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Schränke mit Speed

Betriebseinrichtungscenter eröffnet
Schränke mit Speed

Nach 16 Monaten Bauzeit hat die Hoffmann Group ihr neues Betriebseinrichtungscenter Odelzhausen bezogen. Das Großprojekt untermauert die Handels- und Servicekompetenz von Europas führendem Systempartner für Qualitätswerkzeuge. Mit flächendeckendem Kundenservice und einer TÜV-zertifizierten Lieferqualität von 99 Prozent können über 2000 lagergeführte Artikel binnen fünf Tagen europaweit ausgeliefert werden.

Nur fünf Jahre nach Eröffnung des europäischen Logistikzentrums Nürnberg lässt der Werkzeugspezialist Hoffmann mit seinem neu errichteten Betriebseinrichtungscenter in 170 Kilometer Entfernung, direkt an der A8 zwischen Augsburg und München, ein weiteres Großprojekt folgen. Angefangen bei Arbeitshandschuhen über Atemschutzmasken oder Gehörschutzstöpsel bis zu voluminösen Schränken, Werkbänken oder Werkstattwagen – über 2000 verschiedene Betriebseinrichtungsprodukte stehen auf einer Nutzfläche von 30 000 m² zur Verfügung. Perspektivisch will das Unternehmen bis zu 50 neue Arbeitsplätze schaffen.

„Das neue Betriebseinrichtungscenter ist für unsere Premiummarke Garant ein Meilenstein“, erklärt CEO Reinhard Banasch, seit April 2014 Nachfolger des geschäftsführenden Gesellschafters Bert Bleicher, der sich nach einem sehr erfolgreichen und dynamischen Ausbau der Hoffmann Group nach 18 Jahren aus der Geschäftsführung zurückgezogen hatte. „Allein in diesem Segment fertigen wir pro Jahr rund 50 000 Produkte. Die moderne Logistik in Odelzhausen ermöglicht es uns nun, diese Produkte noch schneller und zuverlässiger an unsere Kunden auszuliefern und unseren Service weiter zu verbessern.“ Das Ziel ist klar: Hoffmann will nicht nur Marktführer für Betriebseinrichtungen in Deutschland, sondern auch in Europa werden. Bereits heute garantiert die bei Hoffmann gebündelte Handels-, Hersteller- und Servicekompetenz über 135 000 Kunden Versorgungs-, Qualitäts- und Produktivitätssicherheit im Werkzeugbereich. Daneben bietet das Unternehmen eine zielgerichtete Beratung an, von der individuellen Bedarfsanalyse bis zum effizienten Produkteinsatz.
Doch bei den Logistikaktivitäten allein wird es auch im neuen Betriebseinrichtungscenter nicht bleiben, schließlich bietet die Hoffmann Group auch zahlreiche Dienstleistungen rund um Betriebseinrichtungen an. Diese reichen von der Beratung über die Planung bis zur Montage der individuell konfigurierbaren Produkte für Betriebseinrichtungen vor Ort beim Kunden. In einem in das Gebäude integrierten Showroom können sich die Besucher von der Leistungsvielfalt überzeugen. Einen Vorgeschmack lieferte die im Rahmen der Eröffnung Mitte Mai veranstaltete Ausstellung „World of Tools“, bei der rund 80 Lieferanten des Unternehmens den rund 6000 Besuchern ihre Produkte und Innovationen präsentierten und die von zahlreichen Vorträgen und Seminaren zu Themen wie Messtechnik, Zerspanungs- und Spanntechnik begleitet wurde.
Dabei erschließt sich die insbesondere logistische Sinnhaftigkeit, handliche Bohrer und sperrige Schränke unter einem Dach zu lagern, nicht auf den ersten Blick. Doch die Vorteile des Konzepts zeigen sich laut Vertriebsgeschäftsführer Bernhard Dressler vor allem im Vertrieb, der je nach Kundenwunsch immer komplette Lösungen anbieten kann. Entscheidend sei aber die sofortige Lieferfähigkeit: Analog zum Ikea-Prinzip wünschen die Kunden passend zum Werkzeug auch gleich die Werkbank – und das sofort griffbereit und nicht in drei Wochen. „Speed ist der Megatrend der Zeit, und genau hier haben wir unser Alleinstellungsmerkmal. Wir sind schnell beim Kunden und ermöglichen ihm, in hoher Geschwindigkeit zu arbeiten“, so Dressler.
Allerdings wird das neue Center damit nicht zum Abholmarkt für DIY-Freunde. Den Transport zum Kunden übernehmen für kleinere Sendungen überwiegend große Dienstleister wie DHL und UPS. Das in Odelzhausen dominierende Großgut liefern hingegen einzelne Speditionen, die am Standort selbst disponiert werden. Dabei verlassen stets nur voll beladene Lkw ihre Andockstation. „Frachtraum ist rar und auch unsere Green-Logistics-Zertifizierung spielt natürlich eine wichtige Rolle“, erklärt Alexander Eckert, Geschäftsführer Logistik bei der Hoffmann Group. „Daher werden wir im Unterschied zum Nürnberger Logistikzentrum auch in eine noch stärker tourenoptimierte Disposition einsteigen, um die Belastung durch Transporte und die Kosten weiter zu reduzieren.“
Die Optimierung der Transporte war auch ein Leitgedanke bei der Standortwahl für das neue Betriebseinrichtungscenter, mit dem die beengten Verhältnisse am Hauptsitz München überwunden werden sollten. „Die überwiegende Zahl unserer Lieferanten hat ihren Standort im Raum südlich der Donau, daher haben wir uns auf diesen Bereich konzentriert“, so Eckert. Außerdem lösen Großkunden wie Audi, die keine Teillieferungen wünschen, mitunter Großbestellungen und -transporte aus, die nur auf weitläufigen Kommissionierflächen bewältigt werden können.
In der Logistik setzt Hoffmann auf eine klare Zwei-Standorte-Strategie: Während das Werkzeuggeschäft über Europas größtes Logistikzentrum in Nürnberg abgewickelt wird, ist Odelzhausen der strategische Standort für alle Artikel rund um die Betriebseinrichtung.
Der neu erstandene Komplex geht allerdings deutlich über die üblichen Ausprägungen eines Logistikzentrums hinaus: „Die Aufgabenstellung war extrem interessant, galt es doch, nicht nur eine Lagerhalle zu bauen, sondern ein Multifunktionsgebäude, in dem wir Lagerhaltung machen, aber auch in einer Hub-Funktion in Richtung Transportoptimierung gehen können“, betont Alexander Eckert. „Zudem wollen wir ein Ausstellungskonzept präsentieren, wo wir mit Kunden viele Stunden Beratungsgespräche führen können. Denn wir wollen die Kompetenz Betriebseinrichtung verkaufen – und nicht nur Werkzeugschränke in einer Halle lagern.“
Was nach 16-monatiger Bauzeit in dem Komplex zusammengestellt wurde, ist allerdings kein Eldorado für intralogistische Technik-Freaks: „Wir wollen einfach sein in unseren Prozessen“, formulierte der CEO Reinhard Banasch die Leitidee zur Eröffnung. Es gehe darum, „schnell auf den Punkt zu kommen und nach permanenter Verbesserung zu streben“. Damit pro Tag mehr als 600 Packstücke das Center verlassen können, setzt Hoffmann auf eine komplett SAP-gestützte, papierlose Prozessabwicklung. Das Ziel ist, innerhalb von 48 bis 72 Stunden in Deutschland und binnen fünf Tagen in gesamt Europa lieferfähig zu sein. Der Fokus liegt hier auf absoluter Prozesssicherheit. „Um dies zu erreichen, müssen wir neueste Technologien einsetzen“, erklärt Logistik-Chef Eckert. Daher sichern eine permanente EDV-gestützte Fehlererfassung und -analyse und eine videoüberwachte Be- und Entladung die angestrebte Null-Fehler-Strategie ab.
Dabei kommen Mobile Datenerfassungsgeräte (MDE) zum Einsatz, die das Lagerpersonal beim Abfragen und Aufnehmen von Waren- und Auftragsdaten unterstützen und entweder in der Hand gehalten oder auf dem Stapler genutzt werden können. Das MDE ersetzt beim Kommissioniervorgang die gedruckte Kommissionierliste. Aufträge und Informationen zu den Pickpositionen werden über das Gerät bereitgestellt. Die Auftragsdaten können über eine Netzwerkverbindung dynamisch zur Verfügung gestellt werden.
Die MDE sind mit einer Tastatur, einem Display und einem integrierten Scanner ausgestattet. Der Kommissionierer kann so direkt Pickpositionen quittieren, Fehlbestände an das System übermitteln und mit der Lagerverwaltungssoftware interagieren.
Um das erwartete Wachstum bewältigen zu können, ist auch der Einsatz von RFID-Technologie in Planung. „Viele Verladungen im Bereich der Betriebseinrichtungen führen zu dramatischen Kostenexplosionen, wenn zum Beispiel ein falscher Schrank in Richtung Russland geschickt wird“, erklärt Logistik-Geschäftsführer Eckert. Ein erstes Pilotprojekt ist bis Ende kommenden Jahres geplant.
An künftig erforderliche Kapazitäten haben die Hoffmänner auch bereits gedacht: Im Gebäude warten schon rund 5000 m² Nutzfläche auf ihre Bestimmung als Reservefläche. Wenn die Gruppe ihren Rekordumsatz des vergangenen Jahres wie geplant schon 2014 über die Milliardengrenze wuppt, dürften diese Flächen schnell gebraucht werden.
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