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Im Dienst des Kunden: die Abeg-Methode

Beschaffung von Wälz- und Gleitlagern
Im Dienst des Kunden: die Abeg-Methode

Mehr als 22 000 unterschiedliche Lagertypen bietet die Findling Wälzlager GmbH. Da kann die Wahl schon einmal schwerfallen. Großen Wert legen die Karlsruher deshalb auf eine anwendungsbezogene Beratung der Kunden. Dabei hilft die Kategorisierung des Angebots nach dem Abeg-Prinzip. Zusätzlich ermöglichen Analyse-Tools wie der Abeg-Quickfinder eine schnelle und zielsichere Auswahl.

Das Online-Tool Abeg-Quickfinder Basic des Karlsruher Wälz- und Gleitlagerspezialisten ist kostenfrei unter www.findling.com/quickfinder zugänglich und funktioniert wie eine Datenbankabfrage über alle Bauformen und Abeg-Produktlinien hinweg. Wälzlager, die den konstruktionsseitig definierten technischen Anforderungen entsprechen, lassen sich damit schnell und herstellerunabhängig finden. „Mit wenigen Mausklicks wird die vorher unüberschaubar breite Produktpalette des Wälzlagermarktes unter Berücksichtigung der Faktoren Leistungsfähigkeit, Zweckmäßigkeit, Verfügbarkeit und Preis transparent“, erläutert Geschäftsführer Klaus Findling. Die Software berücksichtigt die DIN ISO 281 Bbl.2 und ermöglicht so die herstellerneutrale Berechnung nach einheitlichen Vorgaben.

Schnell zur kostenoptimierten Lösung. Basis für das Tool ist die Klassifizierung des weltweiten Angebots nach Abeg. Dabei wird das Sortiment in die vier unterschiedlichen Leistungsklassen Premium, Supra, Eco und EasyRoll unterteilt, wobei Premium aus High-End-Materialien gefertigte Lager für besonders hohe Anforderungen bezeichnet. Die Kategorie EasyRoll hingegen steht für Produkte, die für den Einsatz bei geringeren Beanspruchungen im kostensensiblen Bereich bestimmt sind. „Bei diesem Konzept werden die Interessen aller beteiligten Unternehmensbereiche wie Management, Konstruktion, Qualitätssicherung und Einkauf gezielt berücksichtigt“, erläutert Klaus Findling. „Potenziale zur Prozessoptimierung und Kosteneinsparung werden identifiziert und können ausgeschöpft werden.“
Für den Anwender gestaltet sich die Bedienung des Quickfinder denkbar einfach: Ausgehend von den technischen Rahmenbedingungen wie Umdrehungszahl, Belastung oder Baugröße durchsucht das Programm das Angebot und wählt die passenden Lagertypen aus. In wenigen Schritten gelangt der Anwender zu einer individuellen Auswahl geeigneter Lager – übersichtlich gruppiert nach Bauformen, sortiert nach Dimension und filterbar nach Gängigkeit und Preisniveau.
Anhand einer Beispielrechnung werden die Vorteile einer Auslegung nach Abeg deutlich: Ein Anwender, der ein Rillenkugellager mit einer Lebensdauer von mindestens 5000 Stunden benötigt, muss nicht zwangsläufig auf die Premium-Ausführung des Lagers der Type 6004 mit einer Lebensdauer von 5118 Stunden zurückgreifen. Auch in den Leistungsstufen EasyRoll, Eco und Supra gibt es gute Alternativen – zum Beispiel das Lager 6302 in der Klasse Eco, das ihm mit einer Lebensdauer von 5445 Stunden bei einem ähnlichen Listenpreis, aber deutlich günstigerem Nettopreis in Eco, sogar eine noch größere Betriebssicherheit bietet. „In der Einzelberechnung der infrage kommenden Lager sind auch noch Erfüllungs- und Nutzungsgrad angegeben, sodass die Auswahl für den Anwender noch einfacher wird“, erläutert Klaus Findling. „Oftmals sind Premium-Ausführungen hoffnungslos überdimensioniert. Unser Quickfinder ermöglicht die Wahl eines idealen und zugleich wirtschaftlichen Lagers.“
Das Optimum nur ein Klick entfernt. Einen Schritt weiter geht der Abeg-Quickfinder professional: Die CAE-Software (Computer-Aided Engineering) dient der Berechnung und Auslegung nicht nur von Wälzlagern nach ISO 281, sondern auch von vielen anderen gängigen Maschinenelementen. Sie ist komplett webbasiert, sodass Anwender jederzeit automatisch mit den aktuellen Berechnungsmethoden und Parametern arbeiten. Auf Knopfdruck lassen sich Dokumentationen für die Qualitätssicherung und die Nachweispflicht nach DIN EN ISO 9001:2008 erstellen, durch Simulationen in 2D und 3D ist zudem ein schnelles Identifizieren und Anpassen von kritischen Punkten möglich. Eine intuitive Oberfläche und die sofortige Berechnung aller Werte bei Änderungen bringen dem Nutzer zusätzlich einen entscheidenden Zeitvorteil.
Im Wälzlagermodul des Abeg-Quickfinder professional können zusätzliche Faktoren wie Schmierung oder Temperatur berücksichtigt werden; die einzelnen Berechnungen zum Beispiel mit verschiedenen Ölen und Fetten lassen sich speichern und auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufrufen oder vergleichen. Neben der Wälzlagerberechnung umfasst der Abeg-Quickfinder professional jedoch noch zahlreiche zusätzliche Module zur Berechnung unter anderem von Wellen, Stirnrädern, Planetenstufen, Federn und Passungen. Die Kalkulationen erfolgen jeweils nach gängigen Normen wie DIN oder ISO bzw. nach anerkannter Fachliteratur. „Der Leistungsumfang wird ständig erweitert und bestehende Module verbessert“, so Klaus Findling.
Genau diese Zielsetzungen verfolgt auch das Sonderprogramm, die Abeg eXtreme Series. Es umfasst Lösungen für Wälzlageranwendungen mit speziellen Anforderungen bei extremen Betriebsbedingungen. Die Produkte zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die es bislang in dieser Kombination nicht gab: Sie sind besonders leistungsfähig und langlebig – aber gleichzeitig auch wirtschaftlich sowie kurzfristig verfügbar.
Wälzlager für alle Ansprüche. „In bestimmten Anwendungsbereichen müssen Wälzlager extreme Betriebsbedingungen meistern“, so Klaus Findling. „Ist gleichzeitig eine möglichst lange Lebensdauer gefordert, endete die Suche nach entsprechenden Produkten bislang in der Regel mit teuren, schwer lieferbaren Premium- oder Sonderlagern.“ Anders bei der Abeg eXtreme Series: Unter Erhalt der Leistungsfähigkeit und Erfüllung der Lebensdauer-Mindestanforderung von Premium-Produkten hat Findling bei der Entwicklung diesem Sortiment zudem den Aspekten Bezugskosten und Lieferzeiten Rechnung getragen. Damit ist es gelungen, eine rundum vorteilhafte Lösung für ganz bestimmte Einsatzbereiche mit speziellen Anforderungen zu schaffen, die hohen Ansprüchen genügt.
Wirtschaftlich für den Extremeinsatz. Das Spezialsortiment gliedert sich in die vier Serien Xforce, Xspeed, Xtemp und Xclean. Damit werden unterschiedliche Anforderungen im Hinblick auf die Betriebsbedingungen abgedeckt: Lager in Xforce-Ausführung sind Lösungen für hohe Belastungen bei geringen Umdrehungsgeschwindigkeiten, bei denen ungünstige tribologische Verhältnisse herrschen und mit Standardlösungen der Schmierfilmaufbau nicht gesichert erfolgen kann; bei der Entwicklung der Xspeed-Serie hingegen standen hohe Drehzahlen und Energieeffizienz im Fokus. Die Xtemp-Serie steht für Temperaturstabilität bei übermäßiger Hitze oder Kälte, die Xclean-Serie bietet robuste Lagertechnik für korrosive Umgebungsbedingungen, ebenso wie Spezialausführungen für Reinraumapplikationen.
Allen Serien gemein ist die gesteigerte Lebensdauer der Produkte im Extremeinsatz. Zudem fanden in der Entwicklungsphase je nach Serie gesteigerte Energieeffizienz, gute Dichtungseigenschaften und verbesserter Korrosionsschutz Berücksichtigung. Da die Abeg-Methode grundsätzlich für technisch wie wirtschaftlich optimierte Lösungen steht, sind diese Produkte auch günstiger als entsprechende Premium- oder Sonderlager. Dies ließ sich mit der Optimierung bewährter Lagertechnik realisieren: Durch die Modifikation der lebensdauerrelevanten Ausstattungskomponenten Befettung und Dichtungen konnte die Lebensdauer erhöht werden.
Hierfür wurden unterschiedliche Dichtungsvarianten mit Spezialbefettungen aus dem Abeg-Portfolio auf dem Wälzlagerprüfstand von Findling getestet und so besonders leistungsfähige Kombinationen für die Abeg eXtreme Series oder den jeweiligen Einsatzbereich ermittelt. Die Auswertung der mit ausgewählten Typen auf dem Leistungsprüfstand gefahrenen Lebensdauer- und Vergleichstests ergab, dass die Lebensdauer der Lager für den Schwerlasteinsatz im Vergleich zu denen der Referenzklasse Premium mindestens verdreifacht werden konnte.
Vor dem Kauf ist in jedem Fall eine gezielte Anwendungsberatung durch Experten empfehlenswert, führt sie doch zu einer wirtschaftlichen und technologisch zuverlässigen Lösung.
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