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Zulieferer investieren verstärkt in Mexiko

Internationale Märkte
Zulieferer investieren verstärkt in Mexiko

Zulieferer investieren verstärkt in Mexiko
Bosch investierte seit 2012 rund 360 Millionen Euro in den Ausbau der lokalen Präsenz in Mexiko, davon ein Großteil in die Mobility Solutions-Standorte Toluca und Juárez. Im (Bild: Bosch)
Immer mehr Zulieferer folgen den Autobauern nach Mexiko. Auch deutsche Unternehmen schmieden weiter Pläne verstärkt in dem Land aktiv zu werden.

Deutsche Autozulieferer investieren verstärkt in Mexiko. Seit 2010 habe sich die Zahl der Standorte in dem mittelamerikanischen Land um 40 auf etwa 150 erhöht, berichtete der Verband der Automobilindustrie (VDA). Ihnen folgen immer mehr Zulieferer. Als wichtigster Grund für das Wachstum wird das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta genannt, das eine zollfreie Lieferung von Waren in den zweitgrößten Automarkt der Welt, die USA, erlaubt.
Der Bosch-Konzern plant beispielsweise ein Werk für Lenksysteme. Dafür will er 70 Millionen Euro investieren. Die Mitarbeiterzahl von Bosch in Mexiko soll bis 2019 um 3000 auf 16.000 Mitarbeiter erhöht werden. Auch andere Zulieferer wie Mahle, Boysen oder Continental setzen auf das Land.
Die Bedeutung Mexikos für Autohersteller und -zulieferer steige rasant, erklärte VDA-Chef Matthias Wissmann: „Mexiko ist ein Markt mit großem Potenzial und eine interessante Investment-Plattform.“ Baden-Württembergs Industrie- und Handelskammerpräsident Peter Kulitz sieht in dem Land sehr gute Voraussetzungen für deutsche Firmen unter anderem wegen niedriger Löhne und gut ausgebildeter Fachkräfte.
Das geografische Glück
Bosch-Mexiko-Chef René Schlegel führt als Gründe für das geplante Werk den wachsenden Markt sowie die unkomplizierte Lieferung in die USA und nach Kanada. Mexiko habe „das geografische Glück“. Laut VDA hat das 120-Millionen-Einwohner-Land Freihandelsabkommen mit insgesamt 46 Staaten. „Das ist ein wesentlicher Grund, warum unsere Unternehmen dort produzieren“, erklärte Wissmann.
Der Autotechnik- und Reifenhersteller Continental hat in den vergangenen zehn Jahren knapp 800 Millionen Euro in Mexiko investiert – Tendenz steigend. 2015 waren es allein 130 Millionen Euro. Das entspricht ungefähr dem Betrag, den auch Bosch seit 2012 in Mexiko jährlich in die Hand genommen hat.
Bosch stellt in Mexiko unter anderem Bauteile für Schaltgetriebe, Antiblockiersysteme (ABS) und Start-Stopp-Systeme für Autos her. Der Großteil der Waren ist für Nordamerika bestimmt, nur wenig geht in die EU. Zuletzt kam Bosch in Mexiko auf einen Jahresumsatz von 861 Millionen Euro (2015), was nur einen Anteil von 1,2 Prozent vom Konzernumsatz ausmacht. Dieser Wert werde künftig aber steigen, sagte Schlegel. „Mexiko wird immer wichtiger, auch für Bosch.“ Das Ausbildungsniveau der Fachkräfte in dem Land sei hoch. Es mangele aber an älteren erfahrenen Mitarbeitern, da Mexikos Industrie relativ jung sei.
Folge den OEMs
Auch Peter Fuß, Berater bei Ernst & Young, sieht Mexiko im Aufwind. Als Zugang zum US-Markt und nach Südamerika sei Mexiko sehr kostengünstig, auch weil das Lohnniveau vergleichsweise niedrig ist: „Die Präsenz deutscher Zulieferer in Mexiko wird sich auch in den kommenden Jahren verstärken, auch weil Autobauer dort Kapazitäten aufbauen.“ Da sei die Anwesenheit der Zulieferer ein Muss.
Auch der Produktionschef vom Filterspezialistern Mann + Hummel erklärt mit einem Blick nach Mexiko: „Wir möchten mit unseren Produkten nah am Kunden sein. Hinsichtlich Akquisitionen und Investitionen sehen wir dort für die nächsten Jahre sehr gute Wachstumsmöglichkeiten.“
Einbruch nach Rekordergebnis
Auch wenn Daimler am Dienstag die Streichung von insgesamt 1240 Jobs an drei Standorten in den USA und einem in Mexiko ankündigte. Da der Markt für schwere Lkw nach Einschätzung von Daimler in der Region nach einem kräftigen Anstieg 2015 in diesem Jahr um 15 Prozent auf 425.000 Fahrzeuge schrumpfen werde. Im vergangenen Jahr erzielte Daimler Trucks vor Steuern und Zinsen mit 2,7 Milliarden Euro ein Rekordergebnis und verkaufte 502.500 Fahrzeuge. Der Rückgang der Beschäftigung werde voraussichtlich vorübergehend sein, erklärte das Unternehmen. Sobald die Produktion wieder anziehe, hätten die Betroffenen das Recht, zurückzukehren. (dpa/reuters/sas)
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