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Cloud, Echtzeit: Erfolgsfaktoren für Bedarfsträger und Lieferanten

Wegweiser 4.0, Teil II
Cloud, Echtzeit: Erfolgsfaktoren für Bedarfsträger und Lieferanten

Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen schon heute, Einkauf 4.0 als unerlässlichen Part von Industrie 4.0 schrittweise in die neue Welt von morgen zu integrieren. Eine der Ausprägungen: In Zukunft wird ein Großteil insbesondere der indirekten Beschaffung automatisiert zwischen Einkaufssystemen und Lieferanten-Shopsystemen stattfinden. Statischer Content ist out – es lebe die maximale Flexibilität! Prämisse: Kommunikation und Informationsbereitstellung in Echtzeit. Was für die spezielle enge digitale Beziehung zwischen Maschinen gilt, ist auch für Einkauf und Verkauf ein vielversprechender Erfolgsfaktor. Warum warten, wenn die Tür bereits offensteht?

Potenziale heben, Zukunft managen: Strategisches Content Management und die Steuerung der Beschaffungskanäle rücken in den Mittelpunkt. Erfolg und Durchdringung einkaufstrategischer Maßnahmen hängen unmittelbar mit der Akzeptanz auf Mitarbeiterseite zusammen. Die sich daraus für die Einkaufs- und Verkaufsseite ergebenden Interdependenzen lassen sich durch Cloud-Lösungen fördern: Durch nahtlose Kopplung von Einkaufssystemen (wie SAP, SRM oder WPS4) und Verkaufssystemen (Shops) in Echtzeit über die Cloud entfällt die heute übliche Import- und Export-Orgie von BMEcat-Katalogen. Zudem wird der Nachfrageseite im Unternehmen ein „perfektes Einkaufserlebnis“ ermöglicht: medienbruchfreies Suchen und Finden der eigenen Bedarfe in intuitiver Umgebung über alle bereit gestellten Sortimente ohne Zeitverlust und ohne Absprünge in „fremde“ Shop-Oberflächen. Die Anbieterseite ist voll integriert, kann in Abstimmung mit dem Einkauf tagesaktuell einzelne Produkte und Preise aktualisieren, aus dem Sortiment nehmen, Massenanpassungen durchführen und neue Kataloge automatisiert aus dem eigenen Shop-System direkt im E-Procurement-System des Kunden verfügbar machen. Kurz: End-to-end-Digitalisierung bei mehr Akzeptanz und Komfort im Unternehmen und weniger Aufwand für den Lieferanten.

Status Quo: Restriktionen, wenig Akzeptanz Statische Kataloge, Web-Shops, Marktplätze, Freitextanfragen – Lieferanten müssen heute auf eine Vielzahl verschiedener Anforderungen flexibel reagieren können. Sortimente sind komplex, Preise dynamisch. Es gilt, Verträge und Kataloge aktuell zu halten. Kosten und Aufwände spielen eine wichtige Rolle. Insbesondere klein- und mittelständische Lieferanten sind dabei in ihren Möglichkeiten oftmals eingeschränkt. Die Abbildung ihrer Sortimente über Onlineshops ist zwar skalierbar und kosteneffektiv, verspricht über Standard-Punch-out-Schnittstellen jedoch keine direkten Suchergebnisse in den E-Procurement-Systemen des Kunden. Gleiches gilt für Anbindung über Marktplätze. Statischer Content wiederum inkludiert eine tiefere Integrationsebene, geht jedoch einher mit höheren Aufwänden für die Generierung und Pflege von Katalogen und Sortimenten. Lieferanten müssen hier vom Idealszenario aufgrund eigener Restriktionen abweichen.
Als Alternative wird bisweilen die Strategie verfolgt, Onlineshops an Beschaffungssysteme anstatt von Katalogen anzubinden. Das löst zwar das Problem der Verfügbarkeit und Bereitstellung aktueller Sortimente, schafft aber ein Größeres: Der Einkauf kann seinen internen Kunden nun keine lieferantenübergreifende Suche bieten, und er kann das Sortiment nicht mehr aktiv lieferantenübergreifend steuern. Umsetzung und Controlling einkaufsstrategischer Vorgaben sind herausfordernd und nur bedingt realisierbar. Zudem bedarf es viel Vertrauens, weil sich nur schwer kontrollieren lässt, ob Lieferanten vereinbarte Rabatte tatsächlich abbilden.
Stufe 1 der End-to-end-Digitalisierung
Werden nun Vertriebssysteme (Onlineshops) in E-Procurement-Lösungen integriert, erübrigen sich Import und Export mit BMEcat-Katalogen (deren nachteilige Effekte: manueller Aufwand; Abkoppelung vom Vertriebssystem; Sortiment, Preise und Verfügbarkeiten sind für Bedarfsträger nicht in Echtzeit einzusehen). Bei der direkten Verzahnung des Lieferanten- und Einkaufssystems und der Integration aller Delivery- und Business-Modelle (Kataloge, Webshops etc.) über eine cloud-basierte Content-Plattform gilt es folgende Ansätze zu diskutieren:
  • Wie integriere ich aus Einkaufssicht Echtzeitsortimente gemäß meiner Lieferantenintegrationsstrategie und wie schaffe ich Steuerungsmöglichkeiten?
  • Wie zentralisiere ich Content und wie mache ich ihn über eine übergreifende Suche verfügbar?
  • Wie erreiche ich als Lieferant maximale Skalierbarkeit meiner Sortimente durch die Integration und Konsolidierung meiner Distributionskanäle bei akzeptablem Aufwand?
  • Wie erreiche ich unter technischen und kaufmännischen Gesichtspunkten einen „Perfect Match“ zwischen Einkauf und Lieferant?
Diese erste Stufe der Digitalisierung ist heute möglich, indem Lieferanten ihren Shop pflegen und Content über die Cloud in das Beschaffungssystem in Echtzeit via API (Application Programming Interface) einbinden. Dieser Shop ist dann wie ein Einzelgeschäft einer Mall zu sehen, in der beliebig viele Lieferanten ihre Sortimente verfügbar machen. Der Einkauf tritt als Manager seiner eigenen Corporate Mall auf und legt fest, welche Sortimentsinhalte in welchen Warengruppen von welchen Lieferanten bestellbar sind.
Ist digitale Kopplung und Vernetzung der Systeme end-to-end umgesetzt, lassen sich Netzwerkeffekte kombinieren und Einkaufsstrategien wie „More spend under competition“ aktiv steuern. Während Einkäufer Sparpotenziale heute zumeist unzureichend nutzen, weil sie z. B. mit nichtaktuellen Katalogen ohne Echtzeitpreisvergleiche arbeiten und Lieferanten mühsam Rabatte abringen, bringt der aktive Wettbewerb unter ausgewählten Lieferanten große Vorteile hinsichtlich Zeit und Kosten. Der Einkauf kann Bestellungen auch weiterhin Vorzugslieferanten zukommen lassen, sofern diese wettbewerbsfähig sind. Basis hierfür ist die Relevanz- und Präferenzsteuerung sowie das Management und Controlling der einkaufsstrategischen Umsetzungen innerhalb der eigenen Corporate Mall.
Erweiterung der Perspektive
Eine Corporate Mall als Content-Cloud-Lösung vor einem Procurement-System zu nutzen, ermöglicht dem Strategischen und Operativen Einkauf die Realisierung vieler bisher nur unzureichend genutzter Potenziale: Der Echtzeitzugriff auf Sortimente aus allen Kanälen, B2C-nahe Suche, die Integration von Einkaufsdienstleistern oder Marktplätzen eine Sichten-, Präferenz- und Relevanzsteuerung über den gesamten Content und nicht zuletzt die Umsetzung und Optimierung eigener Sortimentsstrategien.
Die End-to-end-Digitalisierung bietet die Chance, Einkaufsstrategien vor den Aspekten Transparenz, Wirkung und Messbarkeit zu realisieren bzw. zu steuern und so den Wirkungsgrad des Einkaufs zu steigern. So wird der Aufwand durch Arbeit in heterogenen Systemlandschaften reduziert. su

www.wegweisereinkauf.de

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These: Die Interaktion von Maschinen ist in vielen technologisch treibenden Industrien wie dem Hochfrequenzhandel Standard. Maschinen handeln nach festgelegten Strategie- und Handelsalgorithmen autark Milliardenbeträge im Nanosekundentakt. Die rein exekutive Rolle des Menschen rückt in den Hintergrund. Diese Entwicklung, zunehmende Vernetzung und daraus resultierende Chancen werden nachrückende Branchen und den Einkauf erheblich beeinflussen. In Zukunft wird ein Großteil insbesondere der indirekten Beschaffung automatisiert zwischen Einkaufssystem und Shop-System des Lieferanten stattfinden. Einkäufer rücken ab vom operativen „Verhandeln“ hin zu Controlling und Steuerung. Schon heute bieten sich zahlreiche Möglichkeiten.
Fragen:
  • Wird es in der Beschaffung von Commodities zukünftig wie im Hochfrequenzhandel bei Banken und Börsen zugehen (Maschinen handeln mit Maschinen)?
  • Wo muss der Einkauf umdenken?
  • Wo liegen die Grenzen der Digitalisierung?

  • Volle End-to-end-Digitalisierung im Einkauf – Global Catalog Cloud als Lösungskonzept für Einkauf 4.0

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    BME-eLÖSUNGSTAGE

    Die nahtlose Kopplung von Einkaufssystemen und Verkaufskanälen in Echtzeit über eine cloud-basierte Content-Plattform bietet dem Einkauf ungeahnte Möglichkeiten. Wescale und Meplato zeigen in Düsseldorf (8./9. März 2016) Umsetzungen zur nahtlosen funktionalen Integration aller E-Procurement-nahen Anwendungen, Content- und Catalog-Cloud-Services über eine zentrale Procure-to-Pay-fokussierte Business-Integration-Plattform.
    • Smartes Einkaufen in einer Suche über alle Quellen und Sortimente
    • Content-Integration über Global Catalog Cloud
    • Aktive Sichtensteuerung/Management von Beschaffungskanälen in Echtzeit
    • Application Managment – Integration aller Einkaufsanwendungen in einer Plattform
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