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„Wir wollen preiswerter sein als andere“

Michael Mews, Chief Sales Officer (CSO), Postcon
„Wir wollen preiswerter sein als andere“

„Wir wollen preiswerter sein als andere“
Michael Mews, Chief Sales Officer bei Postcon (Bilder: Postcon)
Postcon ist der größte alternative Briefdienstleister in Deutschland mit einem Marktanteil von rund zehn Prozent. Wir haben mit Michael Mews, Chief Sales Officer (CSO) über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen sowie über seine Visionen gesprochen.

Beschaffung aktuell: Herr Mews, wie ist die aktuelle Lage auf dem Markt der Briefdienstleistung?

Michael Mews: Nach den Zahlen der Bundesnetzagentur liegt das Briefvolumen in Deutschland derzeit bei rund 16 Milliarden Sendungen pro Jahr. Postcon hat daran inzwischen einen Marktanteil von rund zehn Prozent. Die Volumen auf dem deutschen Biermarkt sind stabil. Entgegen den Erwartungen haben E-Mail und De-Mail den klassischen Brief nicht ersetzt. Noch immer bevorzugen über 80 Prozent der Unternehmen und Behörden in Deutschland den klassischen Geschäftsbrief. Höherwertige, adressierte Werbesendungen wachsen außerdem spürbar.
Beschaffung aktuell: Was für Herausforderungen gilt es zu bewältigen?
Mews: Wir streben die Preisführerschaft im Briefmarkt bei gleichzeitiger Erfüllung unseres Leistungsversprechens an – und das zu jeder Zeit im Jahr. So können unsere Kunden von guten Konditionen und zuverlässigen Leistungen profitieren. Auch die weitere Stärkung der Mail Alliance als Deutschlands führendes Netzwerk im alternativen Briefmarkt ist eines unserer erklärten Ziele. Daran arbeiten wir, um letztendlich weitere Briefmengen zu gewinnen und unseren Marktanteil auszubauen
Beschaffung aktuell: Wie sind die Teile des Kuchens im Markt Briefdienstleistung verteilt?
Mews: Knapp 90 Prozent Marktanteil liegen beim Marktführer. Damit ist die Brieflogistik wohl der einzige bedeutende Wirtschaftsbereich, in dem ein einziger Anbieter eine so herausragende Position hat. Umgekehrt heißt das aber auch, dass durchaus noch viel Luft nach oben ist, weitere Briefmengen von Geschäftskunden zu gewinnen.
Das gelingt uns bereits sehr gut: Wir sind der größte alternative Briefdienstleister in Deutschland. Und wir spüren eine deutlich erhöhte Wechselbereitschaft. Sicherlich haben die mehrfachen Portoerhöhungen des Marktführers ihren Teil dazu beigetragen. Genauso wichtig ist aber auch, dass wir bei den Leistungen punkten können, neben dem Portopreis als weiterhin wichtigstem Wechselgrund. Große Unternehmen, die teils mehrere Millionen Sendungen im Jahr verschicken, sprechen uns aktiv an. Das freut uns natürlich.
Beschaffung aktuell: Wie stellen Sie sich auf, um gegen den Branchen Primus Deutsche Post Marktanteile zu holen?
Mews: Wir werden unseren erfolgreichen Weg konsequent fortsetzen, Geschäftskunden gute und günstige Versandlösungen für ihren individuellen Bedarf anzubieten. Ein Fokus liegt weiterhin auf dem Ausbau der Bestandskunden. Hinzu kommt, dass wir den regionalen Mittelstand in Nordrhein-Westfalen verstärkt ansprechen, um so auch unsere „letzte Meile“, die eigene Zustellung, zu stärken. Kundenorientiert, verlässlich, innovativ und leidenschaftlich.
Beschaffung aktuell: Was kann Postcon besser als seine Marktbegleiter?
Mews: „Gut. Günstig. Postcon.“ lautet unser Leistungsversprechen. Was nichts anderes heißt, als dass wir preiswerter sein wollen als andere – unter Einhaltung unseres Kundenversprechens. Das gelingt uns offensichtlich gut, wenn wir unsere Vorteile voll ausspielen. Neben dem günstigen Briefporto profitieren Geschäftskunden von unserer Zuverlässigkeit, einer bundesweiten Zustellung und hoher Transparenz. Ob wir nun über den Massenversand von Geschäfts- und Transaktionspost oder über adressierte Mailings sprechen. Regional, national und international.
Beschaffung aktuell: Wie stark sollte Ihrer Meinung nach der Gesetzgeber den Markt regulieren, um die marktbeherrschende Stellung der Post entgegenzuwirken? Gibt es hier Nachholbedarf?
Mews: Wir bei Postcon wollen keine Regulierung. Im Gegenteil: Wir sind für fairen, freien und leistungsstarken Wettbewerb. Denn Wettbewerb schafft Wahlfreiheit. Deshalb wünschen wir uns transparente Leistungen, Preise und Konditionen am Briefmarkt. Um die Liberalisierung sicherzustellen, sprechen wir uns für ein umfassendes Monitoring durch eine neutrale Institution aus. Eine Markttransparenzstelle könnte so eine Institution sein, betrieben vom Bundeskartellamt und der Bundesnetzagentur. Was im Energiesektor und bei Benzinpreisen erfolgreich läuft, kann auch für den Briefmarkt funktionieren, wenn Fehlverhalten sanktioniert würde. Auf politischer Ebene hat der Bundesverband Briefdienste diese Aufstellung ins Gespräch gebracht und ist bei den zuständigen Bundesministerien und bedeutenden Wirtschaftsverbänden durchaus auf offene Ohren gestoßen.
Beschaffung aktuell:  Wie hat Postcon das vergangene Geschäftsjahr abgeschlossen?
Mews: Wenn wir aber sagen, dass wir uns ganz ordentlich entwickelt haben, dann ist das sicherlich ein Indiz. Wir wissen aber auch, dass wir noch einige Herausforderungen vor uns haben. Darüber sprechen wir in der Öffentlichkeit nicht. Wir arbeiten lieber daran, unsere ambitionierten Ziele zu erreichen.
Beschaffung aktuell: Was sind Ihre Visionen und Ziele, wo steht Postcon in zehn Jahren?
Mews: Wir wollen natürlich weiter wachsen und unsere Position als führender alternativer Briefdienstleister ausbauen. Wir wollen Postcon konsequent als Preisführer im deutschen Briefmarkt etablieren. Und wir wollen das Beste für den deutschen Briefmarkt erreichen. Über 3500 direkte Mitarbeiter und 1900 Mitarbeiter über Beteiligungen teilen unsere Mission, die beste Post für unsere Kunden zu sein. Die Post für Profis.
Beschaffung aktuell: Herrr Mews, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Alexander Gölz, Redakteur Beschaffung aktuell.
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