Vom Besitzen zum Nutzen

Das Thema Mobilität ist spannend wie nie zuvor: Carsharing wird immer wichtiger und Elektroautos gelten als vielversprechende Zukunftstechnologie. Dies bestätigt laut einer Bitkom-Studie auch jedes zweite deutsche Industrieunternehmen. Beim kürzlich von der Beschaffung aktuell ausgerichteten Roundtable-Gespräch zum Thema „Neue Wege im Fuhrparkmanagement“ kamen ähnliche Erkenntnisse zu Tage. In der Experten-Runde (lesen Sie die Diskussion ab Seite 61) war der Tenor eindeutig: die Zukunft im Fuhrparkmanagement wird digital sein und sich vom Besitzen zum Nutzen verändern. Die Mobilität an sich wird ferner ein flexibles System werden und an Komplexität zunehmen. Wie auch Carsharing und Bikesharing zeigen, geht die Tendenz in Sachen zukünftiger Mobilitätsmodelle eindeutig in Richtung „teilen statt besitzen“.

Der zur Verfügung stehende Raum wird aufgrund steigender Bevölkerungszahlen zum kostbaren Gut. Der Ansatz „Nutzen statt besitzen“ findet – unserer Diskussion zur Folge – auch bei Unternehmen verstärkt Anklang. Junge Mitarbeiter legen neben einem Firmenwagen einen immer stärkeren Wert darauf, ob ein Unternehmen flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Modelle oder auch ein Sabbatical anbietet. Diese Themen seien heute von einem immer höheren Stellenwert.

Die Urbanisierung bestimmt des Weiteren die Mobilität vieler Menschen immer mehr. Seit 2008 leben global betrachtet mehr Menschen in Städten als auf dem Lande, mit steigender Tendenz. Europa ist hinsichtlich der Urbanisierung sogar Vorreiter. Bei uns in Deutschland leben bereits drei von vier Menschen in der Stadt. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 70 Prozent der Weltbevölkerung um das Jahr 2050 in Metropolen und Städten oder urbanen Ballungsgebieten (inklusive Slums) leben wird. Die Menschen werden auf die Verbesserung und Planung des urbanen Verkehrs mehr und mehr Einfluss nehmen. Dies geschieht durch zahllose Graswurzelbewegungen, Aktionsbündnisse und Initiativen. Die Macht von Social Media trägt ihr übriges dazu bei.