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SCM macht ERP und PPS erst rund!

Thesen
SCM macht ERP und PPS erst rund!

SCM macht ERP und PPS erst rund!
(ch) Die Unternehmensberatung Gartner Group hat Anbieter von Supply-Chain-Management-Lösungen ins "Magische Viereck" eingeordnet. Kriterien zur Einordnung eines Anbieters in einen der vier Quadranten sind die Geschlossenheit der Vision (Completeness of Vision) sowie die Fähigkeit zur Umsetzung (Ability to Execute). Eine Vision muß klar, glaubhaft und vermittelbar sein, von Innovationen geprägt sein und Kosten, Technologie sowie Service und Support berücksichtigen. Für die Fähigkeit zur Umsetzung bedarf es des Talentes zum Management, der fundierten technischen Erfahrung, der Befähigung zur Unterstützung der Kunden, Referenzen, Marktanteile und Rentabilität. (Grafik: Gartner Group)
(ch) In einer Gesprächsrunde beim Konradin-Verlag diskutierten Vertreter von SCM-Software-Anbietern über SCM, ERP und PPS. Teilnehmer waren Adi Stahuber, Regional Vice President Central Europe der i2 Technologies GmbH, Haar, Werner Huttner, Prokurist bei der Infor Gesellschaft für Informatik mbH, Karlsruhe, Dirk Brauckhoff, Director Automotive Business Line bei Psipenta Software, Berlin, Klaus Iffland, Geschäftsführer der Brain Development GmbH, Breisach, und Peter Mörs, Geschäftsführer der QAD Europe GmbH, Willich. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse.

•Supply Chain Management befaßt sich mit der Aufgabe, den Fertigungsprozess über die gesamte Logistikkette hinweg optimal zu planen und die Ausführung des Planes zu steuern und zu überwachen. Dazu müssen fertigungsspezifische Informationen in Echtzeit erfaßt und dem jeweils Verantwortlichen zugänglich gemacht werden. Fertigungs- und Distributionsaktivitäten können über alle Werke eines Unternehmens und der Lieferanten mit dem Kundenbedarf sowie der Absatzplanung abgeglichen werden. Ein Planungswerkzeug ermöglicht es, verschiedene Simulationsszenarien aus Termin- und Kostensicht unter Berücksichtigung von Beschränkungen aufzubauen und auszuwerten.
•Klassische MRP-/ERP-Systeme unterstützen Planungsentscheidungen nur in begrenztem Umfang. Sie berechnen Materialbedarf, Durchlaufzeiten und Kapazitäten, ein Abgleich der Kapazitäten erfolgt jedoch nicht, da keine Rückkopplungsmöglichkeiten vorgesehen sind. Für ein effektives Supply Chain Management reichen solche sequentiellen Planungsansätze nicht aus.
•SCM-Software synchronisiert das Informationsangebot mit allen Aktivitäten, Kapazitäten sowie mit dem momentanen Bedarf. Sie bietet schnelle Planungsinstrumente zur optimalen Nutzung der kapitalintensiven Produktionsanlagen und gewährleistet die Übereinstimmung zwischen Produktionsplan und den verfügbaren Ressourcen.
•Klassischen PPS-Systemen liegt eine etwa 25 Jahre alte Technologie zugrunde, die den Anforderungen des modernen Wirtschaftslebens nicht mehr gerecht wird. Eine Supply Chain läßt sich grob in Make-, Resource- und Deliver-Prozeß aufteilen. Im Make-Prozeß müssen simultan Bedarf, Kapazität und Material einander gegenübergestellt werden. Das können herkömmliche PPS-Systeme nicht.
•SCM ergänzt ERP und widerspricht ihm nicht. Die Ziele von ERP und SCM sind dieselben: Das Unternehmen soll schnell und schlank sein sowie kostengünstig bei guter Qualität fertigen. Der Unterschied liegt darin, daß ERP-Systeme sich mehr auf die innerbetriebliche Organisation beziehen und SCM-Systeme auf die Kommunikation und Abstimmung mit anderen Unternehmen abzielen. Ein SCM-System kann ohne Infrastruktur, ohne ein ERP-System letzten Endes nicht arbeiten. Die Anwender müssen Stamm- und Planungsdaten, Wiederbeschaffungszeiten sowie Kapazitätsdaten hinterlegen, um vernünftig planen zu können.
•Eine Supply Chain darf nicht innerbetrieblich betrachtet werden, sondern muß auf Zulieferer ausgeweitet werden. Auch kleinere Zulieferer mit weniger als 100 Mitarbeitern sind in diese Lieferkette zu integrieren. Manche Hersteller setzen auf das Konzept des Single-Sourcing. Für ein Teil wird ein einziger Lieferant gesucht und mit diesem ein virtuelles Unternehmen gebildet. Beide Partner bleiben rechtlich unabhängig, arbeiten aber wie Abteilungen eines einzigen Unternehmens zusammen. Die Technologie SCM führt zu mehr Gleichberechtigung zwischen Lieferanten und Abnehmer. Die Aufgaben von SCM sind, die richtigen Informationen verschiedener ERP-Systeme austauschbar zu machen. Bei Engpässen hilft ein SCM-System, Alternativen aufzuzeigen.
•Es müssen nicht notwendigerweise ERP- und SCM-Systeme vom selben Hersteller kommen. Oft bezieht ein einziges Unternehmen seine eigenen Daten aus vielen unterschiedlichen innerbetrieblichen PPS- und BDE-Systemen. Gefragt ist dann eine Architektur, die das Zusammenarbeiten der Systeme verschiedener Hersteller ermöglicht. Normen sind dabei nicht notwendig.
•SCM in Verbindung mit Internet ist ein Ansatz, der kollaboratives Planen in Echtzeit ermöglicht. Ein Liefertermin läßt sich direkt zusagen. Bestände in der Produktion lassen sich reduzieren. Die Anbieter von SCM-Software treiben die Integration von SCM in die Internet-Welt mit großem Einsatz voran.
SCM-Markt: 50 % Wachstum
(ch) Nach Einschätzung der Unternehmensberatung AMR Research lag das Volumen des Weltmarktes für Supply Chain Management 1998 bei 3 Mrd. US$ nach 1,8 Mrd. US$ im Vorjahr. Die Marktforscher erwarten jährlich ein Wachstum von 50% bis ins Jahr 2002, was einem Volumen von 13,6 Mrd. US$ entspräche. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt der industriellen Anwendungssysteme wie ERP und SCM wird nach Schätzungen um 36% auf 72,6 Mrd. US$ wachsen. Für die Anwender von SCM-Software sollen Einsparungen in Milliardenhöhe entstehen: Bei einer Benchmarking-Studie unter 90 Diskret- und 75 Prozess-Fertigern, die gemeinsam einen Umsatz von 150 Mrd. US$ darstellen, ermittelte die Unternehmensberatung Pittiglio Rabin Todd & McGrath (PRTM) Einsparungen allein bei den Logistikkosten von über 2 Mrd. US$ durch den Einsatz von SCM-Lösungen. In der Untersuchung zeigte sich, daß die Besten einer Branche gegenüber den „durchschnittlichen“ Unternehmen 3-6% auf Umsatzbasis besser dastehen. Die Branchenbesten brauchen weniger als die Hälfte des Lagerbestandes der „durchschnittlichen“ Konkurrenz.
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