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Porzellan-Manufaktur Meissen: Neues Fahrwasser im Einkauf

BME-Region Sachsen
Porzellan-Manufaktur Meissen: Neues Fahrwasser im Einkauf

Porzellan-Manufaktur Meissen: Neues Fahrwasser im Einkauf
In den Produktionsräumen tragen Porzellanmaler die künstlerischen Bilder auf die exklusiven Produkte auf. Foto: Hülsbömer/BME

„Bisher wusste ich nicht, warum man Tassen sammelt. Heute habe ich es verstanden“, sagte ein Einkäufer nach der Produktionsbesichtigung der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen. Die BME-Region Sachsen hatte zu einer Besichtigung des ältesten europäischen Porzellanwerks eingeladen. Bereits 1710 wurde das Werk gegründet, damals noch auf der Albrechtsburg in Meissen. Seit 1864 findet die Produktion inmitten der reizvollen Stadt Meissen an der Elbe im Triebischtal statt. Ein besonderes Highlight war, dass der BME die Produktion in den echten Produktionsräumen besichtigen durfte. Normalerweise werden für Besucher lediglich die Schauwerkstätten im Besucherzentrum geöffnet. Maik Viehrig übernahm die Führung für die rund 20 Einkäufer. Viehrig ist seit Mai 2017 Einkaufsleiter der Porzellan-Manufaktur. Die Geschäftsführung entschied sich im vergangenen Jahr für eine interne Stellenbesetzung. Viehrig ist bereits seit 1986 in dem Unternehmen tätig und kennt es in allen Facetten. Begonnen hatte er zunächst mit einer Ausbildung als Porzellanmaler. Über einen Wechsel zum Qualitätsmanagement und als Mitglied des Wirtschaftsausschusses kam er in den Einkauf. „Wir wollen den Strategischen Einkauf stärken“, erklärt Viehrig die Neuausrichtung.

Breitere Basis in der Recherche

Schwerpunkt ist die Zentralisierung der Einkaufsvorgänge. Gemeinsam mit seinem Team prüft er, inwieweit neu eingeführte Prozesse in den Bereichen eingehalten werden. Neue Vorgaben zur Angebotseinholung, die der Einkauf erstellt hat, stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Angebote. Er übernimmt zum Teil auch die Angebotsgegenrecherche zu Alternativlieferanten. Mittels Preisnachverhandlungen konnte der Einkauf bereits eine Reihe von Einsparungen erzielen. Besonderes Augenmerk der Manufaktur ist die exklusive Produktion von Porzellan verbunden mit einzigartigem Kunsthandwerk. Einzelne handgefertigte Stücke liegen preislich im oberen fünfstelligen Bereich. Unbezahlbar ist sicher die gegenwärtig größte freistehende Porzellanskulptur der Welt, die in Meissen hergestellt wurde: die sächsische Freiheitsstatue Saxonia, eine 1,80 Meter große „Botschafterin“ in einem mit 8000 handgefertigten einzelnen Porzellanblüten besetzten Kleid. Sie wurde anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls und der Wiedervereinigung angefertigt. Kunden kommen mit eigenen Vorstellungen und Wünschen auf die Manufaktur zu.

Eigenes Bergwerk in Seilitz

Die Qualität der Rohstoffe ist dabei entscheidend für die Besonderheit der Manufaktur. Ein wichtiger Rohstoff für die Porzellanfertigung ist Kaolin. Die Porzellanmanufaktur besitzt in Seilitz ein eigenes Bergwerk; das kleinste aktive und älteste noch heute betriebene Kaolinbergwerk Europas. „Wir sind jetzt in der Sole am Boden der Lagerstätte angekommen, daher werden wir daneben eine neue auffahren. Es gibt hier jedoch noch genügend Vorräte“, erklärt Viehrig. Dieses Kaolin zeichnet sich durch eine besondere Qualität und Reinheit aus. Als weitere Rohstoffe beschafft der Einkaufsleiter Feldspat, Quarz, Gold und Farben.

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