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Wo Wasser tabu ist

Trockeneisreinigung
Wo Wasser tabu ist

In vielen Industriebereichen ist Wasser zum Reinigen absolut tabu. Zum Beispiel in Schaltschränken und anderen Bereichen, wo Strom fließt. Hier bietet sich zum gründlichen Saubermachen Trockeneis an.

Wussten Sie, dass Imker Trockeneis während der instrumentellen Besamung von Bienenköniginnen nutzen? Ja, Trockeneis ist ein wahrer Wunderstoff, mit dem wir früh in Berührung kamen, wenn wir in jungen Jahren Diskotheken besuchten. Nicht nur in der Veranstaltungs- und Bühnentechnik, in Imkerei und Medizin, ist Trockeneis interessant, sondern auch in der Technik. Hier findet es Verwendung als Kühlmittel, beim Verschließen von Rohrleitungen, beim Fügen und beim Reinigen.

Und beim Reinigen verdient es die Bezeichnung Wundermittel wirklich. Das als feines Granulat gefertigte Eis wird dabei mit hoher Geschwindigkeit auf die verschmutzten Flächen (Motorraum, Fassade, Maschinen) geblasen, wodurch Fette, Öle und Trennmittel durch die Kälte hart und spröde werden und schließlich abplatzen. Vorteilhaft ist dabei, dass die Reinigung oft während des Produktionsbetriebes erfolgen kann, was Effizienzeinsparungen mit sich bringt.
Zur Reinigung mit Trockeneis gibt es spezielle Geräte. Ein neues Gerät hat jetzt erst die Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Winnenden, auf den Markt gebracht. Das neue Trockeneis-Strahlgerät IB 15/120 wird unter anderem zur Grundreinigung kompletter Werkzeugmaschinen und Produktionsanlagen verwendet und kommt in Kunststoff, Lebensmittel oder Holz verarbeitenden Betrieben sowie im Maschinenbau, in Druckereien, der Textil- und der Automobilindustrie zum Einsatz.
Beim Trockeneisstrahlen werden so genannte Trockeneispellets aus verfestigtem, –79 °C kaltem CO2-Schnee auf bis zu Schallgeschwindigkeit beschleunigt. Wenn sie auf die Verschmutzung treffen, bewirken die Temperaturdifferenz und die kinetische Energie, dass sie versprödet und aufbricht. Nachfolgende Partikel dringen in die Risse ein und sublimieren dort vom festen Aggregatzustand in den gasförmigen. Dies ist mit einer Volumenvergrößerung um den Faktor 700 verbunden; der Schmutz wird mikroskopisch abgesprengt. Maschinen, Formen, Fließbänder, Werkzeuge und Produktionsanlagen lassen sich auf diese Weise an Ort und Stelle reinigen. Eine Demontage ist in der Regel nicht erforderlich – das bedeutet kurze Stillstandzeiten. Da das Gerät zudem ohne Chemie arbeitet und sich das Strahlmedium buchstäblich in Luft auflöst, entfällt auch seine Entsorgung.
Beim IB 15/120 soll eine Vielzahl durchdachter Details für mehr Leistung und eine höhere Anwenderfreundlichkeit, wie der Hersteller schreibt. Die Luftführung des Geräts wurde strömungstechnisch so verbessert, dass das Strahlgut beinahe verlustfrei zur Düse befördert wird. Das führt ebenso zu einer deutlichen Steigerung der Reinigungsleistung wie die neu entwickelten Hochleistungs-Düsen für die Strahlpistole. Sie ermöglichen einen besonders gründlichen Abtrag der Verschmutzungen, die sich fast immer bereits mit einem Reinigungsdurchgang entfernen lassen. Damit können die Strahlarbeiten deutlich schneller als bisher durchgeführt werden. Über die elektrische Steuerung der Pistole lässt sich das IB 15/120 komfortabel an- und ausschalten. Wahlweise ist eine Pistolenvariante erhältlich, an der sich auch Druck und Eismenge regeln lassen.
Ein Vereisen des Geräts vermeidet zum einen der eingebaute Wasserabscheider, der die beim Strahlen verwendete Druckluft entfeuchtet. Zum anderen kann bei längeren Arbeitspausen der 40 kg Trockeneis fassende Behälter einfach auf Knopfdruck entleert werden. Praktisch ist auch das 6 m lange, fest installierte Erdungsseil: Es sorgt dafür, dass es bei nicht geerdeten Objekten zu keiner statischen Aufladung kommt und rollt sich nach Benutzung durch ein kurzes Ziehen automatisch auf.
Das Gehäuse und der Rahmen des IB 15/120 sind aus robustem Edelstahl gefertigt. Der tief gesetzte Schwerpunkt, große Transporträder und ein stabiler Schubbügel sorgen dafür, dass sich die 90 kg schwere Maschine vergleichsweise bequem zum Einsatzort bewegen lässt. Zubehöre wie Rund- und Flachstrahldüsen, Gabelschlüssel und Düsenfett sind griffbereit am Gerät untergebracht.
Eisverbrauch und Druck sind am Gerät von 30 bis 120 kg/h bzw. 0,2 bis 1,6 MPa (2-16 bar) variabel einstellbar; Kontrollleuchten zeigen auf einen Blick den Status der Funktionen wie Druck, Spannung und Dosierung an. Über das große Display lassen sich darüber hinaus Statistiken abrufen, zum Beispiel zum Verbrauch und zur Betriebsdauer. dz
Quellen:
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4.2024
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