Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Working Capital Performance deutscher Großunternehmen im Geschäftsjahr 2016 negativ entwickelt: Die in der aktuellen REL-Studie analysierten 132 produzierenden deutschen Unternehmen wiesen 2016 eine Kapitalbindungsdauer (Cash Conversion Cycle, CCC) von durchschnittlich 48,2 Tagen gegenüber dem Vorjahr mit 46,3 Tagen auf.
Die in der Studie untersuchten 25 produzierenden DAX-Unternehmen verschlechterten 2016 ihren CCC-Wert sogar von 49,7 Tagen (2015) auf 55 Tage und wiesen damit im Vergleich zum gesamten deutschen Unternehmensdurchschnitt eine um 6,8 Tage höhere Kapitalbindungsdauer auf.
Insgesamt, das ergab die aktuelle Working-Capital-Studie von REL (ein Unternehmen der Hackett Group), in der 1000 europäische Unternehmen (ohne Finanzsektor) untersucht wurden, liegen rund 1046 Mrd. Euro an Liquiditätspotenzial brach – 2015 waren es dazu im Vergleich noch knapp rund 981 Mrd. Euro.
Paul Moody, REL Managing Director DACH: „Die europäischen Unternehmen bezahlten 2016 ihre Rechnungen überwiegend im Schnitt nach 72,0 Tagen, die deutschen Unternehmen bereits nach 56,5 und DAX-Unternehmen nach 57,0 Tagen. Ein weiterer, wichtiger Faktor: Die deutschen Unternehmen stehen in Europa einzig da, was die Mischung der sehr kapitalintensiven Produktion und die Fertigungstiefe angeht. Das aber bedingt auch eine intensive und auf größere zeitliche Reichweite ausgelegte Lager- und Vorratswirtschaft, die mehr und länger Kapital bindet.“ sas