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Vom Bau der Ameise

Jungheinrich
Vom Bau der Ameise

Was kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gewissermaßen in der Hinterstube begann, entpuppte sich als clevere Geschäftsidee: Das hieraus entstehende Unternehmen Jungheinrich revolutionierte die Lagerhaltung und entwickelte sich über die Jahre zu einem der internationalen Top-Player der Flurförderzeug-Branche.

Als Jungheinrich vor nunmehr 51 Jahren offiziell gegründet wurde, hatte es bereits ein Stück Geschichte zurückgelegt. Dr. Friedrich Jungheinrich konstruierte bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg seinen ersten – von Hand gezogenen – Hubwagen. Da es (noch) keine eigene Produktion gab, fertigten kleine Handwerksbetriebe aus dem Umland das, was Jungheinrich am Reißbrett entwarf.

In der so genannten „selbständigen Maschinenabteilung“ unter dem Dach des väterlichen Betriebes entwickelte Jungheinrich fleißig weiter. Ein Jahr nach der Währungsreform stellt er der Fachwelt einen Elektro-Plattform-Hubwagen vor. Dabei handelte es sich um ein Flurförderzeug, das nicht nur heben, sondern auch fahren konnte. Diese Pionierleistung bildete die Keimzelle seines späteren Unternehmens.
1953: Erster Elektro-Vierrad-Stapler „Ameise 55“
Als sich Dr. Friedrich Jungheinrich entschloss, die Fabrikation durch die Gründung der H. Jungheinrich & Co. Maschinenfabrik auszugliedern, waren bereits wesentliche Weichen in ein neues Zeitalter für die Flurförderzeuge gestellt. Mit dem Antriebsteil der deichselgeführten Elekro-Hubwagen waren sowohl der erste Plattformstapler als auch der erste deichselgeführte Schlepper nach dem Baukastenprinzip ausgerüstet. Dieses sollte dem Unternehmen als wichtiges Hilfsmittel der Rationalisierung wesentliche Impulse geben.
Bereits im ersten Jahr seines Bestehens konnte das Unternehmen 179 Fahrzeuge ausliefern und einen Umsatz von 1,5 Mio. DM erwirtschaften. Waren zu Beginn seiner Gründung in der Hauptsache nur Hubwagen und Plattformstapler im Programm, hat sich das Unternehmen vom Flurförderzeughersteller zum produzierenden Logistikdienstleister gewandelt. Jungheinrich bietet heute umfassende Lösungen für alle logistischen Aufgaben.
Doch noch einmal ein Schritt zurück: 1957 wurde in Hamburg-Wandsbek der Grundstein für den Neubau des Montagewerkes sowie der noch heute an diesem Ort befindlichen Unternehmenszentrale gelegt. Seinerzeit übertraf der Auftragsbestand die Produktionskapazitäten um ein Vielfaches. Die Zuwachsraten erreichten annähernd die 100-Prozent-Marke. Das Unternehmen bewies auch in diesem Zusammenhang Weitblick: Neben den Gabelstaplern wurde nun auch das Geschäft mit der Lagereinrichtung ausgebaut. Das Regal wurde zu einem wichtigen Bestandteil des Produktionsprogramms. Erst ein Vierteljahrhundert später wurden Partnerfirmen mit der Produktion dieser Ergänzungskomponenten beauftragt. Das Systemgeschäft mit Flurförderzeugen, Regalanlagen und umfassender Beratung blieb.
Bereits in den Fünfzigerjahren setzte man auf raumsparende Geräte. 1956 erlangte der Schubmaststapler Retrak die Marktreife. Dieses Kernprodukt revolutionierte, gemeinsam mit den Hochregalstaplern, seit Ende der 60er-Jahre die Lagerhaltung beträchtlich.
Ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung wurde 1990 vollzogen. Die Gesellschafter beschlossen, ihr Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft zu überführen. Die Umwandlung erwies sich als richtiger Schritt. 1994 hielt die Staplerwelt den Atem an: Jungheinrich erwarb die Steinbock Boss und Boss Group/GB und integrierte sie erfolgreich.
Was kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Tüftelei im Hinterzimmer eines deutschen Ingenieurs begann, bringt heute etwa 9.000 Menschen weltweit Lohn und Brot. sas
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