Matthias Schranner, Econ im Ullstein Verlag, Berlin, 2019.
Hardcover, 208 Seiten. 20,00 €. ISBN: 978-3430210249
Mit dem Harvard-Konzept hat es angefangen, danach haben viele Experten und solche, die es gerne wären, ihre eigenen Verhandlungstheorien in die Welt getragen. Manche waren mehr, andere weniger zielführend und erfolgreich. Warum also ein weiteres Buch über Verhandlungsführung lesen? Ganz einfach: weil es doch das eine oder andere Werk gibt, dass sich erfrischend und neu liest und eben nicht den selben Brei auftischt.
So ist es auch mit Schranners Buch, in dem er das gleichnamige Konzept vorstellt. Dieses hat er über die Jahre selbst erarbeitet, erst in seiner Arbeit als Verhandler bei Geiselnahmen, später als Berater. Die Grundthese seines Konzepts: Sackgassen sind überall. Statt sie zu vermeiden, geht es vielmehr darum, sie herauszufordern und dann zu verwandeln. Es geht also im Kern darum, proaktiv mit scheinbaren „Sackgassen“ umzugehen und diese so aufzulösen.
Dabei geht er auch auf neue Herausforderungen ein, die Verhandler heute meistern müssen, wie die interkulturelle oder die digitale Komponente heutiger Diskussionen.
Man merkt durchweg: Aus diesem Buch spricht Erfahrung. Die jahrelange Berufspraxis ist spürbar, und davon kann man lernen. Zudem ist das Buch anschaulich gegliedert und gut überlegt strukturiert.
Matthias Schranner, geboren 1964, ist Experte für Verhandlungen. Am Beginn seiner Karriere stand seine Arbeit bei der Polizei, wo er mit Geiselnehmern verhandelte. Heute unterstützt er als Berater die Vereinten Nationen, globale Unternehmen, Arbeitgeberverbände und politische Parteien in schwierigen Verhandlungen. (sd)