Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex gab den zweiten Monat in Folge leicht nach und entfernte sich weiter vom Rekordwert Ende des ersten Quartals. Mit 64,4 Punkten (April 66,2) notierte der Index aber auch im Mai in der Wachstumszone.
Obwohl im historischen Vergleich immer noch kräftig, schwächten sich die Produktionszuwächse gegenüber April doch merklich ab. Mehr und mehr Unternehmen meldeten Unterbrechungen oder sogar Stillstände in der Produktion aufgrund von Materialmangel. Am stärksten davon betroffen war der Investitionsgüterbereich.
Ähnlich sah es beim Auftragseingang aus. Auch hier notierte der Index deutlich im Wachstumsbereich, signalisierte aber das geringste Plus seit drei Monaten. Die Mehrheit der befragten Unternehmen verzeichnete erneut einen Anstieg der Nachfrage im In- und Ausland. Gleichzeitig wiesen viele Befragte darauf hin, dass die weitverbreiteten Lieferengpässe auch bei Kunden zu Produktionsstopps und damit weniger Neuaufträgen führte. Da die Auftragseingänge nach wie vor die Produktionskapazitäten übersteigen, stapelten sich die unerledigten Aufträge den dritten Monat in Folge mit Rekordrate. Und auch die Fertigwarenlager schrumpften ein weiteres Mal deutlich.
Trotz der nahezu rekordverdächtigen Ausweitung der Einkaufsmenge gingen die Bestände an Vormaterialien abermals deutlich zurück, was teilweise an den erheblich längeren Lieferzeiten lag.
Bei der Einschätzung ihrer Produktionsniveaus binnen Jahresfrist zeigten sich die Einkaufsmanager erneut äußerst optimistisch. Demnach rechnet die Mehrheit damit, dass die Nachfrage weiter anziehen wird, sobald die Covid-19-Beschränkungen aufgehoben werden und sich die Liefersituation entspannt. (sd)