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Richtig Führen: Stärken stärken und Schwächen kompensieren

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Richtig Führen: Stärken stärken und Schwächen kompensieren

Mitarbeiterführung ist anscheinend eine Geheimwissenschaft, die nicht jeder versteht. Anders sind die Tausende Seiten an Führungswissen, eingeklemmt zwischen Buchdeckeln, nicht zu erklären. Dabei kann Führen ganz einfach sein.

Vor Kurzem habe ich einen Personalkongress besucht. Ich erinnere mich genau: Erwartungsfroh setze ich mich in einen Vortrag zum Thema „Führung“, schon eine Viertelstunde vor Beginn, denn ich will unbedingt einen guten Hörplatz ergattern. Der Vorstandsvorsitzende eines börsennotierten Unternehmens wird uns Zuhörern gleich die Geheimnisse erfolgreicher Führung verraten und eine Führungsmethode erläutern, die bisher nur in den USA praktiziert wird. Es geht um ein neuartiges Führungstool – ich bin gespannt, endlich zu erfahren, wie es gelingt, Menschen zu Bestleistungen zu motivieren, sie aus der Falle der inneren Kündigung zu befreien und Demotivation zu verhindern …

Eine Stunde später – ich erspare Ihnen das Gefühl der Enttäuschung, die der Vortragsinhalt bei mir ausgelöst hat – ich bin nun in meiner Meinung bestärkt, dass Führung kein geheimes Hexenwerk ist und nicht allein einer kleinen Elite vorbehalten ist. Führung ist durchaus erlernbar und folgt einfachen Regeln: Das Wesen von Führung ist, andere Menschen mitzunehmen, um gemeinsame Ziel zu erreichen. Dazu muss ich Menschen nicht mithilfe von Führungstools und Führungstechniken aus Übersee quälen, verbiegen und in eine Richtung entwickeln, in die sie nicht gehen wollen.
Es ist viel einfacher: Um Ziele zu erreichen, benötigen wir bestimmte Kompetenzen. Fähigkeiten, die wir haben – oder nicht haben. Statt Letzteres zu beklagen und den Mitarbeitern immer wieder neue Kompetenzen anzuerziehen, ist es zielführender, ihre vorhandenen Stärken aus- und weiterzubilden. Dabei muss sich niemand verbiegen und Fähigkeiten erlernen, die er oft genug gar nicht erwerben will. Warum soll ein Adler auch noch das Schwimmen erlernen, er kann doch so toll fliegen und ist darin so vielen anderen Lebewesen haushoch überlegen!
Neben dem Stärkenmanagement ist es zudem hilfreich, nützlich und gut, die Schwächen des Mitarbeiters zu analysieren – die dann aber nicht auf Teufel komm raus eliminiert, sondern vielmehr kompensiert werden sollten. Überlegen Sie darum, welche Mitarbeiterschwächen sich mithilfe seiner Stärken ausgleichen lassen.
Das ist einfacher und vor allem effektiver, als vollkommen neue Kompetenzen aufzubauen, für die der Mitarbeiter keinerlei Voraussetzungen mitbringt. Nochmals: Warum aus einem leistungsfähigen Flieger einen mittelmäßigen Schwimmer machen?
Welche Stärken und Schwächen ein Mitarbeiter hat, lässt sich mit einem Kompetenzcheck feststellen. Und dann können Sie ungenutzte Potentiale erkennen und fördern. Mein Tipp: Berücksichtigen Sie nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch emotionale und soziale Kompetenzen sowie Persönlichkeitseigenschaften.
Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen Ihr
Ardeschyr Hagmaier
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