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Industrielle Verbindungstechnik Industrielle Verbindungstechnik: Push-in-Klemme neu erfunden

Push-in-Reihenklemme neu erfunden
Seitlicher Leiteranschluss und bessere Übersicht

Bei den „einfachen“ Reihenklemmen wird das Innovationspotenzial oft unterschätzt. Die neuen PTV-Klemmen von Phoenix Contact kombinieren nun die Handling-Vorteile der Push-in-Technik mit der Übersichtlichkeit der Schraubklemme – und bieten damit die im Markt gern genutzte seitliche Leiterzuführung. Der ungestörte Blick auf die Markierung und die direkte Leiterzuführung ohne Biegeradien sind damit auch beim Push-in-Anschluss kein Problem mehr.

Der Push-in-Anschluss mit dem orangefarbenen Drücker hat sich inzwischen in nahezu allen Bereichen der industriellen Anschlusstechnik durchgesetzt. Vor diesem Hintergrund hat Phoenix Contact in den letzten zehn Jahren sein PT(Push-in-Technik)-Reihenklemmenprogramm konsequent ausgebaut. Inzwischen sind weltweit viele Milliarden der kleinen Drücker in elektromechanischen und elektronischen Komponenten im Schaltschrank verbaut.

Damit hat sich die Push-in-Technik als echte Erfolgsstory erwiesen, denn die Vorteile treten deutlich hervor. In erster Linie sind es die einfache und intuitive Bedienung sowie die hohe Zuverlässigkeit, die dieser Technik zu ihrer breiten Akzeptanz verhelfen. Auch zahlreiche Anwender, die lange Zeit anderen Anschlusstechniken zugeneigt waren, haben sich in Richtung Push-in-Technik umorientiert und vertrauen inzwischen auf die Federkraft. Das liegt auch daran, dass die Federstähle über die Jahre zuverlässiger geworden sind und inzwischen mit gleichbleibenden Kräften für eine langzeitstabile Kontaktierung sorgen. Eine regelmäßige Kontrolle der Anschlussstelle erübrigt sich damit.

Auch die altgediente Schraubanschlusstechnik wurde über viele Jahrzehnte durch zahlreiche Innovationen verbessert. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Zuverlässigkeit der Schraubensicherung gelegt, und auch die eingesetzten Metallwerkstoffe wurden immer hochwertiger. Heute ist die Schraubklemme auf lange Sicht extrem zuverlässig – auch unter widrigen Umweltbedingungen.

Nächster Schritt der Push-in-Evolution

In der Evolution der Push-in-Technik geht Phoenix Contact mit PTV nun konsequent den nächsten Schritt. PTV steht für die neue Push-in-Variante mit vertikalem Leiterzugang. Vertikal meint hier auch seitlich – je nach Perspektive. Alle Vorteile der Push-in- und der Schraubanschlusstechnik werden damit in einer Reihenklemme vereint.

Die inzwischen gängige Push-in-Technik erklärt sich weitgehend von selbst, dabei geht es um das direkte Stecken von Leitern mit Aderendhülse sowie von starren Leitern. Beim Anschluss von flexiblen Leitern ohne Aderendhülse wird der Drücker wie gewohnt von oben betätigt. Aufgrund seiner Geometrie kann er mit unterschiedlichen spitzen oder Schraubendreher-artigen Werkzeugen bedient werden, um die Anschlussstelle zu öffnen. Jeder Anwender wird feststellen, dass die erforderlichen Einsteckkräfte bei der PTV – also der Push-in-Reihenklemme mit seitlichem Anschluss – noch geringer sind als bei der ohnehin schon leicht bedienbaren PT-Klemme. So ist auch das Anschlussprinzip von PTV denkbar einfach: Zunächst signalisiert der orangefarbene Drücker, dass es sich um eine Push-in-Klemme handelt. Der große seitliche Leitereinführtrichter lässt keinen Zweifel aufkommen, wo der Leiter anzuschließen ist.

Seitenmarkierung nicht durch Leiter verdeckt

Diese neue Art der Leiterführung unterscheidet sich deutlich von der gängigen Leiterführung der PT-Klemme. Bei PT-Klemmen entstehen bei der Verlegung des Leiters aus der Draufsicht in den Verdrahtungskanal zwangsläufig Biegeradien. Diese müssen bei der Auslegung der Raumtiefe und bei der Leiterlänge mitberücksichtigt werden. Die sorgfältige Verdrahtung auf der Klemmleiste im Schaltschrank oder im Schaltkasten wird häufig als Visitenkarte des Errichters der Installation gewertet. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Biegeradien sich nach Möglichkeit nicht unterscheiden. Bei der geradlinigen Leiterführung der PTV-Klemme sind diese
Bemühungen nicht erforderlich.

Der große Leitereinführtrichter vereinfacht den Leiteranschluss erheblich, obwohl die Anschlussstelle weniger gut einsehbar ist. Die PTV-Klemme wurde so designt, dass die Leitereinführung nicht durch sogenannte Stupskanten behindert wird. So kann der flexible Leiter ohne Aderendhülse in die Klemmstelle bequem hineingleiten, ohne dass Einzellitzen zurückgebogen werden.

Wie der Anwender es von der Schraubklemme her gewohnt ist, verfügt auch die PTV-Serie über zwei seitliche Markierungsnuten, die oberhalb der Leitereinführtrichter liegen. Hier können die gängigen flachen (ZBF) und großen (ZB) Zackbandschildchen montiert werden. Auch im Kontext der Markierungstechnik sind die Biegeradien von Bedeutung, denn auf geradlinig geführten Leitern sind Markierungen erheblich einfacher anzubringen und der Anschlussstelle besser zuzuordnen. Somit wird einer Start-Ziel-Leiterbezeichnung, wie sie im Rahmen der CAE-Planung ohnehin erfolgt, besser entsprochen. Außerdem ist diese Art der Leiterkennzeichnung Gegenstand zahlreicher Auftragsvergabe-Verfahren, da sich die Fehlersuche im Servicefall damit deutlich beschleunigen lässt.

Ein gewichtiges Argument für die Schraubklemme war und ist auch immer die einfache Prüfbarkeit. Der Anwender muss nur die Prüfspitze des Spannungsprüfers auf den Schraubenkopf legen. Bei den PTV-Klemmen wurde nun die Prüföffnung, die bei der PT-Klemme bereits 2,3 mm beträgt, noch weiter optimiert. Die besondere Strombalkengeometrie umfasst teilweise die Prüfspitze und sorgt für einen jederzeit sicheren Prüfkontakt.

Von Clipline complete zu Complete line

Die neue Klemmenfamilie fügt sich nahtlos in das Reihenklemmen-System Clipline complete ein. Der Systemgedanke zielt auf die Kombination von Reihenklemmen unterschiedlicher Anschlussarten untereinander sowie mit dem umfangreichen Zubehör. Dazu zählen unter anderem Brücken, Steckverbinder, Prüfadapter, Markierungen, Warnschilder und Funktionselemente. Das Systemkonzept ermöglicht es zum Beispiel, eine größere Schraubklemme zur Einspeisung einzusetzen und das Potenzial über Reduzierbrücken auf die PTV-Klemmen zu verteilen. Denn die Brückenschächte fluchten zueinander, und die Steckbrücken sind universell einsetzbar.

Als Bestandteil des Reihenklemmen-Programms Clipline complete ist die neue PTV-Reihenklemmen-Familie Teil eines noch weitergehenden Systemkonzepts – das unter der Bezeichnung Complete line auch zahlreiche andere Schaltschrank-Komponenten aus dem Hause Phoenix Contact umfasst. Complete line ist ein System aus technologisch führenden, aufeinander abgestimmten Hard- und Software-Produkten, Beratungsleistungen und Systemlösungen für die Optimierung sämtlicher Prozesse im Schaltschrankbau. Vom Engineering bis zur Fertigung unterstützt Complete line den Schaltschrankbauer bei der zukunftsweisenden Fertigung. Muster können angefordert werden unter unter www.phoenixcontact.de/push-in.


Planungs- und Markierungssoftware

Project complete kurzgefasst

Die Planungs- und Markierungssoftware Project complete unterstützt in allen Phasen der Klemmenleistenprojektierung. Von der Übernahme der Daten aus der Elektroplanung bis zur Lieferung des fertigen Produkts begleitet die Software den Prozess individuell und komfortabel:

  • Perfekte CAE-Integration: Project complete verfügt über optimierte Schnittstellen zu allen gängigen CAE-Programmen – per Mausklick übernimmt die Software die Daten aus der Elektroplanung und baut die entsprechende Klemmenleiste automatisch auf
  • Intuitive Softwarebedienung: Benutzeroberfläche mit konfigurierbarer Suche und dynamischen Task-Leisten – intelligente Funktionen automatisieren viele Planungsschritte und sorgen für erhebliche Zeitersparnis
  • Bestellung in Echtzeit: Project complete löst die Bestellung der Komponenten direkt aus – Stücklisten gehen online an Phoenix Contact, und der Besteller erhält Informationen zu Preisen und Verfügbarkeit

Auch Beschaffung wird vereinfacht

Complete line

Complete line von Phoenix Contact ist ein System aus technologisch führenden, aufeinander abgestimmten Hard- und Software-Produkten, Beratungsleistungen und Systemlösungen für die Optimierung sämtlicher Prozesse im Schaltschrankbau. Damit werden Engineering, Beschaffung, Installation und Betrieb erheblich vereinfacht.

Die Vorteile:

  • Intuitive Handhabung durch einheitliches Design, Haptik und Funktion
  • Zeit sparen im gesamten Engineering-Prozess dank durchgängiger Software-Unterstützung
  • Reduzierte Logistikkosten mit standardisiertem Zubehör und geringer Teilevielfalt
  • Optimierte Prozesse im Schaltschrankbau durch individuellen Service und innovative Fertigungslösungen

Dipl.-Ing. Henning Vieregge,

Produktmanager Industrielle Verbindungstechnik,

Phoenix Contact, Blomberg



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