German Angst ist ein Charakteristikum, das die Angelsachsen nicht zu Unrecht den Deutschen zuspricht. In der Tat ist auch zu Beginn des neuen Jahres nicht zuletzt nach den Ereignissen der Sylvesternacht für viele Deutsche das Glas halb leer – wieder einmal. Dies überrascht, denn die Wirtschaftsdaten sind gut, und aus der guten Ausgangslage müsste man mehr machen können.
Aber die Menschen haben Angst vor dem Terror und glauben nicht, dass wir die Flüchtlingskrise schaffen werden. Nun kommt in der ersten Januarwoche neue Unbill hinzu. Die Finanzmärkte beben und die Börsen gingen mit einem seit Jahrzehnten nicht mehr dagewesenen Fehlstart in das neue Jahr. Dies mag alles übertrieben sein. Gleichwohl dämmert es, dass es in der Weltwirtschaft, an deren Tropf insbesondere unsere Industrie hängt, wohl nicht mehr nur rund geht. Die Schwellenländer und insbesondere die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt China straucheln, der Welthandel geht zurück, und die protektionistischen Tendenzen nehmen zu. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, ist in der Tat für die deutsche Wirtschaft das Glas halb leer, es sei denn, unsere Unternehmen steuern entschlossen um und nutzen besser ihre Chancen in den USA, in Europa und im Inland.
Die Zukunft kann man nicht nur verspielen, man kann sie auch gewinnen. Ja, die Risiken und Unsicherheiten haben zugenommen. Damit muss man umgehen lernen. Notwendig ist daher die Entwicklung einer neuen Schlüsselkompetenz: Resilienz. Gemeint ist damit die Fähigkeit, gerade aus kritischen und riskanten Situationen gestärkt hervorzugehen. Dazu bedarf es gerade zu Beginn des neuen Jahres mehr German Mut als German Angst. Versuchen wir es geschäftlich und privat! Dann schaffen wir es.
Teilen: