(gfh) Zu den Risiken der Globalisierung gehört aus dem Blickfeld der Klein- und Mittelunternehmen die Abwanderung der traditionellen Abnehmer ins Ausland, für die sich in dem gewohnten Umfang kein Ersatz finden läßt. Wo sich theoretisch der Schritt in die Globalisierung unternehmen ließe, sind die Mittelbetriebe aufgrund ihres schmalen Fundamentes den administrativen und finanziellen Wirren im jeweiligen Schwellenland existenziell ungleich stärker ausgesetzt. Schließlich sind die Management-Kapazitäten oft zu begrenzt, um landestypische Anforderungen aus dem jeweiligen Handels- und Steuerrecht zu erfüllen.
Unterdessen drängen sich den in Deutschland verbleibenden Betrieben zusätzliche Probleme auf. Die Globalisierung lockt ausländische Unternehmen verschiedender Größenordnung an, die aufgrund ihrer eigenen arbeitsrechtlichen und steuerlichen Standortvorteile hier den Wettbewerb verschärfen.
Während hierzulande durch die Globalisierung einerseits wirtschaftliche Erfolge mittels Expansion in neue Märkte verbucht werden, die sich in den Konzernbilanzen niederschlagen, ist andererseits der Wettbewerb unter den verbliebenen Unternehmen heftiger geworden, mit allen Konsequenzen, womöglich bis zur Firmenaufgabe. Gleichzeitig leidet der Standort Deutschland als Hochlohnland durch den Export von Arbeitsplätzen, für die sich auch durch innovative Tätigkeiten in Produktion und Dienstleistung kein gleichgroßer Ersatz finden läßt.
Die Chancen und Risiken der Globalisierung sollten vor allem in den mittelständischen Unternehmen nüchtern eingeschätzt werden. Unter dem Aspekt der Euro-Währung bedarf es zusätzlicher strategischer Entscheidungen über den mittel- und langfristigen Kurs der Firmenleitung. Das Loblied auf die Globalisierung enthält etliche dunkle Töne, gegen die sich nur mit Hilfe unternehmerischer Anpassungsprogramme ankommen läßt.
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