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Wo der hinfährt, ist vorne

Jungheinrich: Weltweit erster Drehkabinenstapler
Wo der hinfährt, ist vorne

Der Trend in der Industrie geht zum Mehrfachpalettentransport, wie beispielsweise bei der einseitigen Lkw-Entladung mit zwei Gitterboxen übereinander. Hierdurch haben Staplerfahrer eine eingeschränkte Sicht nach vorn. Sie werden gezwungen, längere Strecken rückwärts zu fahren – mit allen negativen Begleiterscheinungen. Das Drehkabinenfahrzeug EFG D30 von Jungheinrich setzt hier neue Maßstäbe. Der Fahrer sitzt bei diesem Fahrzeug ergonomisch günstig, in Fahrtrichtung und mit freiem Blickfeld.

Jungheinrich startet das Jahr 2005 mit einem Knüller. Als erster Anbieter weltweit bringt das Hamburger Unternehmen einen elektromotorisch angetriebenen Gabelstapler mit einer drehbaren Kabine auf den Markt. Diese Staplerlösung, der EFG D30 – eine Weiterentwicklung der von Jungheinrich im Jahr 2000 vorgestellten „Future Truck-Studie“ – basiert auf einem Jungheinrich-Elektrostapler aus der 4-er-Baureihe mit einer Tragkraft von 3.000 Kilogramm. Der EFG D30 unterscheidet sich hauptsächlich durch die Drehkabine (D), die mit dem Multipilot um 30 Grad nach links sowie um 180 Grad nach rechts gedreht werden kann, von seiner „Mutter“, dem EFG 430. Derzeit befinden sich die ersten Fahrzeuge im Feldtest unter anderem bei einem bayrischen Automobilhersteller. Der Serienstart ist für April 2005 geplant.

Serienstart im April
Da der Trend zunehmend in Richtung Mehrfachpalettentransport sowie seitlicher Lkw-Entladung mit einer Lastaufnahme von bis zu vier Paletten bzw. Gitterboxen geht, ist dem Fahrer von Frontstaplern trotz Panorama-Hubgerüst immer häufiger die Sicht nach vorn versperrt. Rückwärtsfahren mit einer auf Dauer starken Belastung der Wirbelsäule war bisher unvermeidlich.
Auf die gesundheitliche Belastung weist auch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hin. Die Produktionsausfallkosten, hervorgerufen durch Arbeitsunfähigkeit auf Grund von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sowie des Bindegewebes, belaufen sich in Deutschland auf etwa 10,6 Mrd. Euro pro Jahr. Nahezu jeder vierte Ausfalltag ist, über alle Branchen gerechnet, auf diese Erkrankungen zurückzuführen. Das Drehkabinenfahrzeug kann dazu beitragen, dass in Zukunft ein Teil dieser Probleme vermieden werden kann.
Wird durch eine Last, etwa ein Großgebinde oder mehrere Gitterboxen übereinander, die Sicht nach vorn versperrt, kann der Fahrer mit dem Multipiloten die komplette Kabine bis zu 180 Grad drehen und den Stapler, mit der Last im Rücken, an ihren Bestimmungsort bringen.
Gleichzeitig fahren und drehen
Nach der Aufnahme der Last kann der Fahrer sofort losfahren und gleichzeitig die Kabine bis zu 90 Grad drehen. Diese Stellung bietet für kürzere und mittlere Fahrstrecken eine ausreichende und bequeme Sicht nach hinten – vergleichbar mit einem Schubmaststapler. Für die Fahrt über längere Strecken kann der Fahrer die Kabine bis zu 180 Grad drehen – wobei dies aufgrund der automatischen Umschaltung von Lenksinn und Fahrtrichtung nur bei stehendem Fahrzeug möglich ist. Ein Memory-System ermöglicht dem Bediener zudem, die Winkel seiner Wahl automatisch einstellen zu lassen. So haben sich in der bisherigen Praxis die Winkel von 90 Grad (seitlicher Sitz wie im Schubmaststapler) sowie 45 Grad (für den Ein- und Ausstieg) empfohlen.
In der Kabine findet der Fahrer allen Komfort eines modernen Gabelstaplers. Der Sitz ist luftgefedert. Das Lenkrad ist links, der Multipilot – der sämtliche Funktionen in einer Hand bündelt – rechts in die jeweilige Armlehne integriert. Die herunterklappbare linke Armlehne begünstigt ebenso wie die große, von oben einsehbare Trittstufe einen leichten und bequemen Ein- und Ausstieg. Das Fahrzeug kann offen oder beispielsweise für den Außeneinsatz mit einer rundum verglasten Kabine samt Heizung geliefert werden.
Drehstromtechnik – starke Leistung
Das Drehkabinenfahrzeug EFG D30 bietet die gleichen Vorteile wie alle seine „Verwandten“ in der Reihe der Elektrostapler aus dem Hause Jungheinrich. Durch den Einsatz der Drehstromtechnik erreicht das Gerät die Leistungen wie die verbrennungsmotorisch angetriebenen Gabelstapler.
Mit dem Fahrzeug, das weniger als 5.100 Kilogramm auf die Waage bringt, können Geschwindigkeiten bis zu 20 Kilometern pro Stunde realisiert werden.
Hinzu kommen hohe Umschlagleistungen durch Spitzenwerte beim Beschleunigen, Fahren und Heben. Durch einen optimalen Wirkungsgrad sowie eine effektive Energierückgewinnung werden lange Einsatzzeiten garantiert.
Batteriewechsel ohne Kran
Auch beim Batteriewechsel gibt es eine Neuerung. Er ist beim EFG D30 nun seitlich möglich, das heißt, ein Kran wird hierfür nicht mehr benötigt. Die Batterie ruht auf Rollen. Der Austausch kann mit einer einfachen Wechselvorrichtung geschehen und durch herkömmliche Deichselgeräte realisiert werden. Optional ist auch eine Wechselstation erhältlich.
Weitere Unterschiede zur herkömmlichen Elektrostapler-Baureihe liegen im Lenk- und Bremssystem. Das Lenksystem arbeitet elektro-hydraulisch nach dem Fly-by-wire-System. Gebremst wird, wie auch bei allen anderen Elektrostaplern, grundsätzlich regenerativ mit Rückspeisung der Energie in die Batterie. Jedoch ist die Bremse beim EFG rein elektrisch und besitzt drei Stufen:
  • regenerative Motorbremse mit Energierückgewinnung;
  • elektrische Gegenstrom-Bremse;
  • Nothalt durch einfallende Federspeicher-Lamellenbremse.
Das Drehkabinenfahrzeug besitzt ein Höchstmaß an aktiver Sicherheit. Durch Jungheinrich-CurveControl wird die Fahrgeschwindigkeit bei Kurvenfahrten automatisch reduziert. Dieses aktive Sicherheitssystem schließt – gemeinsam mit dem extrem niedrigen Fahrzeugschwerpunkt – Kippunfälle durch zu schnelle Kurvenfahrt nahezu aus. Ein weiteres Sicherheitsfeature bietet die automatische Feststellbremse. Durch sie wird ein unkontrolliertes Zurückrollen auf Steigungen vermieden.
Aktive Sicherheit für höhere Stabilität
Wie bei den herkömmlichen Elektrostaplern aus dem Hause Jungheinrich steuert und überwacht die BoardControl permanent alle Funktionen des EFG D30. Durch die Impulssteuerung wird ruckfreies Fahren, dynamisches Reversieren sowie millimetergenaues Positionieren bei gleichzeitig niedrigstem Energieverbrauch realisiert. Durch fünf individuell modifizierbare Arbeitsprogramme ist die Anpassung an jeden Einsatzfall des Gabelstaplers gewährleistet. sas
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