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Stürmische Zeiten

Enercon
Stürmische Zeiten

Ein Sturmtief liegt derzeit über der Windenergiebranche. Zu Projektverschiebungen und -stornierungen auf der Nachfrageseite kommt die massiv ausgebaute Fertigungskapazität der Hersteller. Der Einkauf bei Enercon ist ein strategischer Hebel, den Hersteller am Absatzmarkt besser zu positionieren.

Die Windenergiebranche und damit die Anforderungen an den Einkauf haben sich in den vergangenen 20 Jahren massiv gewandelt. Die Entwicklung bei den Windenergieherstellern hat sich innerhalb einer Rekordzeit von rund 30 Jahren ausgehend von oftmals Garagenfirmen über die Stufen Klein- und Mittelständler zu Industrieunternehmen mit Milliardenumsätzen entwickelt. Standen anfangs für den Einkauf noch die klassischen Tätigkeiten der reinen Beschaffung und Disposition im Vordergrund und galt es Lieferanten zu finden, die den bereits zu dem Zeitpunkt hohen Qualitätsanforderungen der Windenergieanlagen entsprachen und die das Potenzial der jungen Nischenindustrie erkannten. „Heute gilt es den kostenoptimierten Einkauf von hochtechnologischen Materialien und Komponenten durch strategische Lieferantenbeziehungen für die weltweiten Produktionsstandorte zu managen“, sagt Oliver Smidt, Einkaufsleiter bei der Enercon GmbH, Aurich.

Aktuell steht der Einkauf in einem besonderen Fokus, da die Absatzmarktsituation für Windenergieanlagen sehr angespannt ist. Leider haben sich große Erwartungen auf wichtigen Märkten auf dem Weltmarkt für viele Hersteller nicht erfüllt. Auch der euphorisch gestartete Offshore-Markt muss aktuell einige Projektverschiebungen und -stornierungen hinnehmen. Diese negativen Entwicklungen auf der Nachfrageseite treffen auf eine in den vergangenen Jahren massiv ausgebaute Fertigungskapazität der Hersteller. Verstärkt wird dieses Ungleichgewicht durch die Finanzkrise in Europa, die die Investitionsmöglichkeit der Kunden noch weiter einschränkt. Neben diesen Einflussgrößen wächst die Anzahl der internationalen Wettbewerber. So engagieren sich große, gestandene Industriekonzerne, mit bisher anderen Produktionsschwerpunkten aus Asien aber auch neugegründete Unternehmen mit Eigenentwicklungen am Herstellermarkt.
Diese Faktoren bedingen einen sehr harten Preiskampf, dem sich die etablierten Marktgrößen, wie zum Beispiel Enercon stellen müssen. Der Einkauf ist dabei mit seiner Kompetenz, seinem Know-how und dem qualifizierten Lieferantennetzwerk der gesamten Supply Chain ein strategischer Hebel zur Positionierung des Unternehmens am Absatzmarkt. Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung der Einkaufsprozesse und Einkaufsstrategien mit einem langfristig orientierten Lieferantenmanagement ist bereits eine gute Ausgangsbasis für das Abschöpfen von Optimierungspotenzialen gelegt aber es gilt, neue Ansätze zu finden. Dazu zählen zum Beispiel E-Auctions. Ferner gilt es, bestehende Instrumente zu optimieren, zum Beispiel E-Commerce und funktionierende Strategien auszubauen, zum Beispiel Global Sourcing. Da es sich bei Windenergieanlagen um hochtechnologische Produkte handelt, ist die Vernetzung zu den technischen Schnittstellen zur Realisierung von Kostensenkungen dringend nötig. Hier hat sich eine standardisierte Zusammenarbeit in beide Richtungen als Erfolgsmodell erwiesen. Zum einen muss der Einkauf frühzeitig in den Entwicklungsprozess eingebunden werden, um bereits bei der Festlegung der kostenentscheidenden Parameter eigenes Know-how oder das des Lieferanten einbringen zu können. Gleichzeitig muss sich die Technik darauf verlassen können, dass bei technischen Themen ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht und Neuerungen zeitnah realisiert werden.
Auch beim wichtigen Thema Global Sourcing ist zur Wahrung der Qualitätsanforderungen ein gemeinsames Vorgehen von Einkauf und Technik notwendig. „Die Aufgabe des Einkaufs hier, ist die Märkte nach potenziellen Lieferanten zu analysieren und geeignete Kandidaten zur technischen Qualifizierung vorzustellen“, so Smidt. Gleiche Konzentration liege auf der Schnittstelle zur Logistik, da immer die „Landed Cost“ das Entscheidungskriterium sind. Somit ist für alle Warengruppen der effektivste und damit kostengünstigste Transport zu gewährleisten.
In diesen stürmischen Zeiten ist der Einkauf besonders gefordert, die spezifizierte Qualität auf internationalen Beschaffungsmärkten unter Wahrung der Versorgungssicherheit zu kostenoptimierten Preisen zu beschaffen.
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