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Wachstumsbranchen weltweit

Bfai-Umfrage
Wachstumsbranchen weltweit

Wachstumsbranchen weltweit
Telekommunikation und Informationstechnik stehen auch 1998 wieder an der Spitze bei den Wachstumsbranchen weltweit. Dicht dahinter finden sich mit der Fahrzeugproduktion, der Chemie und dem Maschinenbau drei klassische deutsche Exportbranchen. Dies geht aus einer jetzt zum zweiten Mal durchgeführten Umfrage der Bundesstelle für Außenhandelsinformation (Bfai) hervor. Ihre Auslandskorrespondenten haben für 46 Länder vor Ort die wichtigsten Wachstumsbranchen und die am stärksten expandierenden Importmärkte 1998 ermittelt. Auf Fahrzeuge, Chemie, Maschinen und Elektrotechnik, wozu als Teilbereiche auch die Telekommunikation und Informationstechnik zählen, entfallen rund 60% der deutschen Ausfuhr. Mit guten Absatzaussichten rechnen die Bfai-Experten auf den Märkten in Westeuropa, Nordamerika und Osteuropa.

Telekommunikation
Gesetzliche Rahmenbedingungen, die bislang den freien Wettbewerb in dieser Branche verhinderten, werden zunehmend abgebaut. Einen fortschreitenden Reifeprozeß durchlebt der Markt für Mobiltelefone. Zum Jahreswechsel 1997/98 waren weltweit rund 200 Mio. Personen „unterwegs“ erreichbar. Im Jahr 2004 könnte es ebenso viele Handies wie herkömmliche Telefone geben.
Informationstechnik
Trotz der Finanzkrise sehen sich Japan und einige Tigerstaaten des fernen Ostens als die Schlüssellieferanten in der Informationstechnik. Dabei setzen die Asiaten auf die Produktion von elektronischen Bauelementen, die als „Trumpfkarte“ im Exportgeschäft gezogen werden soll.
1997 wurden in China 40% mehr PCs als 1995 verkauft. Taiwan konkurriert mit Korea bei der Fertigung elektronischer Bauelemente.
Bis 1999 rechnet Taiwan mit rund 3 Mio. ans Internet angeschlossenen Haushalten. Der weltweite Marktanteil Asiens an der Informationstechnik beträgt 25%. Bis zum Jahr 2000 sollen auf diesem Kontinent 28,5 Mio. Internetanschlüsse vorhanden sein. Derzeit sind es 4 Mio. Nutzer.
In den USA schrumpfen die Gewinnmargen bei PCs der Preisklasse bis 100 US$ infolge des Preiswettbewerbs.
Fahrzeugbau
Die größten Automärkte der Welt, USA und Westeuropa, erfreuen sich guter konjunktureller Rahmenbedingungen. Mit dem Aufschwung in Osteuropa tut sich ein großer Absatzmarkt auf.
Internationale Hersteller bauen Produktionsstätten in kostengünstigen Ländern auf, um von dort die gesamte Region zu beliefern. Diese Entwicklung war typisch für Lateinamerika, sie läßt sich zunehmend in Afrika und Osteuropa beobachten. In Osteuropa sind massive Investitionen westlicher und asiatischer Autobauer noch nicht abgeschlossen, die Nähe zu den neuen Autofabriken lockt immer mehr Zulieferer an.
In Asien werden Investitionen gestoppt und Produktionsstätten geschlossen. Exportsteigerungen sind nicht zu erwarten, weil die Konkurrenz in Europa und den USA stark ist, obwohl aufgrund der Währungsabwertungen Preisvorteile asiatischer Anbieter möglich wären.
Besonders in Afrika, Lateinamerika und Osteuropa boomt die Nutzfahrzeugindustrie, da sich hier im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs die Handelsströme ausweiten und Transportmittel dringend benötigt werden.
Maschinenbau
Anhaltendes Wirtschaftswachstum in vielen Weltregionen beschert dem Maschinenbau volle Auftragsbücher. Dies gilt besonders für Nordamerika und Westeuropa. Für Asien wird erwartet, daß im Zuge der Finanzkrise durch die drastische Abwertung der Landeswährungen klassische Exportindustrien, wie etwa die Textilindustrie, ihre Ausfuhren ankurbeln können und in Maschinen und Anlagen investieren. Japan, die Volksrepublik China und Thailand zählen 1998 zu den Wachstumsmärkten. Probleme dürften Anbieter von Großanlagen bekommen, da umfangreiche Projekte wegen der Krise storniert oder aufgeschoben wurden.
Regionale Entwicklungen
Der IWF erwartet in Asien nach einer Durststrecke von rund zwei Jahren wieder jährliche Wachstumsraten von 6 bis 7%. Die deutsche Wirtschaft scheint von der Asienkrise gering betroffen zu sein: 1998 soll sich das Wachstum des Bruttoinlandproduktes um nur 0,25% verringern.
Das Bruttoinlandsprodukt vieler lateinamerikanischer Länder wird 1998 weiter wachsen, wenn auch, ausgelöst durch die Verflechtungen mit den Finanzmärkten Asiens, in abgeschwächter Form. In Lateinamerika werden Maschinen- und Anlagenimporte zum Ausbau der Kapazitäten und zur Modernisierung der Produktion in den Wachstumsbranchen Rohstoffgewinnung, Bau- und Energiewirtschaft benötigt. Von den Industriezweigen Fahrzeugbau, Chemie und Textil/Bekleidung/Leder gehen Impulse für die Maschineneinfuhr aus. Zahlreiche Telefongesellschaften, die sich in allen betrachteten Ländern im zunehmend freien Wettbewerb befinden, kündigen für 1998 umfangreiche Käufe von Nachrichtentechnik an. (ch)
Die Zusammenfassung der Umfrage ist für 28 DM bei der Bundesstelle für Außenhandels-information (Bfai), Köln, erhältlich. Fax: 02 21/20 57-2 12
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