Startseite » Allgemein »

Zuverlässig steckbar im Feld

Sensor-/Aktor-Verkabelung mit M12-Steckverbindern
Zuverlässig steckbar im Feld

In der Feldinstallation sind M12-Steckverbinder stark verbreitet – und nicht ohne Grund häufig die erste Wahl. Zahlreiche Varianten dieser Bauform bieten dem Anwender eine zuverlässige und wirtschaftliche Schnittstelle. Bei der Auswahl der Komponenten ist einiges zu beachten – sowohl bei umspritzten wie auch bei konfektionierbaren Steckverbindern.

Bei der Sensor-/Aktor-Verkabelung beginnt die Auswahl der Komponenten schon mit der Planung: Welche Anforderungen sind zu berücksichtigen? Wie ist der Einsatzort beschaffen? Welche mechanischen und elektrischen Aspekte sind von Bedeutung? Und welche Rolle spielen Temperatur, Schutzart oder Vibrationen? Der Markt hält zahlreiche Lösungen für die Feldverkabelung bereit – vom Standardprogramm bis hin zum Sonderprogramm für spezielle Anwendungen. Das Programm der passiven Produkte umfasst in aller Regel folgende Komponenten: Wanddurchführungen, Leitungen mit umspritzten Steckverbindern, konfektionierbare Steckverbinder und Verteiler. Dabei dominiert die Schnittstelle im M12-Design den Markt.

Unterstützung bei der Auswahl. Standardprogramm ist längst nicht gleich Standardprogramm – die Unterschiede bei den Beständigkeiten etwa sind beachtlich. Eine wichtige Komponente ist dabei die Leitung der umspritzten Steckverbinder – elektrische, mechanische und thermische Kennwerte sind unterschiedlich ausgeprägt. Der Anwender kann hier zwischen verschiedenen Leitungsqualitäten wählen – darunter kostengünstige PVC-Leitungen, ölbeständige und halogenfreie PUR-Leitungen sowie hochflexible Leitungen mit Torsionseignung.
Mit der steigenden Anzahl an Sensoren und Aktoren steigt auch die Anzahl der Leitungen. Hier liegt oft ein hohes Einsparpotenzial. Werden beispielsweise nur druckluftbetriebene Ventile angesteuert, müssen die Leitungen nicht ölbeständig sein. Beim Einsatz in Fräs- oder Drehmaschinen hingegen oder bei ständigem Kontakt mit Schmierölen, müssen genau diese Leitungen verwendet werden.
Die Qualität der Leitungen spielt eine wichtige Rolle bei der Haltbarkeit. Wie kann jetzt der Anwender die richtige Leitungsqualität für sich bestimmen? Welche Leitung ist die richtige für seine Applikation? Marktführende Leitungshersteller sowie Anbieter von Leitungen mit umspritzten Steckverbindern stellen detaillierte Informationen zu den Komponenten in Print- und Onlinekatalogen bereit. Auf dieser Basis lassen sich bereits im Vorfeld zahlreiche Varianten ausschließen, und die Auswahl der richtigen Leitung lässt sich eingrenzen. Bei der weiteren Auswahl von Steckverbindern und Leitungsqualität unterstützen Online-Tools wie etwa Selektoren. Durch diese umfassenden Informationen schon in der Planungsphase minimiert sich das Risiko, eine technisch oder wirtschaftlich nicht angemessene Lösung zu installieren.
Auch die Frage, wer vor Ort installiert, muss in Betracht gezogen werden. Ist eine Fachkraft vor Ort, welche die ausgewählten Komponenten verbaut und die Steckverbinder konfektionieren kann? Oder können nur Leitungen mit umspritzten Steckverbindern verwendet werden? In beiden Fällen sollte neben der Leitung auch der Steckverbinder die Anforderungen der Applikation erfüllen. Die Einflüsse etwa von Ölen, Stäuben und Vibrationen sollten die Funktion des Steckverbinders nicht einschränken. Auch hier bietet der Markt unterschiedliche Qualitätsstufen, die nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind. So ist beispielsweise beim Einsatz neben Schweißrobotern ein UV- und schweißfunkenbeständiges Material erforderlich, während beim Einsatz in einer Fräs- oder Drehmaschine Parameter der Ölbeständigkeit und Dichtigkeit im Fokus stehen.
Sind die Anforderungen an den Steckverbinder klar, wird die Ausprägung des kompletten Artikels festgelegt. Leitungen mit umspritzten Steckverbindern werden mit Steckverbindern an beiden Seiten sowie mit einem offenen Leitungsende angeboten. Bei der beidseitig umspritzten Variante muss zuvor die Leitungslänge definiert werden, um Leitungsschlaufen in der Maschine zu vermeiden. Vorteilhaft ist diese Ausprägung aber vor allem wegen des Plug and Play – die Komponenten sind elektrisch geprüft und müssen nur noch gesteckt werden. Wegen des kodierten Steckgesichtes kann die Verkabelung durch geschultes Personal erfolgen. Eine Konfektionierung vor Ort entfällt, und die Fehlerträchtigkeit bei der Installation sinkt erheblich.
Bei den Varianten mit einseitig umspritzten Steckverbindern muss die Leitungslänge zuvor nicht präzise definiert werden – der Anwender kann die Leitung nach Bedarf kürzen. Auch diese Ausprägung wird elektronisch geprüft – allerdings muss dann noch konfektioniert werden. Im Einsatz mit konfektionierbaren Steckverbindern entsteht eine beidseitig steckbare Schnittstelle.
Push-in-Technik bietet mehr Komfort. Ausschlaggebend für die Wahl des richtigen Steckverbinders sind deren spezifische Funktionen, die der Anwender auch hier genau kennen sollte. Mit der Federkraft- und Schneidklemm-Anschlusstechnik, die beide als Schnellanschlusstechnik gelten, spart der Installateur viel Zeit, da gegenüber der Schraubanschlusstechnik einige Arbeitsschritte entfallen.
Der Anschluss mittels Feder ist die bekannteste Schnellanschlusstechnik. Alle Federanschlüsse ermöglichen einen festen und wartungsfreien Leiteranschluss – selbst bei erhöhten Belastungen durch Schock und Vibrationen. Der Zugfederanschluss ermöglicht eine einfache Installation starrer und flexibler Leiter mit und ohne Aderendhülse. Hierzu wird der Klemmraum mithilfe eines Schraubendrehers vor dem Einführen der Leiter geöffnet.
Noch einen Schritt weiter geht die Push-in-Technik: eine Schenkelfeder macht es möglich, dass starre oder flexible Leiter mit Aderendhülse einfach in den Klemmenbereich eingeschoben werden. Auf einen Schraubendreher kann dabei genauso verzichtet werden wie auf die Betätigung eines Pushers. Der Pusher ist nur beim Beschalten von flexiblen Leitern ohne Aderendhülse oder beim Endschalten erforderlich.
Die Schneidklemm-Anschlusstechnik ist am Markt auch als IDC (Insulation Displacement Connection) -Anschluss bekannt. Dabei wird der Draht oder die Litze ohne abzuisolieren direkt zwischen zwei Schneiden geführt. Die Schneiden sind so konstruiert, dass die Isolierung der einzelnen Leiter durchtrennt wird und anschließend eine gasdichte Verbindung entsteht. Durch ihre besondere Beschaffenheit üben die Schneiden eine gleichmäßige Kontaktkraft auf den Draht oder die Litzen aus – und sorgen so für eine sichere und definierte Kontaktierung.
Dabei ist zu beachten, dass die Isolierung der Drähte und Litzen für die Schneidklemme freigegeben und die Litze symmetrisch aufgebaut ist – eine Anforderung, die standardisierte Leitungen im industriellen Umfeld überwiegend erfüllen. Sollte diese Produkteigenschaft im Datenblatt der Steckverbinder nicht aufgeführt sein, muss sie erfragt werden.
Abisolieren entfällt. Der größte Vorteil der IDC-Anschlusstechnik liegt in der Schnelligkeit und einfachen Handhabung. So lässt sich eine geschirmte vieradrige Sensor-/Aktor-Leitung bequem in weniger als zwei Minuten mit einem Steckverbinder konfektionieren. Die geschirmte Leitung muss dazu nur zweistufig abgesetzt werden – ein Abisolieren der Drähte und Litzen entfällt. Weitere Vorteile bei konfektionierbaren Steckverbindern sind die individuellen Leitungslängen und die damit verbundene vereinfachte Lagerhaltung. Der Anwender kann die Leitung vor Ort auf seine gewünschte Länge kürzen und den konfektionierbaren Steckverbinder anschließen.
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 4
Ausgabe
4.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de