Startseite » Einkauf »

Warum sich Risikomanagement lohnt

Strategischer Einkauf
Warum sich Risikomanagement lohnt

Mit einem intensiven Risikomanagement können Unternehmen das Geschäftsergebnis verbessern, die Supply Chain stabilisieren, Qualität optimieren und die Reputation absichern. Insgesamt also ihre Wettbewerbsfähigkeit merklich stärken.

Das hat die neue Studie einer auf den Einkauf spezialisierten Unternehmensberatung ergeben. Für mehr als 80 Prozent der 52 befragten Einkäufer spielt dabei das Management von Versorgungs- und Qualitätsrisiken eine zentrale Rolle. Allerdings schätzt jeder zweite das eigene Risikomanagement als noch nicht ausreichend ein.
Die Berater befragten Einkaufsleiter verschiedener Branchen (Maschinenbau, Konsumgüterindustrie, Handel, Baugewerbe, Chemie und Pharma) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 52 Entscheider aus Einkauf, Geschäftsführung und Supply Chain Management gaben Auskunft. Die Mehrheit der teilnehmenden Unternehmen gab einen Jahresumsatz von 100 bis 500 Millionen Euro jährlich an.
Die Teilnehmer halten demnach Risikomanagement für wichtig oder sehr wichtig. Fast alle sind der Meinung, dass Risikomanagement im Einkauf ein Schlüssel zur effektiven Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist. Etwa zwei Drittel sind zudem überzeugt, dass sich mittels Risikomanagement das Geschäftsergebnis optimieren lässt. Und auch die eigene Reputation kann laut 46 Prozent der Teilnehmer verbessert werden, wenn die Beschaffung durch ein geeignetes Risikomanagement verantwortungsvoller gestaltet wird.
Die Bedeutung des Risikomanagements hat insbesondere in den vergangenen drei Jahren stark zugenommen. Bei fast allen ist der Stellenwert hoch oder sogar sehr hoch. Das ist kein Wunder – was als Risiko gilt, kann schnell für negative Schlagzeilen und sinkende Umsätze sorgen, in der Konsumgüter- ebenso wie in der Investitionsgüterindustrie oder bei Zulieferern.
Eine Störung tritt oft nur auf, weil unter Kosten- und Innovationsdruck ein großer Teil der Wertschöpfung auf Zulieferer übertragen wurde. Fällt ein Schlüssellieferant aus oder liefert Falsch- oder Fehlmengen hat das erhebliche Auswirkungen auf die nachgelagerte Supply Chain. Häufig sinken im Anschluss Umsatz und Unternehmensgewinn. Auch die Reputation der betroffenen Unternehmen kann bei steigenden Beschaffungsrisiken leicht sinken. So zeigt der Fall Foxconn, wie widrige Arbeitsbedingungen bei Zulieferern das Image des beschaffenden Unternehmens gefährden können.
Über drei Viertel der befragten Unternehmen managen aktiv ihre Risiken entlang der Supply Chain. Die Unternehmen haben dabei besonders Versorgungs- und Qualitätsrisiken im Blick. 83 Prozent der Unternehmen halten die Minimierung von Versorgungsrisiken, 77 Prozent die Minimierung von Qualitätsrisiken für sehr relevant. Compliance- und Nachhaltigkeitsrisiken stehen ebenfalls an vorderer Stelle, gefolgt von der Sicherstellung der Innovationsfähigkeit von Zulieferern. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen halten auch die Verhinderung von Lieferantenausfällen für sehr wichtig. Dies zeigen auch die eingesetzten Maßnahmen zum Risikomanagement.
Über die Hälfte der befragten Unternehmen bewerten ihre Lieferanten regelmäßig hinsichtlich deren Risikopotenziale. In der Regel konzentrieren sie sich dabei auf die Schlüssellieferanten und ausgewählte Kriterien wie Reklamationsquote, Liefertreue, Lieferanten-audits, Bonitätskennziffern, Bilanzkennzahlen und Wettbewerbssituation. Entscheidend ist, aussagekräftige Bewertungskriterien zu verwenden. Dazu gehören beispielsweise auch die Situation auf dem Beschaffungsmarkt, Währungskurs- und Rohstoffpreisentwicklungen, Innovationsfähigkeit der Lieferanten, Verflechtungen der Lieferanten mit anderen Kunden und Zulieferern sowie die Einhaltung ökologischer, ethischer oder sozialer Standards und von Gesetzen. 94 Prozent der Befragten sind überzeugt, durch ein geeignetes Risikomanagement soziale und ethische Standards gewährleisten zu können.
(Unser Bild zeigt einen Eisberg, klassisches Risiko aller Seefahrer. Entnommen von der Website http://millisglashaus.blogspot.de/2010_08_07_archive.html mit persönlichen Eindrücken von Kreuzfahrten. Vielen Dank!) dz
Unsere Webinar-Empfehlung
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 3
Ausgabe
3.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de