternehmen haben in 2020 Umsatzrückgänge verzeichnen müssen. Die Zurückhaltung spürt man beim Einkauf deutlich. Das Dispositionsverhalten der Kunden war vorsichtig und schwankend. Statt kontinuierlicher Auftragseingänge gab es extreme Spitzen, aber auch ruhige Phasen. Zwei Drittel der Unternehmen haben im Krisenjahr Stellen abgebaut oder nicht neu besetzt. Zudem geraten Verpackungen in der Akzeptanz weiter unter Druck und die Nachfrage nach Ersatzlösungen für Kunststoffe nimmt an Fahrt auf. Die Nachfrage nach faserbasierten Produkten als Ersatz für Kunststoffverpackungen bleibt deutlich.
Bereits im März informierte der Verband in einer Kurzumfrage über Beschaffungsprobleme auf dem aktuellen Rohstoffmarkt. Vorlieferanten sprechen hier von „Force Majeure“, ausgelöst durch die schnelle Erholung einzelner Branchen und Rohstoff-Importe nach China. In einem Update der Kurzumfrage Ende April war noch immer keine Entspannung zu vermelden. Besonders betroffen sind HDPE und OPP. Insbesondere die durch die Verknappung gestiegenen Preise der Rohstoffe mit Erhöhungen um teilweise mehr als 50 % machen sich bemerkbar. Erwartet wird eine Fortsetzung oder eine Verschlechterung der Versorgungslage. (sd)