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RFID sorgt für die optimale Lieferkette

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RFID sorgt für die optimale Lieferkette

RFID (Radio Frequency Identification) eignet sich insbesondere zur Optimierung von Lieferketten. Diese Technologie kann aber überall dort zum Einsatz kommen, wo Arbeitsabläufe durch berührungslose Datenübertragung effizienter und für den Menschen sicherer gestaltet werden können. Dazu gehört zum Beispiel das verarbeitende Gewerbe, das mit Hilfe von RFID in der Lage ist, jederzeit die benötigten Teile für ihre Fertigungsprozesse zu lokalisieren und verfügbar zu machen (Work in Progress Manufacturing).

Michael Kiess, Leiter Kommunikation, IBM Deutschand Entwicklung GmbH

In der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts ist Wissen der Schlüssel für den Erfolg eines Unternehmens. Nur der effiziente Einsatz von Wissen ermöglicht es, schnell und flexibel auf Veränderungen des Marktes zu reagieren und die Geschäftsprozesse entsprechend anzupassen.
Dabei ist in einer global vernetzten Welt mit ihren komplexen Warenströmen, Produktionsprozessen und der Vielzahl an Produktionsmitteln das Wissen über den Verbleib und den Zustand von Werkteilen, Maschinen und sogar Menschen häufig ein wichtiger Faktor für Entscheidungsfindungen.
Radio Frequency Identification (RFID) ist eine der Technologien, die seit einigen Jahren bereits bei großen Handelsunternehmen und Kaufhäusern zum Einsatz kommen, um die Warenströme schneller, effizienter und wirtschaftlicher zu lenken.
Die Technologie bietet dabei die Möglichkeit, unterschiedliche Daten, die in einem Funkchip gespeichert sind, kontaktlos und auf einige Entfernung zu lesen und zu speichern.
Ein RFID-System besteht aus insgesamt drei Komponenten:
  • dem Transponder (auch RFID-Etikett, -Chip, -Tag, -Label, Funketikett oder -chip genannt)
  • der Sende-Empfangs-Einheit (auch Reader genannt) sowie
  • der Middleware, einer Software, welche die Integration mit Servern, Diensten und sonstigen Systemen wie z. B. Kassensystemen oder Warenwirtschaftssystemen ermöglicht.
Im Gegensatz zum Barcode (Strichcode), der heute an allen Produkten angebracht ist, benötigt RFID zum Erfassen der gespeicherten Informationen keinen Scanner, der den Strichcode „sehen“ muss, um die Informationen auszulesen. Mit RIFD müssen Waren nicht mehr nach der Platzierung ihres Barcodes ausgerichtet werden, um erfasst zu werden. Die RFID-Transponder müssen lediglich in Reichweite einer Empfangseinheit (normalerweise einige Meter) sein. So können mit Funketiketten jedes einzelne Warenstück identifiziert und wesentlich mehr Informationen darauf gespeichert werden. Es ist beispielsweise möglich zu erkennen, welche Flasche Milch auf einer Palette bereits das Verfallsdatum überschritten hat – eine Information, die ein Barcode nicht liefern kann.
Das IBM-Entwicklungszentrum in Böblingen bei Stuttgart arbeitet in enger Kooperation mit Kunden weltweit an der Konzeption und Implementierung von Lösungen im RFID-Umfeld. Die deutschen Experten bringen dabei nicht nur ihre Expertise für IBM-Produkte aus den IBM WebSphere und Tivoli Produktfamilien in die Zusammenarbeit ein, sondern beraten die Kunden auch zu Industriestandards sowie der Einbindung der erforderlichen Endgeräte für die RFID-Implementierung.
Große Fortschritte
Der praktische Einsatz von RFID in der Industrie ist inzwischen weit fortgeschritten. So betreibt zum Beispiel die Metro Group ihr Supply Chain Management mit der Technologie von IBM. Metro, eine der weltweit größten Handelsketten mit 2 400 Standorten in 30 Ländern, war das erste Handelsunternehmen das RFID in seiner gesamten Wertschöpfungskette einsetzte. Die Lösung läuft auf dem IBM WebSphere RFID Premises Server, einer für den Einsatz im RFID-Umfeld optimierte Middleware Plattform. Das Unternehmen kann durch Einbindung seiner Lieferanten in die RFID-Infrastruktur den optimalen Durchsatz an Waren gewährleisten und gleichzeitig die eigenen Lagerhäuser optimal nutzen. Für Metro-Kunden in den verschiedenen Supermärkten des Unternehmens heißt das: Alle Produkte sind jederzeit verfügbar und frisch.
Aber auch jenseits der Optimierung von Lieferketten und bestehender Ressourcen im Groß- und Einzelhandel bietet die RFID-Technologie eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten in anderen Industriezweigen.
Letztlich kann sie überall dort zum Einsatz kommen, wo Arbeitsabläufe durch berührungslose Datenübertragung effizienter und für den Menschen sicherer gestaltet werden können.
So half IBM beispielsweise der finnischen Fluglinie Finair dabei, eine RFID-Infrastruktur zu installieren, mit deren Hilfe Gepäckverfolgung, vereinfachter Ticketausgabe oder Gepäckwagenbereitstellung leichter verwirklicht werden können.
Weitere Anwendungsgebiete sind:
Work in Progress Manufacturing
Dazu gehört zum Beispiel das verarbeitende Gewerbe, das mit Hilfe von RFID in der Lage ist, jederzeit die benötigten Teile für ihre Fertigungsprozesse zu lokalisieren und verfügbar zu machen.
Asset Management
Betreiber von Fahrzeugflotten können durch RFID-Tags Autos auf großen Parkplätzen schneller auffinden. Flughäfen können RFID-Technologie nutzen, um das Angebot an Taxis an einer besonders stark frequentierten Ankunftshalle zu verbessern.
Security & Access Control
Aufgrund einer Reihe von Zwischenfällen in der petrochemischen Industrie wurden die Regelungen zum Betrieb von Raffinerien und chemischen Fabriken in den USA verschärft. Ein Expertenteam des IBM Entwicklungszentrums in Böblingen arbeitet momentan mit einem Kunden der petrochemischen Industrie an einem RFID-Projekt, mit dessen Hilfe eine Überwachung von Menschen und Gegenständen in besonders gefährlichen Bereichen einer Raffinerie ermöglicht wird: Arbeiter tragen während des Aufenthalts in diesen vordefinierten Zonen einen RFID-Chip an ihrer Kleidung. Wertvolle oder gefährliche Gegenstände in den entsprechenden Zonen werden ebenfalls mit einem RFID-Tag versehen, soweit sie nicht bereits aufgrund des Asset Management entsprechend markiert wurden. Bei einer Evakuierung der Zone kann das Sicherheitspersonal der Anlage die Arbeiter und Gegenstände auf einem Bildschirm, der die Grundfläche der Anlage zeigt, identifizieren und die entsprechenden Notfallpläne einleiten und Fluchtwege öffnen.
Traceability
In der Automobilindustrie sind Mobilitätsgarantien und Gewährleistung hohe Kostenfaktoren. Rückrufaktionen können dabei schnell hunderte von Millionen Euro kosten. Durch die RFID-Registrierung von Teilen ist es zum einen möglich, die Gewährleistung für Komponenten zu erweitern oder unter bestimmten Voraussetzungen einzuschränken. Zum anderen kann rechtzeitig erkannt werden, welche Teile besonders fehleranfällig sind und damit beim nächsten, routinemäßigen Werkstattbesuch ausgetauscht werden sollten.
Dabei bietet IBM nach eigenen Angaben als einziges Unternehmen seinen Kunden die ganze Bandbreite an Expertise im Bereich RFID – von Produkten über Lösungen bis hin zu Serviceangeboten und Consulting. Einige Beispiele:
  • IBM WebSphere RFID Premises Server: Mit dieser Middleware ist es möglich, RFID-Etiketten sowie RFID-Lesegeräte in IT-Systeme von Unternehmen zu integrieren. Dies ermöglicht die Optimierung der entsprechenden Geschäftsprozesse, sodass der Anwender jederzeit einen Überblick zum aktuellen Lagerbestand über verschiedene Lieferwege hinweg hat. Hersteller, Lieferanten und Einzelhändler können mit dieser zentralen Lösung ihre Lagerverwaltung flexibel organisieren, anstatt sich weiterhin auf Schätzungen, Erfahrungswerte oder Prognosen verlassen zu müssen.
  • Industriespezifische RFID-Startpakete: Diese Pakete erleichtern es Herstellern von Konsumgütern sowie Einzelhändlern Bestellungen zu vergleichen, Lagerbestände abzufragen oder Lieferpapiere zu erstellen.
  • RFID-fähige Thermo-Etiketten-Drucker: Der Infoprint 6700 R40 druckt nicht nur traditionelle Barcodes, sondern kodiert auch gleichzeitig RFID-Tags. Diese skalierbare Lösung ermöglicht es, die derzeit gebräuchlichen Lieferketten-Infrastrukturen, die auf Barcodes basieren, je nach Bedarf auf RFID-Technologie aufzurüsten.
  • RFID-Privacy Consulting: Die Beratung unterstützt Unternehmen dabei, RFID-Technik am vorteilhaftesten in Unternehmensabläufen einzusetzen und gleichzeitig das Vertrauen der Kunden in die neue Technologie zu stärken. Darüber hinaus stellen Experten sowohl Informationen über lokale und weltweite gesetzliche Datenschutzvorschriften als auch Global Privacy-Grundlagen und OECD-Grundsätze zur Verfügung.
Über die konkreten Angebote hinaus engagiert sich IBM in verschiedenen Gremien, um RFID in Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern: So arbeitet das Unternehmen im so genannten „Electronic Product Code“, kurz EPC – dem Standardisierungsgremium für RFID. Die deutsche Vertretung dieses Gremiums heißt GS1. Im Unterschied zu den bisher üblichen UPC- und EAN-Barcodes (Universal Product Code, European Article Numbering System) bringt der in kontaktlos lesbaren RFID-Etiketten gespeicherte EPC die Möglichkeit, einzelne Produkte über eine Seriennummer eindeutig zu identifizieren.
IBM beteiligt sich auch aktiv in den bundesdeutschen Initiativen „Partner für Innovation“ und dem Innovationsforum RIFD.
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