In der Vergangenheit erfreuten sich der Gerätekauf, sogenannte „Bundle-Angebote“ der Mobilfunkanbieter und auch das IT-Leasing großer Beliebtheit. Diese Beschaffungsarten haben allerdings Nachteile: Freigaben, Kostenrechtfertigung und Abstimmung mit der IT rauben Zeit und Nerven. Sind die Geräte defekt, wird man von Providern und Leasinggebern oft allein gelassen – die Geräte müssen teuer repariert werden oder verschwinden als Ersatzteilträger in einem IT-Schrank.
Phone as a Service
Eine alternative Beschaffungsvariante ist die bedarfsgerechte Miete, also „Phone as a Service“, wie sie vom Berliner Unternehmen Everphone angeboten wird. Vermietet wird die Nutzung des Geräts inklusive Dienstleistungen wie Verwaltung und Reparaturen bis hin zur Datenlöschung bei der Rücknahme.
Der „As-a-Service“-Ansatz entlastet zunächst einmal die Organisation durch Outtasking. Die IT legt initial Richtlinien fest und steuert die Integration ins Unternehmensnetzwerk (Stichwort: MDM = „Mobile Device Management“). Bei der Umsetzung ist sie aber nicht involviert, das gehört zum Service. Einkauf, Einrichtung, Versand an die Nutzer, Reparaturen: All das verschwindet wie von Zauberhand von den Schreibtischen in Einkauf und IT.
Was bleibt zu tun? Zunächst wird das Budget pro Gerät festgelegt. Dann erfolgt die Geräteauswahl und Definition der Nutzergruppen. Die Geräte werden den Angestellten dann in einer Webshop-artigen Oberfläche präsentiert. Hier können Nutzer Bestellungen auslösen, alternativ behält die IT diesen Task bei sich. Bestellte Geräte werden von Everphone ins MDM integriert und einsatzbereit an den Endnutzer gesendet. Dieser muss das Device dann nur noch mit einem WLAN verbinden, und schon richtet sich das Gerät per Funk selbsttätig ein.
Phone as a Service baut nicht nur interne Aufwände ab, sondern schafft auch eine transparente Kostenstruktur. Der Ansatz ist skalierbar und setzt auf eine lineare Kostenverteilung. Scheidet ein Angestellter aus, endet auch seine Gerätemiete. Das Gerät wird einfach zurückgegeben.
Nutzerperspektive
Und die Nutzer? Die können die Geräte auch privat verwenden – die bereits erwähnte MDM-Software sorgt für eine saubere und sichere Datentrennung.
Die Kollegen können sich sogar bei der Geräteauswahl und den Kosten beteiligen: Dieser Ansatz nennt sich „Choose your own Device“. Hier bestreitet das Unternehmen weiterhin eine Sockelzahlung für Basis-Geräte. Will der Anwender ein teureres Modell, trägt er die Differenz selbst. Das machen viele gern, wenn sie dafür ein Premium-Phone vom Arbeitgeber bekommen. So wird das Mobilgerät ganz nebenbei zum Mitarbeitervorteil.
Capex to Opex
Mit dem Umstieg auf „Phone as a Service“ lassen sich die Kosten für die oft teuren Mobilgeräte zu den Betriebskosten verlagern („Capex to Opex“). Für Unternehmen, die die Kapitalbindung im Anlagevermögen reduzieren wollen, ist der Ansatz also besonders interessant. Zudem ergeben sich steuerliche Vorteile.