Stefan Kühl ist Professor für Organisationssoziologie an der Universität Bielefeld. Nun sind die beiden Forschungsbereiche Organisationslehre und Soziologie nicht gerade populärwissenschaftlich und kommen eher trocken daher. Auch Stefan Kühl tut sich in seinem neuen Buch „Der ganz formale Wahnsinn“ schwer damit, eine breite Öffentlichkeit anzusprechen. Doch er schafft es, in 111 kurzen Beiträgen kritische Einblicke in die Welt der Organisation zu gewähren, und das auf unterhaltsame Art, – wenn man sich auf seine ungewohnte Perspektive einlässt!
Seine Leserinnen und Leser warnt er sogar vor der Lektüre: „Der Anspruch, organisationswissenschaftliche Ideen in einer verständlichen Weise vorzustellen, setzt die Bereitschaft voraus, sich mit in vielen von den üblichen Darstellungsformen in der Managementliteratur abweichenden Beschreibungen auseinanderzusetzen. Praktikerinnen und Praktikern, die eher auf der Suche nach der Bestätigung von normalerweise im Managementdiskurs bereits Gedachtem und Gesagtem aus sind, sei von der Lektüre dieses Buches abgeraten.“
Ich empfehle die Lektüre! Sie schafft neue Perspektiven und bietet Interpretationen, die man sonst nirgendwo findet. Abseits aller Consulting-, Coaching- oder sonstiger Berater-Ansätze hilft sie dabei, Strukturen innerhalb von Organisationen zu erkennen. Als Belohnung gewinnt man Denkanstöße abseits aller „normalen“ Managementtheorien. (sas)
Das Buch:
Der ganz formale Wahnsinn
111 Einsichten in die Welt der Organisation
Stefan Kühl,
Verlag Franz Vahlen, München, 2023
Softcover, 283 Seiten, 24,90 €
ISBN 978-3-8006-6887-8
Übrigens: Das Buch wird begleitet durch den Podcast „Der ganz formale Wahnsinn“ von Andreas Hermwille und Stefan Kühl.