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Worauf es bei unternehmensübergreifendem Supply Chain Management ankommt

Der Weg zur unternehmensübergreifenden Wertschöpfung
Worauf es bei unternehmensübergreifendem Supply Chain Management ankommt

Otto Wassermann

Die ERP-Idee
Vor knapp 30 Jahren kamen einige Entwickler aus dem badischen Walldorf auf die Idee, ein Gesamtpaket zu schnüren, das alle für ein Unternehmen nützlichen Software-Anwendungen enthält. Der Grundgedanke war die Optimierung von betrieblichen Abläufen.
Diese integrierten Lösungen, fortan Enterprise Ressource Planning Systeme genannt, umfassen Funktionalitäten der Kostenrechnung, Anlagenbuchhaltung und Lohn- und Gehaltsabrechnung ebenso wie zur Auftragserfassung, Produktionsplanung und Materialdisposition. Sie haben unser Wirtschaftsleben in den letzten Jahrzehnten entscheidend mitbestimmt.
Jahrelang wurde mit diesen Systemen gearbeitet und viele Dinge funktionierten auch. Was negativ auffällt, wenn man sich in Unternehmen umschaut, die ERP-Systeme nutzen, ist vor allem:
-Es gibt wenig tatsächlich zufriedene Anwender.
-Mehr als 95% des Materialdurchlaufes sind immer noch Liegezeiten.
-Engineering- und Gemeinkostenvorgänge sind in ERP-Systemen nicht erfasst, also nicht plan- und steuerbar.
-Im Gegensatz zu den Wertschöpfungsarbeitsplätzen – die stehen im Arbeitsplan – sind die tatsächlichen Kapazitätsbedarfe der Engineering- und Gemeinkosten-Arbeitsplätze auch nicht feststellbar.
-Die Leistungsprozesse sind durch mangelhafte Visualisierung wenig transparent.
-Die Systeme bieten kaum Simulationsmöglichkeiten.
-Da ERP-Systeme Planung mit Rückständen zulassen, werden alle Kapazitäts- und Materialbedarfe mangelhaft berechnet.
-Die Einführungsdauer dieser Systeme nimmt oft mehrere Jahre in Anspruch – von Return on Invest gar nicht zu reden.
Dies sind Tatsachen, die nachdenklich machen sollten. Zu allem Überfluss aber hat die Arbeitsweise mit ERP-Systemen bei den Anwendern eine bestimmte Sichtweise der betrieblichen Planung und Steuerung geprägt. Die etablierten Softwareprodukte konzentrieren sich auf die unternehmensinterne Informationsverarbeitung. Diese soll so effizient wie möglich erfolgen. Betrachtet man diese Systeme jedoch unter dem Aspekt der Tauglichkeit für den Collaborative Commerce, also der unternehmensübergreifenden Optimierung, sind es Suboptimierungen in den Supply Chains. Komplexe Prozesse und Abläufe über mehrere Unternehmen hinweg kann man so nicht steuern.
Die Idee einer prozessorientierten Unternehmenssoftware
Die geschilderten Missstände sind lange bekannt. Bisher fangen fortschrittliche Anwender die mangelnde Supply-Chain-Fähigkeit von ERP-Systemen in neuen Projekten so auf, dass ein Advanced Planning Tool, die „Way Supply Chain Simulation“, die vorhandene Unternehmenssoftware um die Planungs- und Steuerungsfunktionen ergänzt. Way holt sich dazu alle notwendigen Informationen aus dem datenführenden ERP-System und gibt sie nach Simulation und Optimierung der Prozesse bearbeitet zurück. Diese Kombination von ERP-System und SCM-Add-on ist eine sinnvolle Lösung im Supply Chain Management.
Langjährige Projekterfahrung und neuste Entwicklungen haben dazu veranlasst, den bisherigen Lösungsansatz weiterzudenken. Die Schnittstellen zwischen ERP-System und SCM-Tool bedingen Zeitverzögerungen und einen gewissen Integrationsaufwand. Die zunehmende Vernetzung unternehmensinterner und übergreifender Wertschöpfungsketten verlangt eine integrierte Unternehmenssoftware, die vollständig prozessorientiert arbeitet. Mit einem System, das sich auf alle ertragsrelevanten Abläufe konzentriert und alle administrativen, nicht zeitkritischen Vorgänge anschließend bedient, lassen sich auch unternehmensübergreifende Leistungsprozesse effizient steuern.
Mit einer solchen durchgängig Supply-Chain-fähigen Unternehmenssoftware lassen sich alle Potenziale ausschöpfen, die das Supply Chain Management birgt – wie zum Beispiel durch das Vermeiden doppelter Arbeitsgänge, überflüssiger Lagerhaltung oder unnötiger Eilbestellungen. Die unternehmensübergreifende Optimierung der kunden-, zeit- und ertragsrelevanten Abläufe wird endlich möglich.
Zusammen mit dem Partner Swiss-log hat die Wassermann AG diese Gedanken zu einem Produkt weiterentwickelt und zur CeBIT 2001 unter dem Namen „Highway“ erstmals eine derartige Software vorgestellt. Die Konzeption, die dem System zugrunde liegt, ist simpel: Der Anwender und damit der Prozess, der zur Leistungserbringung für den Kunden durchlaufen werden muss, steht im Mittelpunkt. Highway unterstützt die Synchronisation aller direkt prozessrelevanten Abläufe von der Bestellung bis zur Auftragserfüllung. Im Einzelnen kombiniert das Produkt die Supply-Chain-Management- Funktionalitäten der Wassermann Software „Way“ – wie Simulation, Ressourcen- und Kapazitätsplanung sowie Capable-to-promise – mit den prozessrelevanten Funktionen Auftragserfassung, Grunddatenverwaltung und Bestandsführung.
Der Blick des Supply Chain Managers ist mit Highway zunächst auf die gesamte Leistungskette, später auf einzelne Unternehmen oder Arbeitsgruppen, gerichtet. Die Supply Chain kann nun mit dem neuen Instrumentarium geplant, gesteuert und optimiert werden. Administrative Abläufe und die entsprechenden Applikationen und/oder Dienstleister werden mit den relevanten Daten versorgt. Das System kann um alle nicht direkt ertragsrelevanten Funktionen ergänzt werden zum Produkt „Highway.add“. Diese prozessorientierte Unternehmenssoftware mit integrierter Supply Chain Excellence löst ein ERP-System vollständig ab.
Konkreter Nutzen des Collaborative Commerce
Unternehmen sind in der Lage, mit Highway hochproduktive und flexible Supply- Chain-Partnerschaften aufzubauen. Hochproduktiv und flexibel deshalb, weil sich zum einen mit der Einsparung von Vorgängen und der Synchronisation der Abläufe unternehmensübergreifend die Durchlaufzeiten extrem verkürzen und zum anderen alle Teilnehmer der Leistungskette gleichzeitig auf veränderte Marktbedingungen reagieren können.
Insgesamt reduzieren sich die Kosten der gesamten Kette, da auch Gemeinkostenvorgänge und deren Arbeitsplatzkapazitäten plan- und optimierbar werden und der verbesserte Informationsfluss vorratstreibende Zieharmonika-Effekte oder Versorgungsabrisse verhindert. Alle unechten Gemeinkosten können in Einzelkosten umgewandelt und gesenkt werden. Kalkulationen über die komplette Supply Chain lassen sich somit realistischer durchführen.
Der Einsatz von Highway steigert die Wettbewerbsfähigkeit einer Supply Chain. Kleinere und mittelständische Unternehmen, die sich im Sinne von Collaborative Commerce zusammenschließen, sind wegen ihrer jetzt viel größeren Marktmacht in der Lage, mit Großunternehmen oder gar Konzernen noch erfolgreicher zu konkurrieren. Denn sie erhalten sich ihre Schnelligkeit, Flexibilität und Kundenorientierung.
Wege zum Aufbau einer Supply Chain Partnerschaft
Die einzelnen Produkte der neuen Softwarefamilie bieten Einzelunternehmen wie ganzen Supply Netzen die entscheidenden Voraussetzungen, ihre Geschäftsprozesse aktiv zu steuern und zu tunen. Dabei entscheidet der Anwender selbst, ob er sein aktuelles System ergänzen, kombinieren oder vollständig ersetzen möchte. Anwender werden mit diesen Lösungsvarianten in die Lage versetzt, jene Softwarelandschaft zu konfigurieren, die das beste Aufwand-/Nutzenverhältnis verspricht.
Die Produktidee von Highway mit ihrer durchgängigen Prozessorientierung unterstützt die erfolgreiche Steuerung von Einzelunternehmen und darüber hinaus insbesondere den Aufbau und die Optimierung unternehmensübergreifender Supply Netze. Wassermann und Swisslog geben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten an die Hand, ihre Potenziale auszuschöpfen:
•Für alle, die ihr aufwändig und kostenintensiv eingeführtes ERP-System erhalten wollen, bleibt die Way Supply Chain Simulation die sinnvolle Ergänzung zur vorhandenen Lösung. Wassermann bietet hier Schnittstellen zu allen gängigen ERP-Systemen.
•Highway empfiehlt sich besonders Unternehmen, welche die bewährten administrativen Funktionen ihres ERP-Systems weiterhin nutzen möchten, zudem aber konsequent prozessorientiert, schneller, flexibler, termintreuer und profitabler arbeiten wollen und dazu nach einer schnittstellenarmen Lösung für die Supply Chain suchen.
•Highway.add ist die Komplettlösung für alle, die planen, ihre alte Unternehmenssoftware komplett auszutauschen und dabei auf eine schnittstellenfreie Unternehmenssoftware mit integrierter Supply Chain Excellence setzen.
Von der technischen Seite gestaltet sich der Aufbau von Supply-Chain-Partnerschaften mit diesen Varianten sehr einfach. Die Basistechnologie und der modulare Aufbau der Produktsuite unterstützt die rasche Integration von heterogenen ERP-Landschaften. Einen Return on Invest erzielen Unternehmen in weniger als einem Jahr.
Fazit
ERP-Systeme sind nicht tot, aber Unternehmer sollten ihre Denkweise von der alten unternehmensbezogenen Planungslogik lösen. E-Business, Supply Chain Management, Collaborative Commerce – wie man die Trendwende der Wirtschaft auch bezeichnet – die neuen Anforderungen verlangen von Unternehmen eine noch stärkere Konzentration auf ihre Kernkompetenzen und auf die kunden-, zeit- und ertragsrelevanten Prozesse bis zum Kunden. Gelingt ihnen dies, sichern sie sich einen wertvollen Vorsprung für eine erfolgreiche Zukunft.
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